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07.09.2022

Digitale Transformation: Großer Optimismus bei deutschen Führungskräften

Großer Optimismus unter deutschen Führungskräften beim Thema digitale Transformation: 97% der Führungskräfte glauben, dass der Fortschritt und die Veränderungsmaßnahmen im Zuge der digitalen Transformation in ihrem eigenen Unternehmen auf einem guten Weg seien. Lediglich 3% stimmen dem nicht zu. Die Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland unter 500 Führungskräften in Deutschland ergab, dass gut die Hälfte der Unternehmen (52%) sich seit mehr als drei Jahren mit der für die digitale Transformation erforderlichen Organisationsentwicklung beschäftigt. Relative „Newcomer“ im Bereich digitale Transformation sind vor allem Handels- und Konsumgüterunternehmen. 57% der Führungskräfte aus dieser Branche gaben an, erst seit einem bis unter drei Jahren die digitale Transformation voranzutreiben.

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Thema wird überwiegend auf C-Level-Ebene gesteuert

Die Mehrheit der Führungskräfte gab außerdem an, dass das Thema digitale Transformation in ihrem Unternehmen Top-Priorität hat: Die Verantwortung sei überwiegend auf C-Level-Ebene (59% Zustimmung; in Industrieunternehmen sogar 72% Zustimmung) und auch noch auf Ebene des mittleren Managements (50% Zustimmung) angesiedelt.

Dass die Verantwortung für Organisationsentwicklung auf C-Level-Ebene angesiedelt ist, ist eine wichtige Grundvoraussetzung, stellen die Studienautoren fest. Diese Verantwortung sollte auch nicht delegiert werden. Dies geschehe noch viel zu oft. Haltungsfragen, die Reflexion des eigenen Führungsverständnis und ein verändertes Denkverhalten seien bedeutend für den Erfolg und müssten vorgelebt werden. Nach Einschätzung der Studienautoren hat sich ein Tandem aus CEO und Chief Transformation Officer mit Fokus auf Systementwicklung bewährt. Immer mehr Unternehmen gehen der Befragung zufolge diesen Weg.

Kundenbedürfnisse und Umsatzziele sind wichtigste Treiber

Mit der digitalen Transformation werden in etwa gleichberechtigt kundenorientierte und wirtschaftliche Ziele verfolgt. Die kundenorientierten Hauptziele sind laut der Befragten vor allem die Erhöhung der Kundenzufriedenheit (50%) und die Erhöhung der Geschwindigkeit bzgl. der Umsetzung von Kundenanforderungen (48%). Vor allem für Unternehmen aus dem Bereich Medien, IT und TK ist der Faktor Geschwindigkeit wichtig (54%). Die wirtschaftlichen Ziele, wie Gewinnsteigerung (46%) und Umsatzsteigerung (43%), die mit der digitalen Transformation verfolgt werden, sind ähnlich bedeutsam. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen (21%) und bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen zu verbessern (20%) sind eher untergeordnete Ziele.

Laut der Studienautoren ist Kundenzufriedenheit ein Haupttreiber. Eine reine Fokussierung auf Gewinn- und Umsatzziele sei nicht ratsam, denn neben Kundenzufriedenheit und Anpassungsfähigkeit werde die Zufriedenheit der Mitarbeiter und der Wert bereichsübergreifender Zusammenarbeit oftmals massiv unterschätzt.

Größte Herausforderung: fehlende Akzeptanz für Veränderung

Auch wenn fast alle der befragten Führungskräfte optimistisch sind – sie sehen auch Herausforderungen bei der digitalen Transformation im eigenen Unternehmen. Knapp ein Drittel aller befragten Führungskräfte sieht die fehlende Akzeptanz für Veränderungen (32%) als die größte Herausforderung. Von Führungskräften im öffentlichen Dienst gab es sogar 48% Zustimmung. Führungskräfte aus der Branche Handel/Konsumgüter stimmten zu 41% zu.

Weitere Herausforderungen sind vor allem die fehlende Zeit für die Anpassung der Arbeits- und Verhaltensweisen, die unzureichende Nutzung von neuen Technologien und das Verständnis von Technologie als reines Umsetzungsvehikel (jeweils 31%). Die Führungskräfte gaben außerdem an, dass in nicht einmal einem Drittel (31%) der Unternehmen Begriffe wie „agiles Arbeiten, Lean, Scrum und Co“ der Mehrheit der Mitarbeiter soweit vertraut sind, dass sie diese mit einfachen Worten erklären können.

Bestandteile der Umsetzung der digitalen Transformation sind vielfältig

Bei der Frage, wie die digitale Transformation umgesetzt wird, machten die Führungskräfte sehr vielfältige Angaben. Für 43% geht es vor allem um die deutlich bessere Vernetzung und Kollaboration von Business und Technologie. Laut der Studienautoren ist genau das ein „neuralgischer Punkt“, denn sehr oft wird der IT-Bereich als Auftragnehmer des Business angesehen, anstatt dass IT und Business eng kollaborieren und gemeinsam Lösungen für Kunden entwickeln. Die Erfahrung zeigte, dass in letzterem Setup ein Quantensprung an Zufriedenheit der Mitarbeiter sowie deren Leistungsfähigkeit zu beobachten ist. Umgekehrt würdigen Kunden die daraus resultierende deutlich verbesserte Liefer- und Anpassungsgeschwindigkeit.

Agile Methoden werden teilweise genutzt, sind jedoch noch stark erklärungsbedürftig

Etwa gleichberechtigte Angaben wurden beim Aufbau von Cloud-basierten Plattformen (38%), der Nutzung von agilen Methoden zur Bewältigung von Komplexität (37%) und beim digitalen Upskilling von Mitarbeitern (35%) gemacht. Vor allem bei Industrieunternehmen (45% Zustimmung) sind agile Methoden ein wichtiger Bestandteil zur Umsetzung der digitalen Transformation. Die Etablierung von (Business-nahen) Inkubatoren (24%), die Nutzung des Unternehmenszwecks als Orientierung für Mitarbeiter (23%) und die Etablierung von neuen Karrieremodellen (21%) spielen für die Umsetzung eine weniger wichtige Rolle.

Die digitale Transformation wird laut Führungskräfte am häufigsten von Projektmanagern (58%), Cloud-Technologen (53%) und Datenexperten (50%) umgesetzt. Rollen/Fähigkeiten wie agile Coaches (25%), Product Owner (24%) oder Lean Coaches (17%) werden im Vergleich seltener eingesetzt. Vor allem Medien-, IT- und TK-Unternehmen setzen die Fähigkeiten der Product Owner und Coaches ergänzend ein.

Weitere Ergebnisse der PwC-Befragung zur digitalen Transformation finden Sie hier.

(Pressemitteilung PwC vom 06.09.2022)


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