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25.09.2019

Umdenken in der Steuerfunktion: Nur 41 Prozent arbeiten mit Künstlicher Intelligenz

Autokonzerne auf der Überholspur

© peshkova/fotolia.com

Künstliche Intelligenz (KI) wartet in deutschen Steuerabteilungen noch auf den Durchbruch, auch wenn die Bereitschaft dazu definitiv vorhanden ist. Das zeigt die aktuelle Studie „Künstliche Intelligenz: Umdenken in der Steuerfunktion“, für die EY im Sommer 2019 130 Führungskräfte aus dem Bereich Steuern und Finanzen zum Thema Künstliche Intelligenz befragt hat. Ein Kernergebnis: Während 93 Prozent der Befragten sich vorstellen können, mit KI zu arbeiten, setzen nur 41 Prozent KI auch wirklich ein. Ein Grund für diese Differenz: Rund 70 Prozent der befragten Steuerprofis geben an, dass sie sich mit KI noch relativ wenig auskennen.

Florian Buschbacher, Partner bei EY im Bereich Tax Technology and Transformation (TTT) in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sieht bei diesen Zahlen Handlungsbedarf: „Es ist an der Zeit, dass Steuerexperten das Potenzial von Künstlicher Intelligenz erkennen. Statt auf fehleranfällige Handarbeit zu setzen, gilt es, die Möglichkeiten von KI auszuschöpfen.“

Herausforderungen bei der Implementierung von KI

Bei den Voraussetzungen zum Einsatz von KI stoßen die Unternehmen allerdings auf vielfältige Hürden. „Unsere Studie zeigt, dass die Steuerabteilungen den Megatrend KI zwar im Blick haben und eine große Mehrheit der Technologie sehr aufgeschlossen gegenübersteht. In der Umsetzung ist davon jedoch in den Steuerabteilungen noch relativ wenig zu spüren. Das liegt auch an den Herausforderungen, die viele Steuerexperten beim Thema KI sehen“. So geben 84 Prozent der Befragten an, nicht das notwendige Fachwissen zum Umgang mit KI zu besitzen. Gleichzeitig beklagt mehr als die Hälfte die unzureichende Datenlage (58 Prozent), während 57 Prozent der Steuerprofis mögliche Budget-Probleme sehen. Fast genauso viele Studienteilnehmer erkennen außerdem im Datenschutz eine zentrale Herausforderung beim Einsatz von KI.

Potenzial von KI erkennen und einsetzen

Trotz dieser Hürden bietet KI großes Potenzial, um die Prozesse zukünftig effizienter zu gestalten. 72 Prozent der Befragten erwarten durch den Einsatz von KI reduzierte Prozessdurchlaufzeiten, 67 Prozent sehen eine Entlastung von monotonen Tätigkeiten und 59 Prozent nehmen an, dass mithilfe von KI weniger Prozesskosten entstehen. Zudem sehen die Steuerprofis vielfältige Einsatzmöglichkeiten der Technologie wie Smart Robotics, Machine Learning und Text Analysis. Vor allem bei der Umsatzsteuervoranmeldung und der Generierung von steuerrelevanten Daten (jeweils 96 Prozent) erwarten die Befragten konkrete Unterstützung von KI. „Künstliche Intelligenz kann die Leistungsfähigkeit einer Steuerabteilung erheblich ausbauen. Mit KI gelingt es, kostenintensive Prozesse zu automatisieren, Risiken zu erfassen sowie zu managen und zeitraubende Aufgaben schneller zu erledigen“, betont Buschbacher.

Der digitale Knackpunkt

Besonders in Hinblick auf die digitale Transformation kann Künstliche Intelligenz zum entscheidenden Erfolgsfaktor werden – in der Steuerabteilung und darüber hinaus. Wenn Unternehmen zunehmend auf digitale Geschäftsmodelle setzen, dann braucht es umfassende Analysen, um aus den Daten einen Mehrwert zu schaffen. „Genau diese Datenströme, seien es Daten zu Übergabezeitpunkt, Services, Ort des Vertragsabschlusses oder dem Wert eines – auch digitalen – Produkts, sind für die steuerliche Würdigung essenziell. Das ist der maßgebliche Punkt, warum KI in der Steuerabteilung jetzt und in Zukunft immer wichtiger wird.“

(Pressemitteilung EY vom 25.09.2019)


Redaktion

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