• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Banken spielen weiterhin wichtige Vermittlerrolle im europäischen Markt für alternative Finanzierungen

03.11.2016

Banken spielen weiterhin wichtige Vermittlerrolle im europäischen Markt für alternative Finanzierungen

Beitrag mit Bild

Die anhaltende Beteiligung traditioneller Kreditgeber bei alternativen Finanzierungen trägt zur Entwicklung eines Marktes für pan-europäische Privatplatzierungen bei. Unternehmen orientieren sich bei ihren Investitionsbedürfnissen zunehmend auf internationaler Ebene und können dabei auf eine schier unerschöpfliche Vielzahl von Finanzierungsquellen zurückgreifen.

Die anhaltende Beteiligung traditioneller Kreditgeber bei alternativen Finanzierungen trägt zur Entwicklung eines Marktes für pan-europäische Privatplatzierungen bei. Unternehmen orientieren sich bei ihren Investitionsbedürfnissen zunehmend auf internationaler Ebene und können dabei auf eine schier unerschöpfliche Vielzahl von Finanzierungsquellen zurückgreifen. Dies ist das Ergebnis einer von YouGov durchgeführten Studie von Allen & Overy.

Die Daten belegen, dass von Banken vermittelte privat platzierte Kredite im letzten Jahr noch stärker als im Vorjahr genutzt wurden. Sie gehören mittlerweile im Bereich der alternativen Finanzierungsformen zum bevorzugten Produkt, welches von 54% der Unternehmen und 61% der Investoren und damit häufiger als 2015 (48% bzw. 58%) genutzt wurde.

Philip Smith, Partner im Bereich Finanzrecht bei Allen & Overy, erläutert: „Es gab zwar gewisse ablenkende Einflüsse wie beispielsweise das QE-Programm der Europäischen Zentralbank, trotzdem hat sich der Markt für alternative Finanzierungsformen während des letzten Jahres allem Anschein nach gut weiterentwickelt. Ein zentraler Faktor für diese Entwicklung ist die Beteiligung von Banken als Vermittler bei den Transaktionen. Den Banken kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, indem sie Investoren mit den passenden Kapitalnehmern zusammen bringen. Der Markt muss jetzt seine im vergangenen Jahr gestarteten Bemühungen im Hinblick auf Strukturen für eine Standardisierung und Best Practice weiter fortsetzen, um wirklich florieren zu können.“

Deutsche Unternehmen setzen weiterhin auf klassische Finanzierungsformen

Zum deutschen Markt ergänzt Dr. Neil George Weiand, Bank- und Finanzrechts-Partner bei Allen & Overy: „Deutsche Unternehmen finanzieren sich weiterhin ganz überwiegend über klassische Bankkredite oder Schuldscheindarlehen. Der von Privatbanken und Sparkassen dominierte Schuldscheinmarkt macht seit geraumer Zeit durch hohe Transaktionsvolumina und zunehmende Internationalisierung auf sich aufmerksam. Eine Substitution von Banken durch alternative Kreditgeber findet hierzulande derzeit nur graduell, vor allem bei bestimmten margenträchtigen Finanzierungen statt. Alternative Finanzierungen könnten künftig jedoch auch in Deutschland erheblich an Bedeutung gewinnen, insbesondere wenn die Kreditmärkte nicht mehr so liquide sind, die Kreditwirtschaft die erhöhten regulatorischen Kosten in stärkerem Umfang weitergibt und folglich heute etablierte Finanzierungswege nicht mehr allen Kreditnehmern offen stehen. Banken dürften jedoch auch künftig eine wichtige Vermittlerrolle zukommen.“

Für die von YouGov europaweit durchgeführte Umfrage wurden mehr als 360 Personen befragt – je zur Hälfte Finanzchefs bei Unternehmen sowie Entscheidungsträger bei Investoren. Die Umfrage macht deutlich: Zwar sind Bankkredite nach wie vor die wichtigste Finanzierungsquelle für europäische Unternehmen (mit einem Anteil von durchschnittlich 48% am gesamten Finanzierungsaufkommen), doch sind alternative Finanzierungen fester Bestandteil im Finanzierungsmix. Sie machen insgesamt 33% aus und füllen damit weiter die Lücke, die der weltweit starke Rückgang bei Bankkrediten unmittelbar nach der Finanzkrise gelassen hat. Auf Kapitalmarktfinanzierungen entfällt ein Anteil von 19%.

Für kleine und mittlere Unternehmen sind die Aussichten besonders günstig. Fast die Hälfte (44%) der Investoren gab an, Finanzierungen für kleine Unternehmen verstärken zu wollen; und knapp zwei Drittel (64%) gehen von einer Erhöhung bei mittleren Unternehmen über die kommenden fünf Jahre aus.

Während der Bekanntheitsgrad der Marktinitiativen zur weiteren Verbreitung alternativer Finanzierungen – wie der Pan-European Corporate Private Placement Market Guide und andere standardisierte Dokumentationsformen für Transaktionen – unter Investoren weitgehend gleich geblieben ist (76%), ist bei Unternehmen ein Rückgang der Bekanntheit auf 53% gegenüber 76% im Vorjahr zu verzeichnen. Dies zeigt deutlich, dass Banken und Anwaltskanzleien Marktteilnehmer über die verschiedenen Finanzierungsoptionen, die ihnen zur Verfügung stehen, weiter verstärkt informieren müssen.

(Pressemitteilung Allen & Overy vom 03.11.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© bluedesign/fotolia.com

03.07.2025

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort

Die Stimmungsaufhellung im deutschen Mittelstand hat sich im Juni fortgesetzt. Das Geschäftsklima, der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, stieg zum vierten Mal in Folge – diesmal um 0,5 Zähler auf nun minus 14,2 Punkte. Damit lag es zwar weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Doch der Trend zeigt aufwärts. Im KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort
Meldung

ESG, Sustainability, green

02.07.2025

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments

Die europäischen Finanzinstitute konnten im Geschäftsjahr 2024 ihre durchschnittliche Taxonomiefähigkeit und -konformität im Vergleich zum Vorjahr nur wenig steigern – trotz besserer Datenverfügbarkeit und größerer Erfahrung mit der Umsetzung der EU-Taxonomie. Zudem nutzten nur wenige Finanzinstitute die Taxonomiedaten für ihre strategische Planung. Das sind zwei Kernergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zur

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments
Meldung

© KB3 / fotolia.com

01.07.2025

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken überwiegend pessimistisch auf den deutschen Immobilienmarkt, zeigt eine aktuelle Befragung, die EY-Parthenon im zweiten Quartal 2025 unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland durchgeführt hat. Überwiegend negative Markteinschätzung Drei Viertel der befragten Kreditinstitute bewerten die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt aktuell als negativ. Nur ein Viertel hält sie für stabil, Optimismus ist Mangelware.

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank