Ein digitaler Euro rückt näher. Die Europäischen Zentralbank hat am 18.10.2023 entschieden, weitere Schritte bei der Einführung eines digitalen Euros zu gehen. Dazu wird die sogenannte Exploration in die nächste Phase geführt, wie die EZB bekanntgab.
In der deutschen Wirtschaft gibt es einen breiten Wunsch nach der Einführung eines digitalen Euro. 82 % sind der Meinung, die EZB sollte eine solche Währung emittieren, nur 15 % sprechen sich dagegen aus. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 653 Unternehmen ab 50 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Einsatzmöglichkeiten des digitalen Euros
Viele Unternehmen befürchten, dass ohne einen digitalen Euro die Digitalwährungen anderer Staaten in der EU zum Einsatz kommen und so unsere ethischen Werte untergraben könnten (84 %). Zwei Drittel (65 %) gehen davon aus, dass ohne einen digitalen Euro in der EU private Digitalwährungen zum Einsatz kommen werden, die geldpolitische Maßnahmen erschweren. Drei Viertel (74 %) glauben, dass es auf einem künftigen Kapitalmarkt etwa mit tokenbasierten Wertpapieren einen digitalen Euro auf Grundlage der Blockchain braucht, um nahtlose Zahlungs- und Abwicklungsprozesse zu ermöglichen. Rund die Hälfte (48 %) sieht in der Industrie den Bedarf an einem digitalen und programmierbaren Euro, um Zahlungsprozesse zu automatisieren, etwa bei Machine-to-Machine-Zahlungen im Internet of Things. 56 % sehen Vorteile eines digitalen Euros für Bürgerinnen und Bürger, da diese so auch bei abnehmender Bedeutung von Bargeld direkten Zugang zur Zentralbankwährung hätten. Nur 6 % meinen, es gebe keine Gründe für einen digitalen Euro.
Die weitere Entwicklung des digitalen Euros ist auch Thema des dritten Bitkom Digital Euro Summits am 15.11.2023. Weitere Informationen und die Anmeldung zur kostenlosen Teilnahme gibt es hier: digital-euro-summit.com
(Bitkom vom 18.10.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)