Die deutsche Wirtschaft befindet sich zu Beginn des Jahres 2025 in einer schwierigen Ausgangslage. Die globalen Krisen der vergangenen Jahre haben die industrie- und exportorientierte Volkswirtschaft besonders hart getroffen. Zwar konnte die Energiekrise – ausgelöst durch Putins Angriffskrieg – laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erfolgreich abgewendet und die Inflation zurückgedrängt werden. Es gibt auch wieder spürbare Reallohnzuwächse. Es ist aber umso deutlicher zu Tage getreten, dass Deutschland unter grundlegenden strukturellen Problemen leidet: der Arbeits- und Fachkräftemangel, die überbordende Bürokratie, die Investitionsschwäche, sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Investitionen schlagen zu Buche. Die im wahrsten Sinne des Wortes bröselnde Brücken sind ein mahnendes Bild hierfür.
Hohe Unsicherheit mit Blick auf die US-Wirtschafts- und Handelspolitik
Gleichzeitig dämpfen die gegenwärtig hohe Unsicherheit mit Blick auf die US-Wirtschafts- und Handelspolitik wie auch die Ungewissheit über den künftigen wirtschafts- und finanzpolitischen Kurs angesichts der anstehenden Bundestagswahl die Investitions- und Konsumlaune. Die wichtigen Impulse, die mit der Wachstumsinitiative beschlossen wurden, konnten nach dem Ende der Ampelkoalition leider zu großen Teilen nicht mehr umgesetzt werden. Auch deshalb haben wir in der Jahresprojektion die Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert. Die Bundesregierung erwartet nunmehr einen realen BIP-Anstieg um 0,3 % – im Herbst hatte die Regierung noch mit einem Plus von 1,1 % gerechnet. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaftsleistung das zweite Jahr in Folge.
(BMWK vom 29.01.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)