• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Ex-ante Studie zu INVEST: Bleibt der Zuschuss attraktiv?

01.09.2022

Ex-ante Studie zu INVEST: Bleibt der Zuschuss attraktiv?

Autokonzerne auf der Überholspur

© tashatuvango/fotolia.com

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die von ihm in Auftrag gegebene Ex-ante Analyse zum Förderprogrammprogramm „INVEST Zuschuss für Wagniskapital“ veröffentlicht. Auftragsinhalt der Studie war zu überprüfen, ob und inwieweit das Programm, auch im Lichte der Regeln des EU-Beihilferechts, zehn Jahre nach Bestehen des Zuschussprogramms noch erforderlich ist. Das jetzige Förderprogramm läuft Ende 2022 aus. Wichtigstes Element des Programms, das nur innovativen Start-ups zugutekommt, ist ein steuerfreier Zuschuss von 20% der in die Start-ups getätigten Investition, der sog. Erwerbszuschuss. Erstellt haben die Studie gemeinsam das ZEW in Mannheim und Technopolis Deutschland.

Als Ergebnis halten die Studienautoren u.a. die Förderung von Anschlussfinanzierungen der Business Angels in ihre bisherigen Beteiligungsunternehmen für verzichtbar und regen in der extremsten Variante für die Erstinvestition (Erwerbszuschuss) einer Investorin oder eines Investors die ausschließliche Förderung von Virgin Angels an. Das sind solche Angels, die noch nie vorher überhaupt in Start-ups investiert haben. In abgeschwächten Varianten wird die Festlegung eines Gesamtförderpakets pro Angel vorgeschlagen bzw. die Reduzierung des maximal förderbaren Investitionsbetrags (bisher 500.000 € pro Jahr).

Auch wenn die Kernaussage der Studie ist, dass das INVEST-Programm fortgeführt werden soll, zeigt sich der Verband der Angels besorgt. Laut des Business Angels Netzwerk Deutschland BAND besteht die große Gefahr, dass der Start-up-Standort Deutschland, der zuletzt aufgeholt hat, wieder stark zurückfällt, weil die Förderung im Vergleich zum Ausland, insbesondere Großbritannien, unattraktiv zu werden droht.

Begrenzung des Erwerbszuschusses auf Virgin Angels wäre kontraproduktiv

Die Vorschläge der 200 Seiten langen Studie bedürften hinsichtlich ihrer Plausibilität einer genaueren Prüfung. So viel lasse sich auf den ersten Blick sagen: Eine Begrenzung des Erwerbszuschusses auf Virgin Angels wäre kontraproduktiv und würde den INVEST-Zuschuss, vor allem für die finanzierten Start-ups entwerten, mahnt das Business Angels Netzwerk Deutschland. Denn es entspreche Logik und Erfahrung, dass beim schwierigen Aufbau von Unternehmen und im komplexen Start-up-Finanzierungsmarkt die Erfahrung von Angels und deren professionelles Verständnis oft den wesentlichen Unterschied beim Erfolg de Start-ups ausmachen. Dass man mit dem INVEST-Programm neue Angels und Angelinas gewinnen wolle, die sich dann auch zunehmend professionalisieren, sei zwar richtig. Die größere immaterielle Unterstützung, weswegen man Angels-Geld auch Smart Money nennt, böten jedoch die erfahrenen Investorinnen und Investoren, stellt BAND fest.

Wie wichtig Business Angels für die Finanzierung von Start-ups in der Frühphase sind, betont auch die Studie im Anschluss an frühere Untersuchungen des ZEW: Pro Jahr investieren sie in Deutschland insgesamt 2.465 Mrd. €. Im Vergleich dazu fließen jährlich 613 Mio. € an institutionellem Venture Capital in die Start-ups.

Die Analyse zum Förderprogramm „INVEST – Zuschuss für Wagniskapital“ finden Sie hier.

(Pressemitteilung Business Angels Netzwerk Deutschland vom 01.09.2022)


Weitere Meldungen


Georg Bach
Interview

Georg Bach

06.05.2024

„GenAI steigert den Wertbeitrag in den General and Administrative-Funktionen“

Die öffentliche Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz (AI), vor allem der generativen AI (GenAI, die selbsttätig Inhalte generieren kann), wird oft bestimmt von den Ängsten und Befürchtungen vor allem der kreativen Berufe. Vor diesem Negativ-Szenario ist eine nüchterne Bewertung der AI für den Einsatz in der Geschäftswelt wichtig. Georg Bach, Geschäftsführer Zentraleuropa bei der Hackett-Group, liefert

„GenAI steigert den Wertbeitrag in den General and Administrative-Funktionen“
Abwärtstrend, Krise
Meldung

© bluedesign/fotolia.com

06.05.2024

Volkswirte stellen dem Standort Deutschland ein schlechtes Zeugnis aus

Wirtschaftsprofessorinnen und -professoren bewerten den Standort Deutschland im internationalen Vergleich nur mit der Schulnote 3,4. Das geht aus dem neuesten Ökonomenpanel des ifo Instituts hervor. Die Note Drei vergaben 38 % der Antwortenden, 20 % eine Zwei und 17 % eine Vier, 17 % die Note Fünf. „Dieses Ergebnis ist für die Industrienation Deutschland besorgniserregend

Volkswirte stellen dem Standort Deutschland ein schlechtes Zeugnis aus
Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank