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25.02.2022

VC-Geschäftsklima hält sich zum Jahresende auf Bestmarke

Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt kann im 4. Quartal 2021 die historische Bestmarke aus dem Vorquartal von 41,6 Saldenpunkten halten. Über das Gesamtjahr gesehen hat das VC-Geschäftsklima in Deutschland im vergangenen Jahr das mit Abstand höchste Niveau seit Start des Barometers erreicht. Dies ist vor allem auf die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen, die sich über das gesamte Jahr hinweg verbessert hat. Der entsprechende Indikator steigt zum Jahresende um 4,5 Zähler auf 45,4 Saldenpunkte, während der Indikator für die Geschäftserwartung auf 37,9 Saldenpunkte leicht verliert (-4,5).

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Unter den einzelnen Komponenten des Geschäftsklimas sind sowohl Qualität als auf Höhe des Dealflows auf Bestwerte gestiegen. Die Nachfrage nach Venture Capital durch vielversprechende Start-ups war 2021 somit offenbar höher denn je. Auch das Fundraisingklima war über das gesamte Jahr gesehen noch nie besser und lag in allen vier Quartalen auf höchstem Niveau. Demgegenüber erreichte das Exitklima seinen bisherigen Bestwert im zweiten Quartal, verschlechterte sich im Jahresverlauf wieder und lag im Jahresmittel nur knapp über dem bisherigen Top-Niveau der Jahre 2017/2018. Mit Blick auf die Exitkanäle war das Klima für Börsengänge („Initial Public Offerings“/IPOs) im Jahr 2021 aber überragend, was sich in einer hohen Zahl tatsächlicher IPOs widerspiegelt. Hingegen fiel die Zufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen im zweiten Quartal 2021 auf ein Rekordtief. Im Jahresmittel war sie aber kaum schlechter als in den Vor-Corona-Jahren

„Angesichts der Investitionsrekorde, die wir 2021 gesehen haben, war ein zum Jahresende weiterhin sehr gutes VC-Geschäftsklima zu erwarten“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Dass die Bestmarke gehalten werden konnte, setzt einen angemessenen Schlusspunkt. Die Aussichten, dass der VC-Markt 2022 ähnlich volumenstark bleibt, haben sich aber eingetrübt. Denn die Investitionsaktivität könnte sich mit den nahenden Zinsschritten der Notenbanken abkühlen. Vielleicht ist der deutsche Markt davon etwas weniger betroffen, weil hiesige Start-ups aufgrund ihrer Innovationskraft und ihres unternehmerischen Talents auf hohes internationales Interesse stoßen. Unsere Abhängigkeit von außereuropäischen Investoren bei großen Finanzierungsrunden macht aber deutlich, wie wichtig es ist, das hiesige VC-Ökosystem weiter auf- und auszubauen. Daher begrüße ich es sehr, dass die ersten Bausteine des Zukunftsfonds bereits ihre operative Arbeit aufgenommen haben.“

„2021 war mit Blick auf die Marktstimmung und die Marktzahlen ein Rekordjahr für den deutschen Venture Capital-Markt. Das Startup-Ökosystem und der gesamte Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland haben einen großen Schritt gemacht“, ergänzt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK. „Die starken Einschätzungen zum Dealflow belegen die enorme Nachfrage nach Venture Capital durch Startups. Erfreulicherweise steht dank des hervorragenden Fundraising-Umfelds dieser Nachfrage auch ein wachsendes Kapitalangebot gegenüber. Wir sind optimistisch für 2022. Der leichte Rückgang des Indikators für die Geschäftserwartungen, ist ein Zeichen für eine gewisse Stabilisierung, was angesichts des dynamischen Stimmungsaufschwungs seit Beginn der Pandemie aber eher gesund ist.“

Hinweis: Die KfW berechnet das German Venture Capital Barometer zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e.V. (BVK) exklusiv für das Handelsblatt. Ausführliche Analysen mit Datentabellen und Grafiken zur Entwicklung des Geschäftsklimas im Venture Capital- und Later Stage-Segments sind unter www.kfw.de/gpeb abrufbar.


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