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24.11.2017

Versicherungs-M&A: Größe der Transaktionen steigt weltweit an

Autokonzerne auf der Überholspur

In der Versicherungswirtschaft werden in Zeiten erhöhter politischer Unsicherheit weniger Fusionen und Akquisitionen umgesetzt. Im Gegenzug weisen jedoch abgeschlossene Transaktionen einen höheren Wert auf.

Laut einer Umfrage in der Versicherungswirtschaft von Willis Towers Watson in Zusammenarbeit mit Mergermarket werden in Zeiten erhöhter politischer Unsicherheit weniger Fusionen und Akquisitionen umgesetzt. Im Gegenzug weisen jedoch abgeschlossene Transaktionen einen höheren Wert auf. Sieben von zehn Befragten (68 Prozent) geben außerdem an, dass die Markenstärke eines Unternehmens in den nächsten drei Jahren der wichtigste Aspekt bei einer M&A-Entscheidung sein wird.

„Dieses Ergebnis spiegelt auch den Übergang zum digitalen Vertrieb wider, der eine starke und erkennbare Marke erfordert“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson.

Trend zu Megadeals hält weiter an

Die Anzahl der Transaktionen in der Versicherungswirtschaft im ersten Halbjahr 2017 sank um 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, während der Gesamtwert der M&A Deals im gleichen Zeitraum um 170 Prozent gestiegen ist. Dieser Trend hin zu größeren und sogenannten „Megadeals“ zeigt sich in der Betrachtung einzelner Transaktionsgrößen: Im Jahr 2016 gab es insgesamt 14 Fusionen und Übernahmen im Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar; allein im ersten Halbjahr 2017 waren es bereits elf. Laut Umfrage gehen 17 Prozent der Unternehmen davon aus, dass mindestens eine ihrer Übernahmen in den nächsten drei Jahren eine sehr große Transaktion sein wird – verglichen mit acht Prozent, die in den letzten drei Jahren eine solche Übernahme getätigt haben.

Markenstärke wird zum M&A-Treiber

Die Umfrage zeigt, dass die Gewinnung einer starken Marke die größte Motivation für eine Akquisition in den nächsten drei Jahren darstellt. „Wir sehen hier die Auswirkungen, die neue Technologien und die digitale Transformation auf die Branche haben“, kommentiert Klüttgens. „Der Übergang zum digitalen Vertrieb erfordert mehr denn je eine starke, erkennbare Versicherungsmarke.“ Laut Willis Towers Watson kann dies genauso wichtig sein wie eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung, eine größere Akquisition, die das Unternehmen neu erfindet oder das Re-Branding, um eine Marke bei den Verbrauchern neu einzuführen. Niedrigere Versicherungsprämien für die junge Kundengruppe der „Millennials“ bedeuten auch, dass die Versicherer härter als je zuvor daran arbeiten müssen, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Auch dies macht eine effektive Markenführung unerlässlich.

„Zukünftige M&A-Transaktionen werden auch in der Versicherungsbranche von der Notwendigkeit getrieben sein, Synergien zu schaffen, Marken aufzubauen und technologischen Fortschritten nachzukommen“, sagt Marcel Schmitz, Director bei Willis Towers Watson und M&A-Experte für den deutschen Versicherungsmarkt. „Wie unsere Umfrage zeigt, suchen Unternehmen dabei mehr nach Qualität statt nach Quantität.“

Effektives Kapitalmanagement gewinnt an Bedeutung

Die Teilnehmer schätzten darüber hinaus M&A Deals in den vergangenen drei Jahren nicht allzu bedeutsam für den Gewinn pro Aktie ein. Aktuell dagegen blicken sie optimistischer in die Zukunft: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Unternehmen erwartet, dass ihre M&A-Aktivitäten in den nächsten drei Jahren zu höherem Wachstum beitragen werden. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) gehen davon aus, dass M&A zu einem Ertragswachstum zwischen zwei und drei Prozent führen wird.

„In den letzten Jahren haben die Unternehmen versucht, die neuen regulatorischen Anforderungen zu verstehen“, sagt Klüttgens. „Jetzt scheint es zunehmend darum zu gehen, zu verstehen, wie Kapital am effektivsten eingesetzt werden kann, um die Renditen angesichts dieser Anforderungen zu optimieren.“ Etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verfügt über eine Kapitaloptimierungsstrategie. Klüttgens: „Da sich der Unternehmensfokus zunehmend auf strategische Überlegungen und Wachstum richtet, würden Versicherer also davon profitieren, wenn sie ihre Ressourcen in ihr Kapitalmanagement investierten und damit ein tieferes Verständnis für dessen effizienten Einsatz, für Wertschöpfung und Werterhaltung erlangten.“

(Pressemitteilung Willis Towers Watson vom 23.11.2017)


Redaktion

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