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05.04.2016

Asset-Management-Vorstände erwarten Umsatzzuwachs für 2016

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Corporate Finance

Trotz der eingetrübten Stimmungslage der Branche rechnen laut einer aktuellen Umfrage rund 90% der Top-Manager im Asset Management für 2016 mit steigenden Erträgen. Wachstumstreiber sind robuste Langzeittrends wie der zunehmende Bedarf der älteren Bevölkerung an privater Altersvorsorge. Lediglich 30% der CEOs rechnet hingegen mit einer Aufhellung der Welt-Konjunktur,

Rund 90% der Top-Manager im Asset Management rechnen für 2016 mit steigenden Erträgen, für die nächsten drei Jahre erwarten sogar 95% der CEOs Umsatzzuwächse. Wachstumstreiber sind dabei robuste Langzeittrends wie der zunehmende Bedarf der älteren Bevölkerung an privater Altersvorsorge sowie die Notwendigkeit für die neuen Mittelklassen in Schwellenländern, mehr zu sparen. Infolge dessen planen 65% der CEOs im Asset Management, im laufenden Jahr mehr Mitarbeiter einzustellen. 2015 kündigten dies lediglich 61% der Entscheider an.

Die Entwicklung der Weltkonjunktur beurteilen viele Firmenchefs hingegen skeptischer. Wie die Studie „Redefining business success in a changing world“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergab, erwarten lediglich 30% (Vorjahr: 39%) der Führungskräfte aus dem Asset Management angesichts der volatilen Märkte eine Belebung der Weltwirtschaft in den kommenden zwölf Monaten. Rund ein Viertel der Entscheider rechnet mit einer Eintrübung (Vorjahr: 15%). Im Rahmen der Studie wurden 189 Firmenchefs aus dem Asset Management in 45 Ländern befragt.

Die Interviews wurden abgeschlossen, bevor die konjunkturelle Abkühlung in China für Turbulenzen auf den internationalen Aktienmärkten sorgte. Daher dürfte sich die Stimmungslage zwischenzeitlich noch eingetrübt haben. Als weitere Stimmungsdämpfer werden neue Regulierungsvorgaben für die Branche, geopolitische Unsicherheiten, volatile Wechselkurse, Maßnahmen von Regierungen gegen Staatsdefizite sowie mögliche Zinserhöhungen genannt.

Rückbesinnung auf traditionelle Märkte

Angesichts der unruhigen Zeiten konzentrieren sich viele Firmenchefs im Asset Management wieder auf ihre traditionellen Märkte, während Pläne für eine Expansion nach China eher verschoben werden. Rund 39% betrachten die USA als wichtigsten Markt außerhalb des Heimatlandes, gut 23% bezeichnen Deutschland und 13% Großbritannien als den wichtigsten Auslandmarkt. Die Bedeutung des chinesischen Marktes hat verglichen zu den Vorjahren abgenommen. Lediglich 24% der CEOs halten China noch für den wichtigsten Markt, 2014 und in den Jahren davor waren es noch 31%. Hoffnungen, von der wachsenden wohlhabenden Mittelschicht Chinas profitieren zu können, werden dabei von der Sorge um die konjunkturelle Entwicklung Chinas überlagert. Ungeachtet der Unsicherheiten gehen einige Asset-Management-Gesellschaften auf Expansionskurs und schlüpfen zunehmend in die Rolle von Banken. Rund 58% der Top-Manager im Asset Management wollen in den nächsten zwölf Monaten eine strategische Kooperation oder ein Joint Venture eingehen. Weitere 85% der CEOs stellen ihre Partnerschaften und deren Management auf den Prüfstand. Neue Kooperationen und Allianzen werden öfter dafür genutzt, bestehende Produktlücken zu schließen.

Globaler Wandel sorgt für neue Vertriebsstrukturen

Parallel zu den konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten findet ein fundamentaler Wandel von einer globalisierten hin zu einer multipolaren Welt statt, in der die Faktoren Macht, Wachstum und Risiken neue Dimensionen erreichen. Rund 58% der CEOs im Asset Management erwarten die Herausbildung vielfältiger ökonomischer Modelle, etwa 52% sehen einen wachsenden Nationalismus und die Entstehung dezentraler Nationen, rund 76% rechnen zukünftig mit einer Vielfalt an Rechtsstaatsprinzipien und Bürgerechten, während 81% die Entstehung unterschiedlicher Glaubens- und Wertesysteme antizipieren.

Diese Vielfalt macht eine Neustrukturierung des Fondsvertriebs notwendig. Langfristig dürften vier neue, regional verknüpfte Vertriebsblöcke entstehen: Nord- und Südasien sowie Lateinamerika und Europa. „Die Kontinentalplatten der politischen, ökonomischen und sozialen Kräfte haben sich verschoben und das ursprüngliche Verhältnis aus dem Gleichgewicht gebracht. Bislang waren die ökonomischen Risiken die wichtigsten Entscheidungsfaktoren, nun müssen Asset Manager auch politische und andere Faktoren bei ihrem Portfoliomanagement und Expansionsplänen berücksichtigen“, sagt PwC-Partner Markus Hammer, Asset & Wealth Management Leader bei PwC in Deutschland.

Fokus auf Verantwortung und neuem Risikomanagement

Die Ansprüche der Stakeholder haben ebenfalls sich geändert. Die Mehrzahl der CEOs im Asset Management rechnet damit, dass das Thema Verantwortung in fünf Jahren eine wichtige Rolle beim Unternehmenserfolg spielen wird. Rund 86% legen mehr Wert auf langfristige als auf kurzfristige Profitabilität. Etwa 69% erklären, sie werden künftig nicht nur über finanzielle, sondern auch über nicht-finanzielle Entwicklungen Bericht erstatten. Weitere 68% der Befragten erwarten, dass sich die unternehmerische Verantwortung oder „Corporate Responsibility“ zum zentralen Bestandteil ihrer Aktivitäten entwickeln wird.

Nahezu alle befragten Führungskräfte (92%) begegnen den wandelnden Stakeholder-Bedürfnissen mit einer neuen Definition und Steuerung von Risiken. Damit entwickelt sich operatives Risikomanagement zusehens zum Erfolgsfaktor. Bislang hatte das Augenmerk vorrangig auf den Investitionsrisiken gelegen. Das Marketing im Asset Management steht ebenfalls vor Umbrüchen. Rund 89% der Befragten wollen ihr Management von Marke, Marketing und Kommunikation den geänderten Stakeholder-Erwartungen anpassen, indem etwa die Kommunikation verstärkt auf digitale Medien und Social Media ausgerichtet wird. Der Einsatz von Content Marketing zahlt sich bereits für die ersten Unternehmen aus.

Auch der Einsatz innovativer Technologien wird wichtiger. Rund 64% der Top-Manager sehen den Bereich „Data & Analytics“ als wichtigstes Mittel zur Neugewinnung von Kunden, während 52% die Kommunikation über Social-Media-Kanäle bevorzugen. Gut 58% halten Customer-Relationship-Management-Systeme weiterhin für effektiv.

„Das Asset Management geht durch eine Zeit des tiefgreifenden Wandels. Die Chancen auf Wachstum sind enorm, doch muss sich die Branche innovativer aufstellen, neue Technologien einsetzen, ein breiter gefächertes Risikomanagement einführen und digitale Kommunikationsmittel einsetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In zehn Jahren wird die Branche weiter gewachsen sein, aber die Gesellschaften werden sich verglichen zu heute stark verändert haben“, so Markus Hammer.

(Pressemitteilung PwC vom 05.04.2016)


Redaktion

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