• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Automobilbranche: Umsatz, Gewinn und Absatz sinken

03.12.2024

Automobilbranche: Umsatz, Gewinn und Absatz sinken

Vor allem hinter den deutschen Autobauern liegt ein rabenschwarzes Quartal – die Rekordmargen nach Corona haben tiefliegende strukturelle Probleme verdeckt.

Beitrag mit Bild

© habrda/ fotolia.com

Die drei deutschen Autokonzerne mussten im abgelaufenen dritten Quartal massive Einbußen beim Umsatz und Gewinn vermelden. Ihr Umsatz schrumpfte um 6 %, der Pkw-Absatz um 9 %, der Gewinn sogar um 50 %. Während die deutschen Autobauer damit den Rückwärtsgang eingelegt haben, können andere Herstellernationen zumindest beim Umsatz weiter zulegen: So stieg der Umsatz der US-Autokonzerne insgesamt um 8 %, die japanischen Hersteller wuchsen um 1 %.

Weniger Neuwagenabsatz insgesamt

Die meisten großen Konzerne verkauften allerdings weniger Neuwagen als ein Jahr zuvor: Insgesamt schrumpfte der Pkw-Absatz der 16 größten Autokonzerne um sechs %, die stärksten Einbußen vermeldeten Stellantis (minus 14 %), BMW (minus 13 %) und General Motors (minus neun %). Einige wenige Unternehmen – darunter die US-amerikanischen Autobauer Tesla und Ford – konnten hingegen mehr Fahrzeuge verkaufen als im Vorjahr.

Vorbei sind auch die Zeiten, in denen die deutschen Autobauer zu den profitabelsten weltweit zählten: Aufgrund des Gewinneinbruchs hat sich die Marge der deutschen Autobauer insgesamt von 9,1 auf 4,9 % fast halbiert. Die japanischen Hersteller verzeichneten nur einen Margenrückgang um 2,3 %, die Marge der US-Hersteller kletterte sogar um 0,8 %. Der profitabelste Autokonzern war im dritten Quartal der japanische Autobauer Suzuki mit 12,7 % vor Kia (10,9 %) und Tesla (10,8 %). Mercedes-Benz liegt mit einer Gewinnmarge von 7,3 % auf dem siebten Platz, BMW mit 5,2 % auf dem neunten Platz und Volkswagen mit 3,6 % auf dem zwölften Rang. Von den analysierten Unternehmen konnten im dritten Quartal drei ihre Marge verbessern, die übrigen verzeichneten eine sinkende Profitabilität.

China-Geschäft bereitet immer größere Sorgen

In China verzeichneten im dritten Quartal alle untersuchten Autokonzerne zweistellige Absatzeinbußen – bis auf Tesla: Der E-Auto-Hersteller legte um 30 % zu. Insgesamt schrumpfte der China-Absatz der Unternehmen um 18 %, bei den deutschen Konzernen um 17 %, bei den japanischen um 21 % und bei den südkoreanischen um 32 %. Der rasante Wandel in China hin zur Elektromobilität und das Aufkommen zahlreicher lokaler Player, die – ausgestattet mit viel Kapital – aggressiv in den Markt drängen, wird zunehmend zu einem Problem für die westlichen Autokonzerne.

Die deutschen Autokonzerne haben im dritten Quartal knapp jeden dritten verkauften Neuwagen (32,6 %) an einen Kunden in China übergeben. Im Gesamtjahr 2023 lag der China-Anteil am Gesamtabsatz mit 34,3 % etwas höher. Seit dem Jahr 2020, als fast 40 % des Pkw-Absatzes der deutschen Hersteller auf China entfiel, hat die Bedeutung dieses Absatzmarktes stetig abgenommen.

Im abgelaufenen dritten Quartal haben die deutschen Autokonzerne trotz der schlechten Umsatz- und Gewinnentwicklung nicht bei den Zukunftsinvestitionen gespart: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen bei den drei Unternehmen um 12 % auf 8,3 Milliarden Euro an – ein Rekordwert.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY quartalsweise erstellt.

(EY vom 01.12.2024 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

irrmago/123rf.com

15.09.2025

Globale Autoindustrie rutscht tiefer in die Krise

Der Gewinnrückgang der größten Autokonzerne der Welt setzte sich im zweiten Quartal dieses Jahres fort und hat sich sogar beschleunigt: Die 19 größten Autokonzerne der Welt verzeichneten im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 55 %, im gesamten ersten Halbjahr schrumpfte der Gewinn um 49 %. Besonders deutlich fielen die Rückgänge bei Renault, Nissan, Stellantis und Mazda aus

Globale Autoindustrie rutscht tiefer in die Krise
Meldung

dmitrydemidovich/123rf.com

10.09.2025

Automobilwirtschaft: Diese Regionen sind besonders vom Verbrenner-Aus bedroht

Ab 2035 sollen in der EU keine neuen Autos mit Verbrenner-Motor zugelassen werden – für die deutsche Autoindustrie hat das gravierende Folgen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, welche Regionen sich am stärksten wandeln müssen. Auto-Branche gilt als Vorzeigeindustrie Deutschland, einig Autoland: Bundesweit arbeiten 3,2 Millionen Menschen in der Automobil- oder

Automobilwirtschaft: Diese Regionen sind besonders vom Verbrenner-Aus bedroht
Meldung

© JFL Photography/fotolia.com

10.09.2025

Immobilienwirtschaft im Umbruch

Die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft schreitet voran, aber der Weg ist noch lang. Die zehnte Ausgabe der Digitalisierungsstudie des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und EY Parthenon macht deutlich: Die Branche hat in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte gemacht, von ersten Pilotprojekten über die Etablierung digitaler Standards bis hin zum verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Immobilienwirtschaft im Umbruch

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank