• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Mittelstand gut gelaunt – Verunsicherung bei den Großunternehmen

15.03.2017

Mittelstand gut gelaunt – Verunsicherung bei den Großunternehmen

Autokonzerne auf der Überholspur

© Minerva Studio/fotolia.com

Die bislang guten harten Konjunkturdaten in Deutschland sorgen für Optimismus in den Chefetagen der kleinen und mittleren Unternehmen. Ganz anders sieht es bei den Großunternehmen aus. Sie blicken mit zunehmender Skepsis auf die internationalen politischen Risiken.

Nach der vorübergehenden Abkühlung im Januar zeigt sich das Geschäftsklima im Mittelstand im Februar deutlich erholt und verbessert sich um 1,7 Zähler auf 21,2 Saldenpunkte. Höher notierte der Indikator zuletzt zur Jahresmitte 2011. Treiber des ordentlichen Stimmungsanstiegs im Mittelstand sind die Beurteilungen der aktuellen Geschäftslage. Sie klettern sehr deutlich um 3,9 Zähler auf 33,4 Saldenpunkte. Das ist das zweitbeste Monatsergebnis seit der Wiedervereinigung und lässt auf ein kräftiges Wirtschaftswachstum im ersten Quartal schließen.

Stimmungsschere öffnet sich wieder

Bei den Großunternehmen setzt sich hingegen die bereits im Januar spürbare Verunsicherung in etwas gedämpftem Tempo fort. Ihr Erwartungsindikator fällt um 2,7 Zähler auf nun nur noch knapp überdurchschnittliche 2,5 Saldenpunkte. Gleichzeitig bewerten jedoch auch die großen Firmen ihre aktuelle Geschäftslage weiterhin sehr positiv (+1,8 Zähler auf 30,1 Saldenpunkte). Dadurch sinkt ihr Geschäftsklima im Februar zwar nur um moderate 0,5 Zähler auf 16,1 Saldenpunkte. Dennoch bleibt es noch weiter hinter dem mittelständischen Vergleichswert zurück. Die erst vor kurzem geschlossene Stimmungsschere zwischen dem Mittelstand und den Großunternehmen öffnet sich damit bereits wieder.

Beschäftigungs- und Preiserwartungen im Aufwind

Weiterhin gute Nachrichten kommen dagegen vom deutschen Arbeitsmarkt, der bereits auf elf Jahre ununterbrochenen Stellenaufbaus zurückblicken kann. Ein Ende ist nicht in Sicht, auch wenn sich die Zuwächse bei der Erwerbstätigenzahl etwas abflachen dürften. Ein weiterer Trend, der inzwischen klar nach oben zeigt, sind die Absatzpreiserwartungen – und zwar in beiden Größenklassen ähnlich stark (Mittelstand: +1,7 Zähler auf 8,7 Saldenpunkte; Großunternehmen: +2,0 Zähler auf 7,3 Saldenpunkte). Die Erholung der Inflationsrate ist geldpolitisch erwünscht und eine wichtige Vorbedingung für den Ausstieg aus dem extrem expansiven Kurs der EZB. Eine wieder höhere Inflation bedeutet aber auch, dass der Reallohnanstieg in diesem Jahr nicht mehr so kräftig ausfallen wird wie zuletzt. Dies schmälert die Zuwächse beim privaten Konsum, was sich wiederum dämpfend auf das Geschäftsklima im Einzelhandel auswirken könnte.

(KfW, PM vom 09.03.2017/ Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

30.04.2024

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 % steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 % zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen
Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank