Deutschland stellt weiterhin eine Herausforderung für ausländische Investoren dar. Mit einem Gesamtverlust von 17,1 Mrd. Euro (+11% Vgl. 2022) produziert rund ein Viertel (24%) der in Deutschland operierenden Beteiligungen ausländischer Holdings Verluste. Besonders betroffen sind die Sektoren Industrieprodukte, Dienstleistungen und Banken. Dies geht aus der aktuellen Deloitte-Studie „Grenzgänger 2025“ hervor. Die Studie basiert auf einer umfassenden Analyse von 6.377 in Deutschland ansässigen Beteiligungen ausländischer Holdings sowie 13.376 im Ausland operierenden Beteiligungen deutscher Holdings.
Im internationalen Vergleich schneiden die Beteiligungen deutscher Holdings im Ausland besser ab. Ihre Verluste reduzierten sich um 19 % auf 10,1 Mrd. Euro. Dennoch bleibt Großbritannien mit 1,6 Mrd. Euro Verlust das herausforderndste Zielland deutscher Investitionen.
Handelskonflikt bleibt Belastung für deutsche Exporteure und Investoren
„Die Weltwirtschaft zeigt erste Zeichen der Stabilisierung und in einigen Regionen sogar des Aufschwungs. Deutschland bleibt jedoch ein Sorgenkind“, erklärt Daniel Montanus, Partner Managed Exit Services bei Deloitte. „Während andere Länder ihre Verluste aus ausländischen Investments deutlich reduzieren konnten, stiegen die Verluste ausländischer Holdings in Deutschland. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Investoren hierzulande stehen.“
Die Ergebnisse der Studie sind vor dem Hintergrund der stagnierenden deutschen Wirtschaft und der internationalen handelspolitischen Konflikte zu betrachten. Während US-amerikanische Holdings ihre Verluste in Deutschland um 12 % reduzierten, bleibt der Handelskonflikt eine Belastung für deutsche Exporteure und Investoren. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre internationalen Portfolios kritisch zu prüfen und auf die sich wandelnden Marktbedingungen zu reagieren.
Unternehmen müssen auf veränderte Marktbedingungen reagieren
„Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten sollten Holdings ihre verlustreichen Beteiligungen strategisch bewerten“, betont Frank Grieg, Director Managed Exit Services bei Deloitte. „Optionen wie Distressed M&A, Liquidationen oder außergerichtliche Insolvenzverfahren gewinnen zunehmend an Bedeutung, um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“
(Deloitte vom 08.09.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)