• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Versicherer investieren immer mehr in Immobilien

08.06.2016

Versicherer investieren immer mehr in Immobilien

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Um ihre Garantiezinsversprechen einhalten zu können, setzen deutsche Versicherungen künftig auf noch mehr Immobilien im Anlageportfolio: Die Immobilienquote ist von 7,6% im Jahr 2015 auf 9,3% im Jahr 2016 gestiegen. Dieser Trend soll sich im Laufe des Jahres weiter fortsetzen.

Dabei legen die Versicherungsunternehmen den Fokus zunehmend auf andere Immobilien als in der jüngeren Vergangenheit. Bei den Nutzungsarten geht der Trend wieder zur Büroimmobilie, dies bestätigen 75% der Befragten, im letzten Jahr waren es nur 35%. Die lange favorisierte Einzelhandelsimmobilie hat etwas an Attraktivität eingebüßt. Während sich die räumlichen Präferenzen kaum verändert haben – Deutschland und Europa sind die am meisten begehrten Investitionsregionen – hat die Risikobereitschaft weiter zugenommen.

Das sind Ergebnisse des Real Estate Trendbarometers Assekuranz 2016 von EY Real Estate. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Bedeutung von Core+- Objekten weiter zugenommen, die nun zur favorisierten Risikoklasse der Assekuranz aufgestiegen sind. Auch das Interesse an Value-Added-Investitionen ist im Vergleich zum letzten Jahr stark gestiegen. „Mehrheitlich setzen Versicherungsunternehmen aber natürlich weiterhin auf sichere Immobilien“, sagt Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und verantwortlich für die Studie. „Aber die Schere schließt sich langsam, und zwar von oben.“ Das Interesse an sicherheitsorientierten Investments sei weiterhin hoch, jedoch geringer als im letzten Jahr.

Projektentwicklungen im Trend

„Die Renditen sind gerade im stark nachgefragten Core-Bereich weiter gesunken“, erläutert Fischer. „Die Renditeerwartungen der Versicherungen haben sich aber trotzdem kaum verändert – ein Indiz dafür, dass die Unternehmen auf der Risikoleiter etwas weiter nach oben gehen.“ Gerade Projektentwicklungen seien über längere Zeit mehr oder weniger ein Tabu gewesen, denn sie seien mit Fertigstellungs- und Vermietungsrisiken verbunden. „Heute werden Projektentwicklungen teilweise schon vor der Baugenehmigung veräußert“, so Fischer. Durch zusätzliche Maßnahmen würden die Risiken kontrolliert. „Die Käufer sichern sich beispielsweise durch ein intensives Baucontrolling ab.“ Dies bestätigen auch die Umfrageergebnisse: 45% der Befragten favorisieren Projektentwicklungen als Investment. Dass die Risiko¬bereitschaft auch beim Ankauf bereits fertiggestellter Objekte klare Grenzen hat, zeigt ein anderes Ergebnis: Immobilien in B- und C-Lagen lehnen die Befragten mehrheitlich ab.

Suche nach Nischen

Für ihren direkten Immobilienbestand erwartet die Assekuranz der Studie zufolge aktuell eine Rendite von 4,3%, für die indirekten Anlagen eine solche von 4,9%. Bei den indirekten   Anlagen dominieren gegenwärtig vor allem offene Immobilien-Spezialfonds und geschlossene Fonds. Auch die Finanzierung von Immobilien für Dritte ist weiterhin eine Alternative – Real Estate Debt Funds stehen bei immerhin 20% der befragten Unter¬nehmen auf dem Einkaufszettel. „Die Unternehmen suchen nach Nischen, in denen sie die Sicherheit von Immobilien finden und zugleich wieder etwas höhere Renditen. Viele denken hier bei¬spielsweise an Infrastrukturinvestments“, so Fischer. Zwar planen nur 30% der Unternehmen Zukäufe in diesem Bereich, aber 7 von 10 Unternehmen beschäftigen sich nach eigenen Angaben mit dem Thema.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Pressemitteilung EY vom 07.06.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
Energie, Energiekrise, Strom, Stromkosten, Stromzähler
Meldung

©JürgenFälchle/fotolia.com

29.04.2024

Jedes zweite Unternehmen nutzt Strom aus erneuerbaren Energien

Unternehmen sind wichtige Akteure für das Gelingen der Energiewende, entfallen doch auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen rund 42 % des deutschen Endenergieverbrauchs. Eine Sonderauswertung des KfW-Klimabarometers liefert neue repräsentative Ergebnisse zu Investitionen in sowie die Nutzung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien im heimischen Unternehmenssektor: So äußerten 54 % der Unternehmen in Deutschland,

Jedes zweite Unternehmen nutzt Strom aus erneuerbaren Energien
Künstliche Intelligenz, KI, AI
Meldung

©peshkova/123rf.com

25.04.2024

KI in der Finanzabteilung? Deutsche CFOs skeptisch

Im März dieses Jahres hat die EU das weltweit erste KI-Gesetz verabschiedet, das die Entwicklung vertrauenswürdiger KI unterstützen soll. Diese Initiative entspricht der teilweise noch vorherrschenden Skepsis in der Wirtschaft. Denn die Finanzentscheider in deutschen Unternehmen trauen der neuen Technologie noch nicht über den Weg. Mehr als 44 % stehen dem Einsatz von KI in Finanzprozessen

KI in der Finanzabteilung? Deutsche CFOs skeptisch
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank