• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Beteiligungsmarkt: Venture Capital weiter im Aufwind

01.03.2017

Beteiligungsmarkt: Venture Capital weiter im Aufwind

Beitrag mit Bild

Laut dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist der Markt für Venture Capital weiter im Aufwind. Der Private Equity Markt bleibt robust. Neue Rekordstände sind ausgeblieben.

Laut dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist der Markt für Venture Capital weiter im Aufwind. Der Private Equity Markt bleibt robust. Neue Rekordstände sind ausgeblieben.

„In wechselhaften Zeiten hat sich der deutsche Beteiligungskapitalmarkt als robuster Anker erwiesen und seine wichtige Finanzierungsfunktion insbesondere im Start-up-Bereich untermauert. Insgesamt wurden im letzten Jahr 5,7 Mrd. Euro in rund 1.000 Unternehmen investiert“, sagt Joachim von Ribbentrop, Sprecher des Vorstandes des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) auf der Pressekonferenz zur heute veröffentlichten Statistik für den deutschen Private Equity-Markt 2016. Das Volumen des Vorjahres wurde damit um 14 Prozent knapp verfehlt. Im Jahr 2015 hatten Beteiligungsgesellschaften 6,6 Mrd. € in Deutschland investiert. Die Private Equity-Investitionen bewegen sich aber seit 2011 in Deutschland auf einem insgesamt stabilen Niveau zwischen 5,1 Mrd. € (2013) und 7,1 Mrd. € (2014).

„Wenngleich die großen Mehrheitsübernahmen maßgeblich die Marktentwicklung beeinflussen, waren es im letzten Jahr wieder vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die mit Beteiligungskapital unterstützt wurden“, so Joachim von Ribbentrop. Neun von zehn im Jahresverlauf finanzierte Unternehmen beschäftigen weniger als 500 Mitarbeiter oder setzen weniger als 100 Mio. € um.

Kräftiges Plus bei Venture Capital-Investitionen

Entgegen der allgemeinen Marktentwicklung konnten die Venture Capital-Investitionen auf 0,93 Mrd. € zulegen und erreichen die höchsten Jahresinvestitionen seit 2008. Im Jahr zuvor wurden 0,84 Mrd. € investiert. Die 568 VC-finanzierten Unternehmen machten erneut deutlich mehr als die Hälfte aller im letzten Jahr finanzierten Unternehmen aus. „Der seit 2012 zu beobachtende Aufwärtstrend in der Start-up-Finanzierung bleibt damit ungebrochen“, zieht von Ribbentrop ein positives Fazit. „Marktteilnehmer und Politik sind aber weiterhin aufgerufen, gemeinsam Wege zu finden, mehr Kapital für deutsche Start-ups zu mobilisieren. Wir stehen gerade im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl im engen Austausch mit allen Beteiligten“, fügt Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK, hinzu.

Lebhafter Buy-Out-Markt

Wirtschaftlich starke Unternehmen mit positiven Geschäftsaussichten sowie günstige Finanzierungsbedingungen boten den Buy-Out-Investoren wieder ein gutes Umfeld. Dies wurde nicht zuletzt durch die Milliarden-Transaktionen bei Atotech, OfficeFirst, Xella, Bilfinger Building and Facility, der Airbus Militärtechnik und Solvay Acetow geschaffen. „Gerade im letzten Quartal zogen die Aktivitäten hier noch einmal an“, so von Ribbentrop. „Im Buy-Out-Markt treffen weiterhin vorteilhafte Finanzierungsbedingungen und gut kapitalisierte Fonds durchaus auch auf hohe Unternehmensbewertungen“. Trotzdem sanken die Buy-Out-Investitionen um rund 10 Prozent auf 4,3 Mrd. €. „Einige der sehr großen Transaktionen wurden zum Jahresende verkündet. Sie werden erst in diesem Jahr abgeschlossen und wirken sich positiv auf die Marktzahlen im laufenden Jahr aus“, ergänzt von Ribbentrop. Bei den mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen (Wachstums-, Replacement- und Turnaround-Finanzierungen) halbierte sich das Investitionsvolumen aufgrund weniger sehr großer Minderheitsbeteiligungen von 0,93 Mrd. € auf 0,45 Mrd. €.

Kräftiges Plus beim Fundraising

2016 konnten die deutschen Gesellschaften mit 2,33 Mrd. € gut die Hälfte mehr Kapital einsammeln als im Jahr zuvor. Während Buy-Out-Fonds mit 1,27 Mrd. € die neuen Mittel mehr als verdoppeln konnten, blieb das Venture Capital-Fundraising mit 0,55 Mrd. € rund ein Viertel unter dem starken Vorjahresergebnis. „In der aktuellen Niedrigzinsphase suchen institutionelle Investoren verstärkt nach renditeträchtigen Investitionsmöglichkeiten. Dies kommt vor allem den Buy-Out-Gesellschaften zugute, wogegen Venture Capital-Fonds nicht im gleichen Maß profitieren“, so von Ribbentrop.

Private Equity-Prognose: Beteiligungsgesellschaften optimistisch für 2017

Für 2017 sind die Beteiligungsgesellschaften vorsichtig optimistisch und planen tendenziell ihre Investitionen auszubauen. In der „Private Equity-Prognose“, einer Befragung der Beteiligungsgesellschaften zu ihren Erwartungen für das laufende Jahr, erwartet jede zweite Gesellschaft, ihre Investitionen leicht oder deutlich auszubauen. Weitere 45 % sehen die eigenen Investitionen auf dem Niveau von 2016. Allerdings sind insbesondere die Vertreter aus dem Bereich Wachstumsfinanzierungen/Buy-Outs zurückhaltender geworden. Während hier der Anteil der Optimisten unter den Vorjahreswert fiel, stieg dieser bei den Venture Capital-Gesellschaften sogar leicht an. Gleichzeit halbierte sich der Anteil derjenigen Wagniskapitalfinanzierer, die einen Rückgang der eigenen Investitionen erwarten. „Sollten die Rahmenbedingungen stabil bleiben, erwarten wir die Investitionen im laufenden Jahr mindestens auf dem Niveau des Vorjahres. Im Venture Capital-Segment sind wir optimistisch, dass der Markt den Aufwärtstrend fortsetzen kann“, sieht von Ribbentrop voraus.

Die ausführliche Beteiligungsmarktstatistik 2016 (Datenstand Februar 2017) sowie die „Private Equity-Prognose 2017“ finden Sie hier. Die statistischen Daten unterliegen fortlaufender Aktualisierung und können von früheren und späteren Auswertungen abweichen.

(Pressemitteilung BVK vom 27.02.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank