26.05.2015

Bald weniger Existenzgründer?

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Laut KfW-Gründungsmonitor 2015 wagten im vergangenen Jahr rund 915.000 Menschen den Sprung in die unternehmerische Selbstständigkeit – etwa 47.000 mehr als 2013. Ein Dämpfer ist jedoch absehbar: Für das laufende Jahr erwartet KfW Research einen Rückgang der Gründungstätigkeit.

Die Zahl der Gründungen in Deutschland stieg 2014 zunächst an. Dieser Anstieg ergab sich aus einem Zuwachs bei Vollerwerbsgründungen (+87.000 auf 393.000) und einem Rückgang bei Gründungen im Nebenerwerb (-40.000 auf 522.000). Traditionell starten in Deutschland die meisten Gründer mit neuen Unternehmen am Markt. Auch 2014 machten sich drei von vier Existenzgründern selbstständig, indem sie ein neues Unternehmen eröffneten. Eine tätige Beteiligung an einem bestehenden Unternehmen war nur für 16 Prozent, die Übernahme eines etablierten Unternehmens sogar nur für 8 Prozent der Gründer der gewählte Weg.

Freiberufliche Branchen gewinnen an Bedeutung

Treibende Kraft im Gründungsgeschehen waren laut aktueller Analyse von KfW Research Gründungen in freiberuflichen Branchen. Deren Zahl erhöhte sich um 61.000 auf 368.000. In gewerblichen Bereichen gab es 2014 hingegen ein Minus von 14.000 auf rund 547.000. Der Trend, sich in diesen Bereichen selbstständig zu machen, ist schon länger zu beobachten und geht einher mit einem steigenden Akademikeranteil. 2014 erreichten die Gründungen in freiberuflichen Branchen erstmals einen Anteil von mehr als 40 Prozent. „Das erneute Plus bei den Gründungen ist eine gute Nachricht für die deutsche Volkswirtschaft“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Existenzgründer fordern die bestehenden Unternehmen heraus und erschließen häufiger neue Märkte, das fördert den Fortschritt und die Wettbewerbsfähigkeit.“

Konjunktur und Arbeitsmarkt ohne Impulse für Gründungstätigkeit im Jahr 2015

Für das laufende Jahr erwartet KfW Research allerdings wieder einen leichten Rückgang der Gründungstätigkeit. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft wird 2015 ähnlich ausfallen wie im vergangenen Jahr 2014. Von konjunktureller Seite bleiben daher zusätzliche Impulse für das Gründungsgeschehen aus. Der Arbeitsmarkt erzeugt aufgrund der anhaltend guten Jobaussichten auch keinen Druck, in die Selbstständigkeit zu wechseln.

(KfW / Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©alfaphoto/123rf.com

11.12.2025

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich

Der deutsche Venture Capital (VC)-Markt gehört zu den volumenstärksten weltweit. Zwischen 2020 und dem dritten Quartal 2025 wurden jährlich im Durchschnitt 10,4 Mrd. USD in Start-ups investiert. In Europa wurde dieser Wert nur im Vereinigten Königreich übertroffen (23,8 Mrd. USD). Setzt man die Investitionen jedoch ins Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Landes (Bruttoinlands­produkt, BIP) rangiert der

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

10.12.2025

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus

Investor:innen weltweit sehen für die kommenden drei Jahre die größten Anlagechancen im Technologiesektor. Technologie ist für eine große Mehrheit von 61 % das attraktivste Segment, mit großem Abstand vor den anderen Branchen. Auf die Plätze zwei und drei kamen, dicht beieinander, Asset und Wealth Management (25 %) sowie Energie- und Versorgungsunternehmen (24 %). Die in Deutschland

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus
Meldung

pitinan/123rf.com

10.12.2025

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen stehen weiterhin unter erheblichem Druck, ihre Finanzierung sicherzustellen. Trotz einer leichten Entspannung bei den Zinsen bleibt die Kapitalverfügbarkeit aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten ein kritischer Faktor. Das zeigt die aktuelle Deloitte-Studie zum Working Capital Management für die Daten von 180 deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen für die Geschäftsjahre 2018 bis 2024 ausgewertet wurden. Ergänzend wurde

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank