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01.12.2017

Buy-&-Build in Europa: Add-on-Transaktionen auf neuem Rekordniveau

Autokonzerne auf der Überholspur

Die Buy-&-Build-Aktivitäten in Europa haben im ersten Halbjahr 2017 ihr höchstes Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1998 erreicht, mit einer Steigerung um 20% zum zweiten Halbjahr 2016. Dies zeigt der aktuelle europäische Buy-&-Build-Monitor des Private-Equity-Unternehmens Silverfleet Capital.

Die Buy-&-Build-Aktivitäten in Europa haben im ersten Halbjahr 2017 ihr höchstes Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1998 erreicht, mit einer Steigerung um 20% zum zweiten Halbjahr 2016. Dies zeigt der aktuelle europäische Buy-&-Build-Monitor des Private-Equity-Unternehmens Silverfleet Capital, der regelmäßig die weltweiten Add-on-Aktivitäten europäischer, Private-Equity-finanzierter Unternehmen misst. Für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres identifiziert er vorläufig 320 Add-ons; im ersten und im zweiten Halbjahr 2016 lag die Zahl der Zukäufe noch bei 302 beziehungsweise 266.

„Während Private-Equity-Buyouts und M&A-Akquisitionen im Mittelstand eher stagnieren, sind Add-on-Transaktionen durch PE-gestützte europäische Unternehmen immer höher im Kurs“, erklärt Neil MacDougall, Managing Partner von Silverfleet. „Der Wettbewerb wird schärfer, vor allem bei Deals, die strategisch bedeutsam sind und eine wichtige Rolle im Sinne der Investorenrendite spielen. Bei  anhaltend hohen Bewertungen und dem weiterhin günstigen Kreditumfeld sind Add-on-Transaktionen ein häufig genutztes Mittel, um hohe Einstiegspreise auf ein niedrigeres Level zu senken und die Wertentwicklung zu steigern.“

Stabiles Deal-Volumen

Laut Buy-&-Build-Monitor liegt die durchschnittliche Größenordnung der Deals im aktuellen Beobachtungszeitraum bei 92 Millionen britischen Pfund beziehungsweise 107 Millionen Euro und damit leicht unter dem Wert der im Gesamtjahr 2016 veröffentlichten Transaktionen (110 Millionen britische Pfund beziehungsweise 128 Millionen Euro). Dennoch rangiert diese Zahl damit im gesunden Mittelfeld und markiert den vierthöchsten Wert seit der Finanzkrise 2009. Die drei größten Zukäufe im ersten Halbjahr 2017 fanden im Dienstleistungssektor statt. Angeführt wird die Liste von der britischen Exova Group, einer international aufgestellten Gruppe für Materialprüfungen – sie wurde von Element Materials Technology aus den Niederlanden mit Unterstützung von Bridgepoint für 770 Millionen Pfund beziehungsweise 893 Millionen Euro übernommen. Der Deal markierte zudem den Exit für das Private-Equity-Unternehmen Clayton, Dubilier & Rice, das bis zu diesem Zeitpunkt 54 Prozent der Anteile an Exova gehalten hatte.

Geografische Trends

Mit 66 Deals ist Skandinavien an die Spitze der aktivsten Regionen Europas zurückgekehrt: Gegenüber dem vorhergehenden Halbjahr mit 45 Zukäufen steigerte sich die Region um 47 Prozent. Dänemark steuert hierzu 19 Deals bei, gefolgt von 17 Transaktionen in Finnland, 16 in Schweden und 14 in Norwegen. Auf Platz zwei der aktivsten Regionen rangieren Großbritannien und Irland: Insgesamt fanden dort 53 Add-on-Transaktionen statt, was gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 einen Rückgang um fünf Prozent bedeutet. Trotz der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit bleiben die Länder aber auf einem starken Niveau. In Großbritannien ansässige Unternehmen sind nach wie vor die mit Abstand aktivsten Käufer in Europa; gleichwohl bleibt das Interesse von ausländischen Bietern an Kaufgelegenheiten in dem Land nach wie vor hoch.

Den dritten Platz der Regionen teilen sich die DACH-Region und Frankreich. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden 27 Deals getätigt, was gegenüber den vorhergehenden ersten und zweiten Halbjahren 2016 mit 33 beziehungsweise 34 Add-ons einen deutlichen Rückgang und ein Absinken auf das Niveau der ersten sechs Monate des Jahres 2015 mit 26 Transaktionen bedeutet. Auch in Frankreich ging das Aktivitätslevel ähnlich stark zurück: Waren es im zweiten Halbjahr 2016 noch 35 Zukäufe, wurden im ersten Halbjahr 2017 nur 27 Add-on-Transaktionen getätigt. Der Grund dafür könnte die politische Unsicherheit im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im Mai gewesen sein.

Italien dagegen verzeichnet mit 22 Deals erneut einen Anstieg bei den Zukäufen: Im zweiten Halbjahr 2016 wurden 20, im ersten Halbjahr 2016 lediglich 14 Add-ons gemeldet. Mittel- und Osteuropa konnte mit nur sieben Transaktionen seine Schwäche bei den Add-on-Aktivitäten wie schon im zweiten Halbjahr 2016 nicht überwinden. Außerhalb Europas wurden etwa elf Prozent der Gesamtaktivitäten getätigt – dabei bleibt Nordamerika das bevorzugte Ziel und vermeldet doppelt so viele Zukäufe europäischer Unternehmen wie die Regionen Asien-Pazifik, Lateinamerika und der Mittlere Osten/Afrika zusammen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Pressemitteilung Silverfleet Capital vom 30.11.2017)


Redaktion

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