• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • PwC: Asset Manager unterschätzen Fintech-Revolution

02.11.2016

PwC: Asset Manager unterschätzen Fintech-Revolution

Beitrag mit Bild

Für die meisten Vermögensverwalter spielen Fintechs dezeit keine zentrale Rolle in ihrer strategischen Ausrichtung, wie eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zeigt. Demnach unteschätzen viele der Befragten das disruptive Potenzial von Fintechs.

Für die meisten Vermögensverwalter spielen Fintechs dezeit keine zentrale Rolle in ihrer strategischen Ausrichtung, wie eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zeigt. Demnach unteschätzen viele der Befragten das disruptive Potenzial von Fintechs.

Viele Vermögensverwalter unterschätzen das disruptive Potenzial der Fintech-Revolution. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC unter mehr als 150 Asset-Management-Firmen weltweit. Demnach fürchtet gerade einmal jeder zweite Asset & Wealth Manager (AWM), Marktanteile an Finanz-Startups wie sogenannte Robo Advisor zu verlieren – damit sind Online-Geldverwalter gemeint, die ihre Wertpapierportfolien auf Basis von Algorithmen zusammenstellen. 17 Prozent der Befragten gaben an, die neuen Player stellten „überhaupt kein Risiko“ für ihr Geschäftsmodell dar. Und nur 45 Prozent meinten, das Thema Fintech nehme bei ihrer strategischen Ausrichtung eine wichtige Stellung ein.

Auch die Bereitschaft, mit Finanz-Technologieunternehmen zu kooperieren, ist unter den AWMs relativ schwach ausgeprägt. So erklärten 34 Prozent, sie hätten mit Fintech-Firmen bislang noch gar nichts zu tun gehabt. Zum Vergleich: In der Finanzbranche insgesamt sind dies laut einer breiter angelegten PwC-Umfrage nur 25 Prozent. Dazu passt, dass nur 31 Prozent aller Asset & Wealth Manager bereits eine mobile App anbieten, mit der Kunden via Smartphone zum Beispiel den Stand ihres Depots überprüfen können. Auch hier sind normale Geschäftsbanken (81 Prozent) und selbst die Versicherungsbranche (39 Prozent) weiter.

Große Gefahr für die Branche

„Im Payment-Sektor und im Retail-Banking finden sich schon unzählige Beispiele, wie Fintechs mit neuen Lösungsansätzen die Spielregeln verändern. Vieles spricht dafür, dass das Asset & Wealth Management der nächste Bereich ist, der von technologiegetriebenen Akteuren disruptiert wird“, sagt Markus Hammer, Leiter des Bereichs Asset & Wealth Management bei PwC in Deutschland. Die „Laissez faire“-Haltung vieler traditioneller Vermögensverwalter verwundere ihn darum, so Hammer: „Auffällig ist die Parallele zum Aufstieg der Online-Broker Ende der 90er-Jahre. Auch diese Herausforderung wurde von den AWMs lange Zeit verkannt – ein Fehler, der letzten Ende zum Verlust signifikanter Marktanteile führte.“

Viele Vermögensverwalter reduzieren die neuen technologischen Möglichkeiten bislang auf den Kostenaspekt. So versprechen sich 69 Prozent jener AWMs, die grundsätzlich offen für das Thema Fintech sind, von möglichen Kooperationen in erster Linie Einsparungen. Dagegen glauben nur 43 Prozent, dass Fintech-Ansätze zusätzliche Erlösmöglichkeiten mit sich bringen. „Nach unserer Auffassung sollten die traditionellen Vermögensverwalter der Zusammenarbeit mit Fintechs offener gegenüberstehen“, sagt Hammer. „Nur so werden die AWMs es schaffen, jene neuen Features anzubieten, die von den meisten Kunden in wenigen Jahren ganz selbstverständlich erwartet werden.“

„Es geht darum, die besten Fintech-Lösungen in die eigenen Angebote zu integrieren“

Das unter den Fintech-Skeptikern beliebte Argument, dass die Marktanteile der Robo Adviser bislang gering sind, hält Hammer für nicht stichhaltig: „Auch wenn die neuen Player noch klein sind – der Ansatz einer automatisierten und damit preiswerten Vermögensverwaltung wird sich früher oder später am Markt etablieren.“ Das bedeute nicht, dass die klassischen Asset & Wealth Manager selbst zu „Robotern“ mutieren sollten, so Hammer. „Viele Kunden werden auch künftig Wert auf persönliche Beratung und professionelles Know-how legen. Allerdings werden nur jene AWMs langfristig reüssieren, denen es gelingt, die besten Fintech-Lösungen in ihre eigenen Angebote zu integrieren.“

(Pressemitteilung PwC vom 27.10.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank