Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland findet endlich wieder den Weg nach oben und macht im März einen ordentlichen Sprung von 4,9 Zählern auf -16,8 Saldenpunkte. Dies zeigt das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer. Die Stimmung bleibt nach diesem zweiten Anstieg in Folge zwar immer noch weit unterdurchschnittlich, die Richtung stimmt aber in allen Bereichen: Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage steigen um 2,1 Zähler auf -14,3 Saldenpunkte. Das ist überschaubar, aber doch ein positiver Trendbruch, nachdem sich die Lage in den Vormonaten kontinuierlich verschlechtert hatte. Die Geschäftserwartungen springen sogar um 7,3 Zähler nach oben, liegen mit -19,3 Saldenpunkten gleichwohl noch immer weit unter der Nulllinie, die für den langfristigen Mittelwert steht.
Bessere Stimmung in allen Wirtschaftsbereichen
Die Stimmung im Mittelstand verbessert sich in allen Wirtschaftsbereichen. Besonders deutlich geht das Geschäftsklima im Groß- (+9,1 Zähler) und Einzelhandel (+4,9 Zähler) nach oben. Vor allem dürfte sich hier eine Belebung des privaten Konsums niederschlagen: Im mittelständischen Einzelhandel steigen sowohl die Erwartungen als auch die Lageurteile erheblich an, wobei letztere inzwischen nur noch leicht unterdurchschnittlich ausfallen. Das Geschäftsklima im Dienstleistungsbereich steigt mit einem Plus von 4,6 Zählern ebenfalls merklich, und im mittelständischen Verarbeitenden Gewerbe geht das Klima um 3,4 Zähler nach oben. Am schlechtesten ist die Unternehmensstimmung derzeit im mittelständischen Bauhauptgewerbe. Im März steigt hier das Geschäftsklima aber zumindest um einen Zähler.
Kommt der Konjunkturfrühling?
Das Geschäftsklima unter den Großunternehmen steigt mit +7,1 Zählern noch deutlicher als im Mittelstand. Das Klima liegt hier jetzt bei -19,7 Saldenpunkten, und der Abschlag gegenüber dem Mittelstand, der sich im Verlauf von 2023 aufgebaut hatte, ist somit deutlich kleiner geworden.
„Endlich sieht es so aus, als ob der lang ersehnte Konjunkturfrühling kommt“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Nach vielen Monaten mit einer überbordend schlechten Unternehmensstimmung zeigt der März deutliche Anzeichen für die Wende. Vor allem der private Konsum wird angesichts erheblicher Reallohnsteigerungen zum Konjunkturtreiber, womit sich die Aussichten für den Einzelhandel und die konsumnahen Dienstleistungsunternehmen verbessern.“
Für das Verarbeitende Gewerbe seien die Aktivitätsindikatoren zwar noch überwiegend negativ, eine voraussichtlich wieder anziehende Auslandsnachfrage sowie die Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung wecken aber die Hoffnung auf Besserung. „Noch liegen die Lageurteile und Erwartungen der Unternehmen auf einem sehr niedrigen Niveau, doch jeder Stimmungsaufschwung fängt einmal klein an“, so Köhler-Geib.
(KfW vom 03.04.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)