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03.03.2021

Ein Hauch von Frühling: Stimmung im Mittelstand steigt deutlich

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© bluedesign/fotolia.com

Seit dem Einsetzen der zweiten Infektionswelle im vergangenen Herbst schwankt das mittelständische Geschäftsklima von Monat zu Monat. Während im Januar noch der verschärfte Lockdown verdaut werden musste, weht im Februar ein Hauch von Frühling. Die Stimmung steigt wieder deutlich um 4,2 Zähler auf -10,1 Saldenpunkte, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Vor allem die Geschäftserwartungen hellen sich auf und liegen dank eines Sprungs von 6,8 Zählern jetzt bei nicht mehr ganz so pessimistischen -8,9 Saldenpunkten. Aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steigt moderat um 1,4 Zähler auf jetzt -11,5 Saldenpunkte.

Noch stärker als im Mittelstand schwankt derzeit die Stimmung bei den Großunternehmen. Nach einem markanten Rückgang im Vormonat steigt das Geschäftsklima bei ihnen jetzt noch deutlicher (+5,8 Zähler) als bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Mit -1,6 Saldenpunkten liegt es dem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zufolge schon wieder nahe an der Nulllinie, die den langfristigen Mittelwert markiert.

Weit geöffnete Schere zwischen den Branchen

Seit Herbst hat sich die Schere zwischen den von Eindämmungsmaßnahmen betroffenen Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen auf der einen Seite und den Bau- und Industrieunternehmen auf der anderen Seite weit geöffnet. Das gilt für die Großunternehmen und fast ebenso deutlich für den Mittelstand.

Bei den mittelständischen Industrieunternehmen setzt sich auch im Februar der kräftige Stimmungsaufschwung fort. Dank einer verbesserten Geschäftslage und deutlich optimistischeren Geschäftserwartungen steigt ihr Geschäftsklima um 3,0 Zähler auf -0,8 Saldenpunkte. Leicht überdurchschnittlich bleibt das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe, das ein Stimmungsplus von 2,0 Zählern verbucht.

Bei den kleinen und mittleren Einzelhandelsunternehmen ist es nur die Hoffnung auf bessere Zeiten, die für einen moderaten Anstieg des Geschäftsklimas um 1,9 Zähler sorgt. Während die Lagebeurteilung nochmal nachgibt und mit -31,2 Punkten nun fast so schlecht ist wie während des ersten Lockdowns im April (-32,8), legen die Erwartungen markant zu. Ähnlich verhält es sich mit den mittelständischen Dienstleistungsunternehmen. Letztendlich werden es wohl die im Befragungszeitraum noch rückläufigen Infektionszahlen gewesen sein, die die Aussicht auf ein baldiges Ende des Lockdowns genährt haben, vermuten die Studienautoren. Mit Blick in den Hochsommer, also auf Sicht des eigentlichen Abfragehorizonts von sechs Monaten, könnte aber auch ein wachsendes Vertrauen in den Erfolg der Impfkampagne ursächlich sein.

Zwar verbreitet die Stimmungsaufhellung im mittelständischen Geschäftsklima im Februar einen Hauch von Frühling, Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Lockdowns werden angesichts der rasanten Ausbreitung der ansteckenderen Virus-Mutationen und den mittlerweile nur noch stagnierenden Infektionszahlen wohl enttäuscht, so die Autoren der Studie. Das Bruttoinlandsprodukt werde wegen des langen Lockdowns zum Jahresauftakt voraussichtlich spürbar schrumpfen, ein Absturz wie im Frühjahr 2020 aber vor allem von der positiven Entwicklung in der Industrie verhindert, die sich weitgehend vom Pandemiegeschehen habe abkoppeln können.

Immerhin ist im zweiten Quartal laut der Studienergebnisse selbst mit nur vorsichtigen Lockerungen ein solides Wachstum denkbar. Mit einer wirklichen Entspannung auch für die stark von Eindämmungsmaßnahmen betroffenen Branchen ist jedoch erst mit deutlichen Impffortschritten im Sommer zu rechnen. Dafür und auch in der Zwischenzeit ist die Politik gefragt, um mit Maßnahmen wie sinnvoll eingesetzten Schnelltests und einer effektiven Kontaktnachverfolgung eine dritte Infektionswelle zu verhindern, so das Fazit der Studienautoren.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist hier abrufbar.

(Pressemitteilung KfW vom 01.03.2021)


Redaktion

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