• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Der digitale Wandel erfordert von CFOs neue Kompetenzen

13.07.2017

Der digitale Wandel erfordert von CFOs neue Kompetenzen

Beitrag mit Bild

Ein CFO muss längst mehr können als rechnen. Er muss vielmehr effizient steuern – und dabei die digitalen Instrumente nutzen. Daher ist die Transformation der Finanzabteilungen in vollem Gange.

Ein CFO muss längst mehr können als rechnen. Er muss vielmehr effizient steuern – und dabei die digitalen Instrumente nutzen. Daher ist die Transformation der Finanzabteilungen in vollem Gange.

Jeder zweite Befragte hält die Anpassung der CFO-Organisation laut einer aktuellen Studie der Managementberatung Horváth & Partners heute für wichtig. Gegenüber einer früheren Befragung im Jahr 2014 ist der Anteil um 14 Prozentpunkte gestiegen. Entsprechend sieht die Agenda der Finanzvorstände aus: Ganz oben steht die Standardisierung der Systemlandschaft, gefolgt von der Reorganisation und Automation von Prozessen. Für die Studie wurden über 120 CFOs und andere Führungskräfte im Finanzbereich von Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Die größten Herausforderungen für CFOs liegen laut Studie in gestiegenen Compliance-Anforderungen (genannt von 60 Prozent der Befragten), regulatorischen Veränderungen (58 Prozent) und einer fragmentierten IT-Landschaft (58 Prozent). Hier zeigt sich, dass die Systemtechnik und ihre Optimierung bei Finanzvorständen heute stark im Fokus stehen. Kaum verwunderlich, dass auch der Maßnahmenkatalog der CFOs auf diesem Feld Verbesserungen vorsieht. 92 Prozent der Befragten haben sich die Standardisierung der Systemlandschaft auf die Fahnen geschrieben. 91 Prozent arbeiten bereits daran, Prozesse zu reorganisieren und zu automatisieren. 89 Prozent der Befragten wollen darüber hinaus die Steuerung automatisieren – diese Maßnahme verzeichnet gegenüber der Befragung von 2014 ein Plus von 22 Prozentpunkten und damit den größten Zuwachs.

Effizienzdruck sorgt für Bewegung

Die Studie identifiziert auch die Trends, die zur digitalen Transformation im Finanzbereich führen. Größten Einfluss hat der Effizienzdruck. Das bestätigen 94 Prozent der Befragten. 90 Prozent erwarten, dass sich durch die digitalen Möglichkeiten etwa der Datenanalyse auch die Art der Steuerung verändert – und zwar von reaktiv-analytisch zu proaktiv-prognostizierend. Treibende Faktoren sind dabei Real Time Data und Advanced Analytics. Neue Algorithmen erkennen geschäftsrelevante Muster in bisher nicht nutzbaren Datenquellen, Advanced Analytics liefert neue Erkenntnisse im Bereich Reporting, Forecasting und Risikomanagement.

Anforderungsprofile im Wandel begriffen

Mehr als 80 Prozent der Befragten beobachten eine radikale Veränderung der Rollen und Kompetenzen in der Finanzfunktion – aus den Kontrolleuren werden Steuermänner, die zunehmend die Richtung vorgeben. Der Erfolg dabei steht und fällt wiederum mit den Daten: 74 Prozent der Befragten glauben, dass es auf die Datenverfügbarkeit und -verknüpfung ankommt, die unternehmens- und wertschöpfungsübergreifend eine bessere Steuerung ermöglicht. Denn Daten sind die Grundlage für die Etablierung von Big Data, Cloud-Lösungen und Blockchain.

„Die Folgen dieser Trends zeigt unsere Studie auf: Im CFO-Bereich kommen Mitarbeiter mit neuen Skills zum Einsatz, um die Möglichkeiten der Digitalisierung zu realisieren. Neue Organisationseinheiten wie Financial Digital Labs oder Digital Shared Units werden aus der Taufe gehoben“, sagt Kai Grönke, Partner bei Horváth & Partners. „Deshalb sollten wesentliche Änderungen in der CFO-Organisation von einem Change-Management-Programm begleitet werden. Das unterstützen auch mehr als 60 Prozent der Befragten.“

Big Data und Artificial Intelligence noch Zukunftsmusik

Die Prozessstandardisierung ist in den Finanzabteilungen noch immer ein präferierter Hebel und weit fortgeschritten. 62 Prozent haben Maßnahmen in diesem Bereich realisiert. Der Weiterentwicklung von Shared-Service- und Factory-Ansätzen messen zwar jeweils mehr als die Hälfte der Befragten hohe Bedeutung bei, allerdings hakt es bei der Umsetzung. Nur rund ein Fünftel der Befragten spricht von der Realisierung.

Neue Technologien werden bislang sehr zurückhaltend eingesetzt. 19 Prozent nutzen Big Data bzw. Predictive Analytics, 39 Prozent planen es. Robotics, Artificial Intelligence oder auch Blockchain sind für die meisten Verantwortlichen im Finanzbereich als technische Möglichkeit noch sehr neu. Fünf Prozent nutzen Robotics-Lösungen, 21 Prozent haben es vor. Artificial Intelligence und Blockchain werden von einem Prozent bzw. gar nicht angewendet. Auch die Planungen sind nicht sehr weit fortgeschritten.

(Pressemitteilung Horváth & Partners vom 12.07.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank