• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Inländische Investoren halten sich bei Übernahme deutscher Mittelständler zurück

14.10.2024

Inländische Investoren halten sich bei Übernahme deutscher Mittelständler zurück

Der Anteil von M&A-Transaktionen im deutschen Mittelstand, bei dem auf der Käuferseite ein inländisches Unternehmen stand, ist seit der Corona-Krise deutlich gesunken.

Beitrag mit Bild

© designer49/fotolia.com

Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland sind deutlich seltener als noch vor einigen Jahren Ziele von Fusionen und Übernahmen. Die Anzahl der M&A-Transaktionen im Mittelstand lag zwischen 2020 und 2023 rund 35 % unter dem Vor-Corona-Niveau. Wurde 2017 noch ein Höchststand von rund 1.300 M&A-Deals in dem Segment erreicht, waren es in der Corona-Krise 2021 nur noch 760 Transaktionen. Seitdem verharren die Aktivitäten auf niedrigem Niveau.

Das sind Ergebnisse einer aktuellen Auswertung des M&A-Markts für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) durch KfW Research, die auf der Orbis M&A-Datenbank von Moody´s beruht.

Insbesondere inländische Investoren sind vorsichtig

Während in der Vergangenheit bei der Mehrheit der M&A-Transaktionen im deutschen Mittelstand auf der Käuferseite ein inländisches Unternehmen stand, hat sich auch das seit der Corona-Krise gewandelt. Der Anteil deutscher Käufer lag zwischen 2020 und 2023 bei durchschnittlich nur noch 51 % nach rund 61 % zwischen 2005 und 2019.

Besonders Unternehmen aus dem europäischen Ausland sind an deutschen KMU interessiert – bei 30 % der Deals sind sie Käufer (25 % vor der Corona-Pandemie). Vorneweg: Großbritannien mit einem Anteil von 4,9 %, gefolgt von Schweden mit 3,8 %. An der Spitze der Herkunftsländer stehen allerdings weiterhin Käufer aus den USA. Auf sie entfielen zwischen 2020 und 2023 rund 9,4 % der M&A-Deals im KMU-Segment.

Interesse an IT-Unternehmen steigt

Auf das größte Interesse stoßen deutsche Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Ihr Anteil bei den M&A-Deals liegt bei 33,4 %, gefolgt von Unternehmen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik mit 27,6 %. Das liegt deutlich über dem Anteil dieser Unternehmen am mittelständischen Unternehmensbestand von nicht einmal 6 %. Zudem ist das Interesse an Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnik deutlich gestiegen. Zwischen 2005 und 2019 lag der Anteil der M&A-Transaktionen, die auf ein solches Unternehmen abzielten, bei nur 18,6 %.

Investoren keines anderen Landes sind so fixiert auf einen speziellen Wirtschaftsbereich wie jene aus China. Fast sieben von zehn Deals, die chinesische Käufer im deutschen KMU-Segment machten, zielten auf Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe – allen voran auf Maschinenbauunternehmen, Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie Hersteller von Metallerzeugnissen.

„Die aktuellen globalen Entwicklungen und Trends erfordern von vielen Unternehmen strategische Veränderungen, teilweise deutliche. Übernahmen, Beteiligungen oder Fusionen mit anderen Unternehmen können einen Beitrag dazu leisten, diese Anpassungen zu meistern“, sagte Dr. Juliane Gerstenberger, Senior Economist der KfW. „Allerdings beobachten wir, dass der Anteil von M&A-Transaktionen im deutschen Mittelstand, bei dem auf der Käuferseite ein inländisches Unternehmen stand, seit der Corona-Krise deutlich gesunken ist.

(KfW vom 10.10.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©NicoElNino/fotolia.com

06.11.2025

Mittelstand beweist Resilienz in schweren Zeiten

Trotz großen konjunkturellen Gegenwinds haben sich die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zuletzt als stabil erwiesen. Die Gesamtumsätze der 3,87 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen stiegen im Jahr 2024 leicht um 2 % auf 5,2 Billionen Euro. Preisbereinigt ergab sich zwar ein leichtes Minus von 1 % – ein Jahr zuvor hatte das Minus aber noch bei 10 %

Mittelstand beweist Resilienz in schweren Zeiten
Meldung

© apops / fotolia.com

04.11.2025

Konjunktur: Jedes dritte Unternehmen will 2026 Stellen abbauen

Die wirtschaftliche Lage bleibt auch im neuen Jahr angespannt: Wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, will jeder dritte Betrieb 2026 Personal abbauen. Auch bei den Investitionen sind die Unternehmen zurückhaltend. Wirtschaftliche Stimmung beeinflusst Arbeitsmarkt Nach einer kurzen Erholung im Frühjahr 2025 hat sich die wirtschaftliche Stimmung zuletzt wieder eingetrübt, wie

Konjunktur: Jedes dritte Unternehmen will 2026 Stellen abbauen
Meldung

Corporate Finance

30.10.2025

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

Die geopolitische Situation und die zunehmend fragileren Handelsbeziehungen fordern aktuell besonders exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen heraus. „Zugleich bietet der expandierende Verteidigungsbereich aber auch Chancen für Unternehmen, die bereit sind, ihr Geschäftsmodell entsprechend zu verändern. Aufgrund ihrer flachen Hierarchieebenen können kleine und mittlere Unternehmen dabei deutlich flexibler als Großunternehmen agieren, was sich wiederum auf ihre

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank