• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Höhere Kreditkosten: Die Auswirkungen durch ‚Basel IV‘

27.08.2024

Höhere Kreditkosten: Die Auswirkungen durch ‚Basel IV‘

Den Unternehmen drohen höhere Kreditkosten, zeigt eine neue Analyse von Creditreform Rating zu den Auswirkungen durch 'Basel IV'.

Beitrag mit Bild

©garagestock/123rf.com

Am 1. Januar 2025 tritt die überarbeitete Eigenkapitalregulierung (CRR III) in Kraft, auch Basel IV genannt. Creditreform Rating hat nun auf Grundlage exklusiver Daten eine Analyse zur Rolle von Ratings in der neuen Ära der Bankenregulierung erstellt. Neben den Auswirkungen durch Basel IV für Kreditinstitute schaut Creditreform Rating auch auf Großunternehmen. So könnten durch die neuen Eigenkapitalanforderungen Darlehen teurer werden, was insbesondere Unternehmen ohne ein externes Bonitätsrating betreffen dürfte. In dem Zusammenhang hat die Ratingagentur im Rahmen des Reports auch die Eigenkapitalquoten nach Branchen analysiert.

Wesentliche Erkenntnisse der Analyse

Die Änderungen bedeuten für Kreditinstitute, dass sie mehr Eigenkapital vorhalten und mit höheren operativen Kosten für das Risikomanagement rechnen müssen. Dies dürfte zu tendenziell höheren Kreditkosten führen, insbesondere für Unternehmen ohne Rating.

Nur jedes zehnte deutsche Großunternehmen verfügt über ein externes Rating (9,2 % der 1.125 Großunternehmen, Jahresumsatz von mind. 500 Mio. Euro, weder Tochterunternehmen eines multinationalen Konzerns aus dem Ausland, noch Teil eines deutschen Konzerns, Stand Mitte 2024). Blick auf die Branchenverteilung:

  • Hohe Anteile an Großunternehmen mit externem Rating: Automobilindustrie (27,6%), Logistikbranche (26,3%) und die chemische Industrie (17,9%).
  • Niedrige Anteile in den technologieintensiven Wirtschaftszweigen: (10,3% im Maschinenbau, 11,5% in der Metallindustrie).
  • Noch geringer ist der Anteil in der Elektroindustrie (6,5%) und in der Konsumgüterindustrie (7,7%).

Creditreform Rating erwartet, dass die Bereitschaft, ein externes Rating in Auftrag zu geben, langfristig zunehmen wird, da die reformierten Eigenkapitalanforderungen Anreize für eine Bonitätsbeurteilung durch eine Ratingagentur schaffen.

Stellvertretend für die Bilanzbonität wurden die Eigenkapitalquoten der Unternehmen berechnet:

  • Mindestens jedes zweite Großunternehmen verfügt über eine Eigenkapitalquote von mehr als 30%.
  • Der Einzelhandel (37,0%), der Logistiksektor (42,9%) und die Automobilindustrie (38,1%) weisen eine starke Tendenz zu niedrigen Eigenkapitalquoten von unter 10% auf.

(Creditreform vom 27.08.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

thodonal/123rf.com

24.04.2025

Wachstum vertagt: Habeck senkt Prognose

Bundesminister Robert Habeck hat die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vorgelegt. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in schwierigem Fahrwasser: Weltweit hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit durch die angekündigten und zum Teil wieder ausgesetzten Zölle der Vereinigten Staaten stark erhöht. In der Folge kam es zu Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und einer Eintrübung der globalen Wachstumsaussichten. Besonders

Wachstum vertagt: Habeck senkt Prognose
Meldung

irrmago/123rf.com

23.04.2025

ZEW-Finanzmarkttest: Deutsche Wirtschaft stagniert in 2025

Der Generationswechsel in der US-Handelspolitik hat die Weltmärkte erschüttert. Nachdem bereits im Februar 2025 Zölle auf Stahl und Aluminium in Höhe von 25 % oder mehr angekündigt wurden, kamen am 02.04.2025, dem „Liberation Day“, noch umfassendere Importzölle hinzu. Diese beinhalten einen allgemeinen Basiszoll von 10 % auf alle Importe sowie zusätzliche „Reziprozitätszölle“ auf bestimmte Länder, die bis

ZEW-Finanzmarkttest: Deutsche Wirtschaft stagniert in 2025
Meldung

© pichetw/fotolia.com

22.04.2025

US-Handelszölle trüben Geschäftsaussichten deutscher Finanzvorstände

Die Ankündigung der zwischenzeitlich ausgesetzten US-Handelszölle am 02.02.2025 hat das Stimmungsbild unter CFOs (Chief Financial Officer) in Deutschland stark getrübt. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung unter 216 Finanzvorständen zwischen dem 20.03.2025 und dem 10.04.2025. Vor der Veröffentlichung der Zölle zeigten sich die CFOs vorsichtig optimistisch. Der Indexwert – die Differenz zwischen positiven und negativen

US-Handelszölle trüben Geschäftsaussichten deutscher Finanzvorstände

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank