Neun von zehn Start-ups in Deutschland sind negativ von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise betroffen, über 70% fürchten sogar um die Existenz. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, die vom Bundesverband Deutsche Start-ups in Zusammenarbeit mit Curth+Roth veröffentlicht wurde. Demnach wirkt sich die Krise schon jetzt in der gesamten Breite des deutschen Start-up-Ökosystems aus, besonders Start-ups in den Bereichen HR und Tourismus sehen eine starke Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit.
Die Studie zeigt zudem, dass Start-ups in allen Phasen betroffen sind: Während kleinere Start-ups durch den Wegfall von Messen und Veranstaltungen vom ausbleibenden Kundenkontakt bedroht sind, fürchten große Start-ups mit vielen Mitarbeitern vor allem um Umsätze, ihre Liquidität und das Zustandekommen künftiger Finanzierungsrunden.
Massives Start-up-Sterben durch die Coronakrise befürchtet
Die Ergebnisse seien alarmierend: Das Start-up-Ökosystem stehe angesichts der Coronakrise vor einem massiven Start-up-Sterben, erklärt Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutsche Start-ups e.V. Wenn nicht schnell und substanziell gehandelt wird, dann werden die ersten Start-ups schon in wenigen Wochen in die Knie gehen. Staatliche Liquiditätshilfen zu entwickeln, die auch für Start-ups – egal in welcher Stage und welcher Größe – greifen, müsse jetzt oberste Priorität haben.
Schutzschirm für Start-ups aller Branchen und Phasen gefordert
Dafür hat der Bundesverband Deutsche Start-ups einen „4-Stufen-Plan“ entworfen, der als ganzheitlicher Schutzschirm die Start-ups aller Branchen und Phasen adressiert, mit dem Ziel deutsche Start-ups in der schweren Zeit zu unterstützen und die geschaffenen Arbeitsplätze zu erhalten.
Der Bundesverband Deutsche Start-ups e.V. wurde im September 2012 in Berlin gegründet und ist der Repräsentant und die Stimme der Start-ups in Deutschland. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Start-ups in Deutschland und erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Start-up-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit.
Staatlicher Matching-Fonds soll deutsches Start-up-Ökosystem sichern
Eine der Maßnahmen, die vielen Start-ups helfen könne, sei die Einrichtung eines staatlichen Matching-Fonds, der private Investitionen zu einem festgelegten Schlüssel matcht. Um in dieser Krisensituation möglichst sparsam mit öffentlichen Geldern umzugehen, müsse natürlich feststehen, dass dieses Matching nicht zu Management Fees und einem Carried Interest für den Wagniskapitalgeber führen dürfe. Im Vordergrund müsse der Erhalt der Arbeitsplätze und der Fortbestand des deutschen Start-up-Ökosystem stehen, fordert der Start-up-Verband.
Alle Ergebnisse der Studie, den kompletten 4-Stufen-Plan sowie die Konkretisierungen zum geforderten Matching-Fonds können Sie hier herunterladen.
(Pressemitteilung Bundesverband Deutsche Start-ups vom 31.03.2020)