• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Weltfrauentag: Frauenquote in Führungspositionen liegt bei 24,1%

08.03.2022

Weltfrauentag: Frauenquote in Führungspositionen liegt bei 24,1%

Die Frauenquote in Führungspositionen liegt in Deutschland derzeit bei 24,1%. Dies zeigt eine zum Weltfrauentag veröffentlichte Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF von knapp 2,5 Mio. Führungspositionen in 1,2 Mio. Unternehmen. Im März 2021 lag die Quote mit 24,6% etwas höher.

Beitrag mit Bild

© Pathfinder / fotolia.com

Beim Thema Frauenquote nehmen die ostdeutschen Bundesländer nach wie vor eine Vorreiterrolle ein. Brandenburg liegt mit einer Frauenquote in Führungsposten von 29,6% bundesweit an der Spitze, gefolgt von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (je 27,9%) sowie Thüringen (26,4%) und Sachsen-Anhalt (26,0%). Nachholbedarf hinsichtlich der Frauenquote haben vor allem Bremen (19,7%), Baden-Württemberg (22,3%) und Hamburg (22,9%).

Bei steigender Unternehmensgröße nimmt der durchschnittliche Anteil von Frauen in Spitzenpositionen kontinuierlich ab und steigt dann bei den Großunternehmen wieder an. Während in kleinen Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern mehr als jede vierte Führungskraft eine Frau ist (27,6%), sinkt die Chefinnenquote bei 101-bis-500-Mitarbeiter-Unternehmen auf 12,3%. Bei Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei 16,9%.

Ähnlich verhält sich die Frauenquote in Unternehmen hinsichtlich des Kriteriums Umsatz. Den höchsten Frauenanteil in Führungspositionen haben Firmen mit einem Umsatz unter einer Million Euro (25,9%). Bei Unternehmen mit mehr als 100 Mio. Umsatz liegt die Frauenquote in Führungspositionen auf 12,4%.

Niedrigeres Insolvenzrisiko bei frauengeführten Unternehmen

Hinsichtlich der Bonität und Zahlungsfähigkeit sind frauengeführte Unternehmen hingegen führend. Bei Unternehmen mit lediglich Frauen auf Entscheiderebene ist das Insolvenzrisiko niedriger, als bei Unternehmen, die ausschließlich von Männern geführt werden. Hier liegt der Anteil der finanzschwachen Unternehmen bei 7,3%. Der Anteil insolvenzgefährdeter Unternehmen, die von Männern geführt werden liegt hingegen bei 8,9%.

Darüber hinaus hat CRIF die Unternehmen hinsichtlich des Bonitätsindex und der Geschlechter-Unterschiede untersucht. Bei Unternehmen, die von Männern geführt werden, liegt der durchschnittliche Bonitätsindex bei 2,55. Mit einem Durchschnitt von 2,47 ist dieser auch bei den von Frauen geführten Unternehmen niedriger, wobei ein niedrigerer Bonitätsindex eine niedrigere Ausfallwahrscheinlichkeit prognostiziert und damit positiver zu interpretieren ist.

Frauen in Aufsichtsräten noch stark unterrepräsentiert

In der Analyse der Branchen liefert das Gesundheitswesen mit einer Frauenquote von 36,9% den höchsten Wert. Aber auch im Handel (26,2%) und im Verlagswesen (24,4%) nehmen Frauen überdurchschnittlich häufig Führungspositionen ein. Wenige Frauen in Führungspositionen sind indes im Baugewerbe (9,7%), im Maschinenbau (9,8%) in der Energieversorgung (11,2%).

In Aufsichtsräten zeigt sich, dass dort Frauen stark unterrepräsentiert sind. Während die Quote von Frauen in Aufsichtsräten bei 19,4% liegt, ist nur knapp mehr als jeder zehnte Aufsichtsratsvorsitz von einer Frau besetzt (11,3%). Bei der Frauenquote in Aufsichtsräten zeigen sich Mecklenburg-Vorpommern (26,4%) und Brandenburg (25,2%) führend. Den geringsten Anteil meldet hingegen das Saarland mit 17,1% weiblichen Aufsichtsräten. Eine detaillierte Analyse der Positionen von Aufsichtsratsvorsitzenden zeigt, dass die Frauenquote in diesem Gremium in Brandenburg (19,3%) und Mecklenburg-Vorpommern (18,5%) am höchsten ist. In Baden-Württemberg (8,4%), Niedersachsen (8,9%) und Bayern (9,3%) liegt der Anteil von Frauen an der Spitze des Kontrollgremiums bei unter 10%.

Auch in den Vorständen von Aktiengesellschaften ergibt sich ein ähnliches Bild. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte in den Vorständen beträgt gerade einmal 10,4%. Berlin ist hier Vorreiter. Die Quote liegt in der Hauptstadt bei 12,5%.


Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank