• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Deutsche Börse und London Stock Exchange wollen fusionieren

23.02.2016

Deutsche Börse und London Stock Exchange wollen fusionieren

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange verhandeln über eine Fusion. An dem gemeinsamen Unternehmen soll die Deutsche Börse mit 54,4% den größeren Anteil halten. Beide Aktienkurse schossen in die Höhe.

Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) verhandeln über eine Fusion. Das bestätigten sowohl die LSE als auch die Deutsche Börse, nachdem die Nachrichtenagentur Reuters darüber berichtet hatte. Die Deutsche Börse soll bei dem Zusammenschluss einen Anteil von 54,4% an dem gemeinsamen Unternehmen halten. Ziel sei es, sich gegenseitig zu stärken und eine führende europäische Börsengruppe zu werden. Es sei ein Zusammenschluss unter Gleichen. Der Kurs der Deutschen Börse stieg um mehr als 8%, die Papiere der LSE gingen sogar um rund 20% nach oben.

Es würde der größte europäische Börsenbetreiber entstehen

Die Deutsche Börse, die am Markt mehr wert ist als die LSE, würde bei dem fusionierten Unternehmen den Ton angeben, sagte auch eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Deal ist sehr heiß.“ Der seit Sommer 2015 amtierende Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter hat bereits im vergangenen Jahr mehrere mittelgroße Übernahmen gestemmt. Durch eine Fusion mit der LSE würde der mit Abstand größte europäische Börsenbetreiber entstehen.

Immer wieder versucht die Deutsche Börse mit Konkurrenten aus anderen Ländern zu fusionieren. Mit der LSE gab es bereits 2000 und 2004 Verhandlungen. 2011 versuchte das Unternehmen mit der NYSE Euronext zu verschmelzen. Die EU-Kommission verhinderte dies jedoch, weil sie der Ansicht war, dass der Zusammenschluss in erheblichem Maße den Wettbewerb behindern würde.

Potenzieller Zusammenschluss würde als Zusammenschluss unter Gleichen unter einer neuen Holdinggesellschaft strukturiert

Der nun verhandelte Zusammenschluss würde unter einer neuen Holdinggesellschaft im Wege eines Aktientauschs strukturiert, heißt es in der Ad-hoc-Meldung der Deutschen Börse. Die Aktionäre der Deutsche Börse erhielten demnach für jede Deutsche Börse Aktie eine neue Aktie und die Aktionäre der LSE für jede LSE Aktie 0,4421 neue Aktien. Das gemeinsame Unternehmen hätte einen einheitlichen Verwaltungsrat, der zu gleichen Teilen aus Mitgliedern der Deutsche Börse und der LSE zusammengesetzt wäre.

Der Vorstand der Deutsche Börse und der Verwaltungsrat (Group Board) der LSE seien zudem der Auffassung, dass der potentielle Zusammenschluss eine überzeugende Möglichkeit für beide Unternehmen darstelle, sich gegenseitig in einer branchenprägenden Transaktion zu stärken und einen führenden europäischen Anbieter für globale Marktinfrastruktur zu schaffen.

Der neue Vorstandschef Carsten Kengeter hatte erst vergangene Woche verkündet, dass er das Tempo beim Umbau der Deutschen Börse hochhalten will. Ziel müsse es sein, in allen wesentlichen Geschäftsbereichen weltweit Nummer eins oder zwei zu werden, sagte der 48-Jährige vergangenen Donnerstag bei seiner ersten Bilanzpressekonferenz als Chef von Deutschlands größtem Börsenbetreiber. Zukäufe alleine würden dabei aber nicht ausreichen. Auch der Konzern selbst müsse schneller und innovativer werden. „Wenn sich ein Unternehmen in einem dynamischen Markt bewegt, muss es auch versuchen, selbst dynamisch zu sein“, betonte der langjährige Investmentbanker.

(Quelle: Handelsblatt-Online vom 23.02.2016)

 


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank