55% von 3.000 befragten Unternehmen weltweit haben in den letzten zwölf Monaten einen Cyber-Angriff entdeckt und abgewehrt. Die dadurch verhinderten Schäden sind besonders vielfältig: In vielen Fällen (15%) konnten die Cyber-Abwehrteams der Unternehmen eine Unterbrechung des laufenden Betriebs verhindern. Das ist das Ergebnis der Untersuchung „Digital Trust Insights“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Auf Platz zwei der am häufigsten erfolgreich abgewehrten Szenarien durch Attacken aus dem Netz liegt die Vermeidung von Reputationsschäden (12%). Jedes zehnte Unternehmen konnte zudem den Klau geistigen Eigentums verhindern. Jeweils neun% der Unternehmen gaben an, Strafen durch die Regulierungsbehörden abgewendet und Wertverlust bei zukünftigen Transaktionen vorgebeugt zu haben.
Die hohe Anzahl der angewandten Angriffstypen zeige auf, mit was für unterschiedlichen Szenarien weltweit tätige Unternehmen heute im Bereich der Cybersicherheit konfrontiert werden. Die Problemfelder lassen sich dabei laut der Studienautoren nicht auf wenige einzelne beschränken. Jedes Unternehmen hab individuell mit unterschiedlichen Angriffen zu kämpfen und diese entsprechend zu beantworten, ohne dass es zu schweren finanziellen Verlusten kommt. So haben beispielsweise Cyber-Erpressungen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, stellen die Autoren der Studie fest. Eine professionelle Cybersicherheit spiele in Unternehmen deshalb eine immer größere Rolle. 67% der befragten Unternehmen gaben an, Maßnahmen eingeführt zu haben, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und effektiv zu minimieren. Fast die Hälfte (49%) hat aktuell signifikante Bedrohungen innerhalb der eigenen Sicherheitsarchitektur entdeckt und beseitigt.
Digitales Vertrauen ist die Währung der Zukunft
Angesichts der hohen Anzahl der Cyberangriffe, sei die Angst der Menschen vor der Bereitstellung von Daten im Netz nachvollziehbar. Deswegen dürfte Vertrauen im digitalen Zeitalter, sog. Data Trust, nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Der Erfolg eines Unternehmens hängt laut der Studienautoren immer mehr auch davon ab, ob es eine Firma schaffe, seine sensiblen Daten zu sichern und bei seinen Kunden digitales Vertrauen zu schaffen. Daher sei es bei zunehmender Produktkomplexität und -vernetzung unerlässlich, Sicherheitsexperten bereits in der Frühphase der Planung mit an den Tisch zu holen.
Vorreiter setzen sich deutlich vom Durchschnitt ab
In der Studie werden zudem digitale Vorreiter definiert, die sich anhand mehrerer Faktoren, unter anderem dem angegebenen Geschäftserfolg, der Zukunftsprognosen und sowie der Benennung relevanter besetzter Technologie- und Managementstrukturen und -prozesse, zusammensetzen. So nutzten bereits 77% der Vorreiter „Security by Design“, bei den anderen Unternehmen sind es nur 54%. Weitere markante Kennzahlen, die Vorreiter von den anderen Unternehmen abgrenzen:
65% der Vorreiter stimmen stark zu, dass ihre Cyber-Abwehrteams eng ins operative Geschäft eingebunden sind und ihre Cybersicherheits-Strategie unmittelbar mit der Business-Strategie verzahnt ist. Bei den anderen Unternehmen ist dies nur in 15% der Fall.
89% der Vorreiter sagen, dass ihre Cybersicherheits-Teams sehr konsistent mit den anderen Risiko-Bereichen des Unternehmens zusammenarbeiten, wenn es um Transformation und digitale Initiativen geht (im Vergleich zu 41% der anderen Unternehmen).
77% der Vorreiter stimmen zu, dass ihre Cyber-Experten ausreichend Austausch mit dem Top-Management haben, um Risiken rund um das Kerngeschäft erkennen zu können (im Vergleich zu 22% der anderen Unternehmen).
Austausch zwischen Chefetage und Maschinenraum
Schon heute lasse sich erkennen, dass die Unternehmen mit der höheren Performance das Thema Cybersicherheit deutlich besser im Griff haben. Laut der Studienautoren machen sie Sicherheit zu einem integralen Bestandteil ihrer Strategie, bringen die relevanten Menschen im Unternehmen zusammen und sorgen für unmittelbaren und ungefilterten Austausch zwischen Chefetage und Maschinenraum. Damit werden sie nicht nur weiter deutlich weniger Schäden davontragen, als ihre Wettbewerber, sondern sich auch eindeutig gegenüber diesen hinsichtlich Qualität und Vertrauen beim Kunden positionieren können, so das Fazit der Studie.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.
(Pressemitteilung PwC vom 19.06.2019)
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