• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • CFOs im internationalen Vergleich: So viel verdienen Führungskräfte aus dem Finanzbereich in Europa und den USA

25.05.2021

CFOs im internationalen Vergleich: So viel verdienen Führungskräfte aus dem Finanzbereich in Europa und den USA

Autokonzerne auf der Überholspur

© blende11.photo/fotolia.com

Das französische FinTech-Start-up Spendesk hat mit einer repräsentativen Stichprobe der CFO Connect Community, eine globale Community für Finanzvorstände mit mehr als 6.000 Mitgliedern, eine Umfrage durchgeführt, in der die Gehälter von Managern untersucht und in einen internationalen Vergleich gestellt wurden. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 104.000 € stehen deutsche Führungskräfte aus dem Finanzbereich im internationalen Vergleich nicht gut da. Zwar ist die Spannweite recht groß, 40.000 € bis 250.000 € im Jahr, im Durchschnitt sind die deutschen Finanzmanager jedoch weniger gut bezahlt als ihre Kollegen in England (125.000 € im Jahr) und den USA (151.000 €). Nur französische CFOs verdienen mit durchschnittlich 82.500 € weniger.

Für die Analyse hat Spendesk mehr als 300 Führungskräfte aus dem Finanzbereich befragt. Der Großteil der Befragten kommt aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA. Die Ergebnisse zeigen, dass es innerhalb Europas und im Vergleich mit den USA große Unterschiede bei der Bezahlung gibt und dass es viele verschiedene Faktoren gibt, die die Höhe des Gehalts beeinflussen. Gleiches zeigt sich laut der Umfrage auch in anderen Positionen innerhalb der Finanzbranche. In Frankreich verdienen Arbeitnehmer im Vergleich mit Deutschland, Großbritannien und den USA immer am wenigsten. US-amerikanische Arbeitnehmer hingegen bekommen fast auf jeder Ebene das meiste Gehalt, so die Studienautoren.

Boni in Deutschland nicht sehr weit verbreitet

Grund dafür können die Lebenshaltungskosten sein, die in Großbritannien und den USA weit höher liegen als in Deutschland. Oder, dass deutsche Führungskräfte aus dem Finanzbereich häufiger von Aktien oder Aktienoptionen ihrer Unternehmen profitieren als z.B. in Frankreich oder Großbritannien. Boni hingegen sind in Deutschland nicht sehr weit verbreitet. Aber auch abgesehen vom Festgehalt gibt es Vergünstigungen für Arbeitnehmer: Während sich Unternehmen in Frankreich an Fahrt- und Lunchkosten beteiligen, sind es in Deutschland und den USA häufig Zuschüsse für das Fitnessstudio. Obwohl dies für die Mehrheit der Befragten in anderen Ländern keine Vergünstigung darstellt, sind Zuschüsse für Fitnessstudios in diesen beiden Ländern mit 40 und 39% sehr verbreitet.

Ein Faktor für die hohen Gehälter in den USA hingegen könnte das – im Gegensatz zu den europäischen Vergleichsländern – eher schlechte öffentliche Gesundheitssystem sein. Hier wird Arbeitnehmern am häufigsten eine zusätzliche Gesundheitsversorgung angeboten, die sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer finanziert werden muss. In Deutschland und Großbritannien reicht die öffentliche Krankenversicherung in der Regel aus.

Home Office immer populärer – auch in der Finanzbranche

Das Arbeiten im Home Office gewann nur langsam an Popularität, bevor Covid-19 Anfang 2020 eintraf. Die Pandemie ließ den Unternehmen keine Wahl und hat möglicherweise die Erwartungen der Unternehmen grundlegend verändert. Ein Jahr später können mehr als 97% der Mitarbeiter in der Finanzbranche aus dem Home Office arbeiten und fast die Hälfte von ihnen kann dies in Vollzeit tun. Jedoch gibt es auch hier wieder deutliche Unterschiede zwischen den Ländern: Während das Home Office in den USA zum Standard gehört, zögern Unternehmen in Europa noch, ihre Mitarbeiter vollständig aus der Ferne arbeiten zu lassen. Dies gilt insbesondere für Frankreich, wo nicht einmal ein Drittel der Befragten die Option haben, von zuhause zu arbeiten.

Je mehr Berufserfahrung und je größer die Firma, desto höher das Gehalt

Unabhängig vom Land verdienen Finanzexperten mit einer Berufserfahrung von 15 Jahren und mehr weit mehr als Berufsanfänger, genauer gesagt das Doppelte. Auch die Größe des Unternehmens spielt eine ausschlaggebende Rolle für das Gehalt: Unternehmen mit 251 bis 500 Angestellten zahlen ihren Führungskräften der Umfrage zufolge, das höchste Gehalt. Das kann daran liegen, dass CFOs in großen Unternehmen meist mehr Erfahrung haben und Unternehmen für einen renommierten Kandidaten auch bereit sind, mehr Geld zu zahlen.

Doch auch kleine Unternehmen können für CFOs interessant sein. Insbesondere Start-ups bieten den Reiz, ein niedrigeres Gehalt häufig mit Anteilen an der Firma zu kompensieren. Durch eine Übernahme oder einen Börsengang bietet sich ihnen dadurch die Möglichkeit, mehr zu verdienen. Die Studie zeigt auch, dass Erfolg und Erfahrung nicht die einzigen Faktoren sind, die ein hohes Gehalt garantieren. Es sind vor allem geografische und kulturelle Unterschiede, die ausschlaggebend für die Verdienste von CFOs und anderen Führungskräften im Finanzbereich sind.

(Pressemitteilung Spendesk vom 21.05.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

30.04.2024

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 % steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 % zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen
Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank