• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Geschäftsklima auf dem Beteiligungsmarkt bricht ein

01.06.2016

Geschäftsklima auf dem Beteiligungsmarkt bricht ein

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Die Stimmung auf dem deutschen Beteiligungskapitalmarkt hat sich stark abgekühlt. Im ersten Quartal 2016 fällt der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers um 14,3 Zähler auf 45,4 Saldenpunkte.

Anders als im Vorquartal, als das Klimahoch im Spätphasensegment den Klimaeinbruch im Frühphasensegment ausgeglichen hatte, sinkt der Indikatorwert in beiden Marktsegmenten. Dabei bewerten die Beteiligungskapitalgeber sowohl ihre aktuelle Geschäftslage (-11,3 Zähler auf 50,8 Saldenpunkte) als auch die Geschäftserwartung pessimistischer (-17,3 Zähler auf 40,0 Saldenpunkte).

Talfahrt bei Frühphasenfinanzierer geht weiter

Im Frühphasensegment ist der Stimmungsindikator regelrecht auf Talfahrt: Er fällt im ersten Quartal erneut (-15,1 Zähler auf 32,0 Saldenpunkte), nun unter seinen langjährigen Mittelwert. Einen vergleichbar starken Einbruch gab es zuvor nur im ersten Halbjahr 2008, kurz vor Beginn der Finanzkrise. Die Frühphasenfinanzierer bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartung deutlich schlechter: Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt um 17,0 Zähler auf 33,3 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung fällt um 13,2 Zähler auf 30,7 Saldenpunkte. Anders als im Vorquartal, in dem sich der Stimmungseinbruch nicht in der Bewertung der Rahmenbedingungen widerspiegelte, verschlechterten sich nun auch einige Klimaindikatoren im Frühphasensegment – die meisten allerdings weniger stark als das Geschäftsklima. So fällt das Fundraisingklima von seinem Rekordhoch deutlich, bleibt aber auf einem sehr guten Niveau. Das Klima für Börsengänge hat sich zudem rapide verschlechtert.

Stimmungsumschwung erfasst auch Spätphasenfinanzierer

Bei den Spätphasenfinanzierern schwingt das Klima im ersten Quartal um. Der Geschäftsklimaindikator fällt um 12,8 Zähler auf 54,6 Saldenpunkte, bleibt damit aber nach wie vor gut und über dem langfristigen Mittel. Auch die Spätphasenfinanzierer korrigieren sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartung nach unten: Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt um 6,5 Zähler auf 62,7 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung fällt deutlicher um 19,1 Zähler auf 46,4 Saldenpunkte.

Experten trotzdem zuversichtlich

Trotz des Einbruchs des Geschäftsklimas auf dem Beteiligungskapitalmarkt im ersten Quartal bleibt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, optimistisch für die weitere Entwicklung in diesem Jahr: „Die Marktstimmung ist aktuell schlechter als es die Bewertung der Rahmenbedingungen erwarten lassen. Wir gehen aber davon aus, dass sich die guten Rahmenbedingungen wieder durchsetzen werden und die aktuell gedrückte Stimmung die Investitionsbereitschaft der Wagniskapitalgeber nicht nachhaltig senkt. Denn dafür gibt es keinen ersichtlichen Anlass,“ so Zeuner.

Auch Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied, zeigt sich zuversichtlich: „Die Investitionsbereitschaft ist da. Die Entwicklung im Vorjahr hat zudem gezeigt, dass sich die Stimmung im Jahresverlauf durchaus schnell zum Positiven wenden kann. Vor allem eine Entspannung bei den doch sehr hohen Bewertungen oder Exit-Erfolge würden die Branchenstimmung schlagartig aufhellen. Eine Enttäuschung für unsere Venture Capital-Geber war allerdings die jüngste Ankündigung aus dem Bundesfinanzministerium, dass es in dieser Legislatur kein Venture Capital-Gesetz geben wird. Nach den zahlreichen politischen Bekenntnissen der letzten Jahre hatten wir uns alle eine echte Verbesserung erhofft.“

(Pressemitteilung KfW vom 01.06.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

30.04.2024

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 % steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 % zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen
Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank