• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Neue Vorschriften für Verwalter alternativer Investmentfonds

29.02.2024

Neue Vorschriften für Verwalter alternativer Investmentfonds

Mit den neuen Vorschriften wird die Integration der Vermögensverwaltungsmärkte in Europa verbessert und der Rahmen für wichtige Aspekte der Regulierung modernisiert.

Beitrag mit Bild

©bluedesign/fotolia.com

Der Rat der EU hat am 26.02.2024 neue Vorschriften angenommen, um die europäischen Kapitalmärkte und den Anlegerschutz in der EU zu stärken. Mit der nun angenommenen Richtlinie wird die Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds geändert, die für Verwalter von Hedge-Fonds, Private-Equity-Fonds, Privatschuldenfonds, Immobilienfonds und anderen alternativen Investmentfonds in der EU gilt.

Außerdem wird der Rahmen für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW), d.h. EU-weit harmonisierte Plain-Vanilla-Investmentfonds für Kleinanleger, wie etwa Anlagefonds und Investmentgesellschaften, modernisiert. Darüber hinaus wird die Verfügbarkeit von Liquiditätsmanagement-Instrumenten erhöht, wobei für die Aktivierung dieser Instrumente neue Anforderungen an die Fondsmanager gelten. Dies wird dazu beitragen, dass Fondsmanager in Zeiten finanzieller Turbulenzen gut gerüstet sind, um mit erheblichen Abflüssen umzugehen.

Strengere Vorschriften für die Übertragung durch Anlageverwalter an Dritte

Teil der Änderungsrichtlinie ist außerdem ein EU-Rahmen für kreditgebende Fonds – d. h. für Fonds, aus denen Unternehmen Kredite gewährt werden –, der durch mehrere Anforderungen zur Minderung der Risiken für die Finanzstabilität und zur Gewährleistung eines angemessenen Maßes an Anlegerschutz ergänzt wird.

Mit der Richtlinie werden strengere Vorschriften für die Übertragung durch Anlageverwalter an Dritte eingeführt. Dadurch können sie – bei verschärfter Aufsicht und unter Wahrung der Marktintegrität – leichter auf die besten Ressourcen von Marktspezialisten zugreifen.

Verstärkter Datenaustausch und engere Zusammenarbeit der Behörden

Weitere Schlüsselelemente der neuen Vorschriften sind ein verstärkter Datenaustausch und eine engere Zusammenarbeit zwischen den Behörden sowie neue Maßnahmen zur Ermittlung unangemessener Kosten bei Fonds, die an die Anleger weitergegebenen werden könnten, sowie zur Verhinderung möglicher irreführender Bezeichnungen zum besseren Schutz der Anleger.

Nächste Schritte

Die Richtlinie wird nun im Amtsblatt der EU veröffentlicht und tritt 20 Tage später in Kraft. Die Mitgliedstaaten müssen die Vorschriften innerhalb von 24 Monaten nach ihrem Inkrafttreten in nationales Recht umsetzen.

Hintergrundinformationen

Die Änderungen an der Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds und die Plain-Vanilla-Investmentfonds der EU (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren – OGAW) sind Teil des Pakets zur Kapitalmarktunion, das die Kommission am 25. November 2021 vorgelegt hat.

Bei der Kapitalmarktunion handelt es sich um die Initiative der EU, mit der ein echter unionsweiter Binnenmarkt für Kapital geschaffen werden soll. Ihr Ziel ist es, dass Investitionen und Ersparnisse in sämtliche Mitgliedstaaten fließen, sodass sie Bürgerinnen und Bürgern, Investoren und Unternehmen zugutekommen.

(Rat der EU vom 26.02.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

dmitrydemidovich/123rf.com

10.09.2025

Automobilwirtschaft: Diese Regionen sind besonders vom Verbrenner-Aus bedroht

Ab 2035 sollen in der EU keine neuen Autos mit Verbrenner-Motor zugelassen werden – für die deutsche Autoindustrie hat das gravierende Folgen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, welche Regionen sich am stärksten wandeln müssen. Auto-Branche gilt als Vorzeigeindustrie Deutschland, einig Autoland: Bundesweit arbeiten 3,2 Millionen Menschen in der Automobil- oder

Automobilwirtschaft: Diese Regionen sind besonders vom Verbrenner-Aus bedroht
Meldung

© JFL Photography/fotolia.com

10.09.2025

Immobilienwirtschaft im Umbruch

Die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft schreitet voran, aber der Weg ist noch lang. Die zehnte Ausgabe der Digitalisierungsstudie des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und EY Parthenon macht deutlich: Die Branche hat in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte gemacht, von ersten Pilotprojekten über die Etablierung digitaler Standards bis hin zum verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Immobilienwirtschaft im Umbruch
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

09.09.2025

Deutschland bleibt Sorgenkind für ausländische Investoren

Deutschland stellt weiterhin eine Herausforderung für ausländische Investoren dar. Mit einem Gesamtverlust von 17,1 Mrd. Euro (+11% Vgl. 2022) produziert rund ein Viertel (24%) der in Deutschland operierenden Beteiligungen ausländischer Holdings Verluste. Besonders betroffen sind die Sektoren Industrieprodukte, Dienstleistungen und Banken. Dies geht aus der aktuellen Deloitte-Studie „Grenzgänger 2025“ hervor. Die Studie basiert auf einer

Deutschland bleibt Sorgenkind für ausländische Investoren

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank