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20.03.2018

Berliner Fintech N26 gewinnt Rekordfinanzierung

Autokonzerne auf der Überholspur

© Marco2811/fotolia.com

In seiner dritten Finanzierungsrunde verbucht N26 160 Millionen Dollar einen Rekord. Ein Großteil der Millionen kommt von der Allianz und Tencent.

Die Smartphone-Bank N26 hat die bislang größte Eigenkapitalfinanzierung eines deutschen Finanztechnologieunternehmens (Fintech) gestemmt. Das junge Unternehmen aus Berlin konnte Risikokapital in Höhe von 160 Millionen Dollar mobilisieren und mit der digitalen Investment-Einheit der Allianz-Gruppe und dem chinesischen Internet-Unternehmen Tencent neue Miteigner gewinnen.

„Beide zählen nicht nur zu den führenden Unternehmen in ihren Branchen Finanzdienstleistungen (Allianz) und Internet Services (WeChat), sondern haben auch ein klares Verständnis davon, wie Technologie und Design die Industrie verändern können“, sagt Valentin Stalf, Chef und Mitgründer von N26.

Den bisherigen Finanzierungsrekord deutscher Fintechs hielt Kreditech. Die Hamburger Kreditplattform sammelte zuletzt 120 Millionen Dollar ein, doch laut Statistik des Unternehmensberaters Peter Barkow war darin auch ein Anteil Fremdkapital enthalten.

N26 dagegen betont, dass es sich bei seiner Finanzierungsrunde um reines Eigenkapital handelt. Insgesamt hat die Smartphone-Bank damit nun 215 Millionen Dollar von internationalen Geldgebern erhalten. Auch die bisherigen Investoren haben sich an der neuen Kapitalrunde wieder beteiligt. Zu ihnen zählen unter anderem der Milliardär Li Ka-Shing, der US-Investor Peter Thiel und Mitglieder des Zalando-Managements.

N26 hat seit anderthalb Jahren eine Banklizenz und ist eines der wenigen Fintechs, die auf einen Konfrontationskurs zu den traditionellen Geldhäusern setzen. Dank zahlreicher Kooperationen mit anderen Fintechs bieten die Berliner längst mehr als nur eine schicke App. Kunden können mithilfe von Transferwise Fremdwährungsüberweisungen tätigen, über Weltsparen Zinskonten eröffnen, über Auxmoney Kredite abschließen und mithilfe von Clark Versicherungen vergleichen. In Frankreich ermöglicht N26 zudem die Nutzung von Apple Pay.

Strategie scheint aufzugehen

Andere Fintechs setzen in der Mehrheit auf Kooperationen mit klassischen Banken oder Finanzdienstleistern. So auch die Solarisbank, die ebenfalls eine Vollbanklizenz besitzt und kürzlich 56,6 Millionen Dollar eingesammelt hat. Über ihre Plattform können andere Unternehmen Finanzdienstleistungen in ihr Geschäftsmodell integrieren.

Die Strategie von N26 scheint aufzugehen: Seit dem Markteintritt Anfang 2015 hat die Bank mehr als 850.000 Kunden gewonnen und zählt damit nach eigenen Angaben zu den am schnellsten wachsenden Banken in Europa. Ein gut gehütetes Geheimnis ist dabei, wie viele Kunden N26 als Erstbank nutzen, also beispielsweise auch ihr Gehaltskonto dort führen. Ziel ist es, bis Ende 2020 mehr als fünf Millionen Kunden zu gewinnen.

Noch ambitionierter sind dagegen die Wachstumspläne des britischen Konkurrenten Revolut. Das Fintech ist seit Herbst 2017 auch in Deutschland aktiv und wartet noch auf die Erteilung seiner europäischen Banklizenz. Für 2022 peilt es weltweit 50 Millionen Kunden an – aktuell sollen es bereits 1,5 Millionen sein.

N26 ist bislang bereits in 17 europäischen Ländern aktiv. Mit dem akquirierten Kapital will das Unternehmen die neuen Märkte in Großbritannien und teilweise in den USA erschließen. „Der Großteil des Geldes wird nach Europa fließen“, so Stalf. Es gebe derzeit keine Überlegungen, den asiatischen Markt zu erschließen – trotz des neuen Investors.

Quelle: Handelsblatt Online vom 20.03.2018


Redaktion

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