Die Abschaffung der Subventionen für Plug-In-Hybride in Deutschland zum 1. Januar 2023 war klimapolitisch sinnvoll. Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim zeigt, dass das Ende dieser Subventionen zu einer jährlichen Reduktion von über 167.000 Tonnen Kohlenstoffemissionen beiträgt. Umgerechnet entspricht das dem jährlichen Ausstoß von über 53.000 Haushalten. Die Subventionen für Plug-In-Hybride wurden vor allem zum Kauf von vergleichsweise großen und schweren Fahrzeugen genutzt, die auf Basis der untersuchten Daten nur selten mit Strom aufgeladen und wenig elektrisch betrieben werden. Somit tragen sie nicht maßgeblich zur Einsparung von Emissionen bei.
Plug-In-Hybride sorgen nicht zwingend für sinkende Emissionen
„Die Subventionen wurden hauptsächlich für den Kauf von großen und schweren Neuwagen genutzt. Inländische Unternehmen profitierten davon besonders, denn sie konnten dadurch ihr Flottengewicht deutlich erhöhen und damit die EU-Emissionsnormen leichter erfüllen. Denn die sind gewichtsbasiert: je schwerer ein Fahrzeug, desto mehr Emissionen dürfen ausgestoßen werden“, erklärt Ilona Tsanko, Researcher im Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ und Mitglied in der ZEW-Nachwuchsforschungsgruppe „Wettbewerb und Innovation“. „Die Einführung von emissionsarmen Innovationen, in diesem Fall Plug-In-Hybriden, sorgt nicht automatisch dafür, dass die Emissionen auch tatsächlich sinken. Es ist notwendig, dass Verbraucher/innen bereits vor dem Kauf darüber informiert werden, wie sie diese Produkte energieeffizient nutzen und welche Kosten entstehen, wenn sie dies nicht tun“, fordert Tsanko.
Mehr Emissionen bei falscher Nutzung
Plug-In-Hybride werden als umweltfreundlich vermarktet, obwohl der Energieverbrauch durch das Konsumverhalten der Verbraucher/innen in der Realität vergleichsweise hoch ist. Die Verbraucher/innen sind in der Regel nur über die Emissionen bei der effizientesten Nutzung informiert. Nur selten sind ihnen die Energieverbrauchswerte bei einer ineffizienten Nutzung bewusst. Im Angesicht der geringen Laderaten bei Plug-In-Hybriden muss verstärkt in den Blick genommen werden, wie man die Fahrer/innen zum Aufladen ihrer Plug-In-Hybride motivieren kann. Ein schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland ist hierbei zielführend.
(ZEW vom 04.09.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)