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16.05.2019

Asset Manager setzen auf langfristige Investments und Digitalisierung

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© tashatuvango/fotolia.com

Die überwiegende Mehrheit – 90 Prozent – der deutschen Asset-Management-Unternehmen wollen ihren Bestand in der Assetklasse Wohnen erhöhen. Knapp 90 Prozent der Unternehmen setzen dabei auf eine langfristige Haltedauer von über acht Jahren. Das sind Ergebnisse der aktuellen Asset-Management-Studie 2019, die EY Real Estate gemeinsam mit Vonovia durchgeführt hat. Für die Studie wurden 40 Unternehmen befragt, die einen Querschnitt der deutschen Asset-Management-Landschaft abbilden.

„Die Kundenanforderungen ändern sich und die Herausforderungen im Asset Management nehmen zu“, sagt Christian Schulz-Wulkow, Leiter des Immobiliensektors bei EY für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Dabei stehen Effizienzvorteile etwa durch die Digitalisierung der Unternehmensprozesse oder auch durch die gezielte Senkung der Betriebskosten mehr und mehr im Mittelpunkt. Ziel ist es, durch kostenbewusstes Management langfristig orientierten Investoren auch im anhaltenden Niedrigzinsumfeld einen stabilen Cashflow zu sichern.“

72 Prozent der befragten Asset Manager wollen ihre Wertschöpfungskette künftig um das Geschäftsfeld Projektentwicklung erweitern. Eine Mehrzahl der Befragten plant zudem die Nachverdichtung durch Neubebauung von Brachflächen (63 Prozent) und durch eine Erhöhung der Flächenauslastung bestehender Objekte (67 Prozent). 44 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen zudem eigene Neubauprojekte entwickeln. Knapp die Hälfte plant Umwandlungen von Gewerbe- zu Wohnflächen sowie umfassende Modernisierungen.

Relativ hohe Investitionen in den Qualitätserhalt von Wohnungen notwendig

Wenn Modernisierungen vorgenommen werden, fallen die entsprechenden Investitionen mit größtenteils mehr als 200 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise hoch aus. Nur ein Bruchteil der Befragten investiert weniger als 150 Euro pro Quadratmeter. „Modernisierungen sind ein komplexes Thema. Die große Herausforderung unserer Branche ist es, eine vernünftige Balance zwischen Mieterzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit zu finden. Wir müssen uns dieser gesellschaftlichen Verantwortung stellen“, sagt Arnd Fittkau, Generalbevollmächtigter bei Vonovia.

Digitalisierung und Senkung der Betriebskosten im Fokus

Durch die anhaltende Renditekompression, im Wesentlichen bedingt durch die aktuellen Preissteigerungen bei Immobilien-Assets in allen Assetklassen, rückt das Thema Kosteneffizienz umso dringlicher in den Fokus der Asset Manager. Zwei Drittel der Befragten geben an, die sogenannte „zweite Miete“, also die Betriebskosten, gezielt senken zu wollen. Trotz aller mit den Betriebskostensenkungen verbundenen Vorteile sieht sich der Großteil der Befragten einer hitzigen öffentlichen Debatte ausgesetzt. So berichten 65 Prozent der Befragten bei der Betriebskostenabrechnung von einem hohen Streitpotenzial mit den Mietern.

Erhebliche Kosteneinsparungspotenziale neben den Betriebskosten erkennen mehr als die Hälfte der Befragten in den neuen Möglichkeiten der Datenanalyse. „Mithilfe künstlicher Intelligenz lassen sich zahlreiche wiederkehrende Prozesse im Asset Management automatisieren und werden damit deutlich effizienter“, sagt Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und ebenfalls Autor der Studie. „Die raren personellen Ressourcen kommen so wieder dem Kerngeschäft zugute.“ Generell sehen die Umfrageteilnehmer in fast allen gängigen Unternehmensprozessen Potenzial für eine weitere Digitalisierung, vor allem im Reporting (89 Prozent), im Finanzwesen und Controlling (75 Prozent) sowie in der Objektverwaltung und dem Kunden- und Portfoliomanagement (je 64 Prozent). „Allerdings bestätigen die befragten Asset Manager, dass intransparente Datenstrukturen, fehlendes Fachpersonal sowie veraltete und nicht integrierte Software immer noch die größten Herausforderungen bei der Digitalisierung darstellen“, ergänzt Fischer.

Konsolidierungstrend setzt sich fort

Die Herausforderungen für Asset Manager gestalten sich derzeit vielschichtig. Für die Befragten stehen dabei die Erfüllung regulatorischer Vorgaben (24 Prozent), Kapazitätsengpässe (22 Prozent) sowie anstehende Gesetzesänderungen (20 Prozent) an vorderster Stelle. 71 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten eine Zunahme von Fusionen und Akquisitionen im Real-Estate-Asset-Management-Markt. So weiten die Unternehmen ihr Leistungsspektrum zunehmend in Richtung Investment-Management aus (79 Prozent), während gleichzeitig die qualitativen Herausforderungen steigen, etwa durch die zunehmende Popularität von so genannten Mixed-Use-Objekten, also Vorhaben mit einer gemischten Nutzung von Wohnen, Gewerbe, Büro und Parken. „Immobilien, die verschiedene Nutzungsarten beherbergen, benötigen auch vielseitiges Know-how in der Bewirtschaftung. In unserer hochspezialisierten Branche wird der ‚Generalist‘ wieder stärker gefragt sein. Der Trend zu Fusionen und Übernahmen wird im Asset-Management-Markt anhalten. Der Markt steht dadurch heute mehr denn je unter erheblichem Konsolidierungsdruck“, sagt Schulz-Wulkow.

(Pressemitteilung EY vom 14.05.2019)


Redaktion

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