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22.02.2017

Banken in Deutschland setzen noch nicht auf Blockchain-Technologie

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Blockchain-Technologie entwickelt sich rasant. Auch die Finanzindustrie diskutiert, welche Chancen die Technologie bietet und welches disruptive Potenzial von ihr ausgeht. Anlässlich einer Umfrage von PwC wurden Führungskräfte deutscher Banken befragt, welchen Stellenwert das Thema Blockchain in ihren Instituten einnimmt. Das Ergebnis: Der deutsche Bankensektor steht noch ganz am Anfang des Blockchain-Zeitalters.

Blockchain-Technologie entwickelt sich rasant. Auch die Finanzindustrie diskutiert, welche Chancen die Technologie bietet und welches disruptive Potenzial von ihr ausgeht. Anlässlich einer Umfrage von PwC wurden nun erstmals Führungskräfte deutscher Banken befragt, welchen Stellenwert das Thema Blockchain in ihren Instituten einnimmt und wie sie sich strategisch für den Umgang mit der Technologie aufstellen. Das Ergebnis: Der deutsche Bankensektor steht noch ganz am Anfang des Blockchain-Zeitalters.

Blockchain-Technologie gilt als potenziell disruptive Kraft im Finanzsektor. Die Technologie ermöglicht einen dezentralen Austausch von Werten ohne Intermediäre, wie z. B. Banken. Bei einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC haben nun erstmals Vertreter deutscher Banken Auskunft zum Stand der Etablierung von Blockchain-Technologie in ihren Instituten gegeben.

47 % der Befragten bestätigen die Relevanz von Blockchain für ihre Bank und deren Geschäftsfeld. Der Großteil der Institute setzt sich jedoch noch nicht konkret mit der Anwendung der Technologie auseinander: 39 % der Befragten werden sich auch im Jahr 2017 nicht mit Blockchain beschäftigen. 76 % werden die Technologie erst dann produktiv einsetzen, wenn andere Marktteilnehmer es ebenfalls tun; 25 % sogar explizit erst dann, wenn der Großteil der Wettbewerber bereits für einige Zeit die Technologie einsetzt.

„Die deutschen Banken haben erkannt, dass der Aufstieg von Blockchain-Technologie ein hohes Potential in sich trägt, ihre Geschäftsmodelle erheblich zu beeinflussen. Die Institute bauen daher nach und nach Wissen auf, um erste Anwendungsfälle zu erproben. Diese Entwicklung steht jedoch noch ganz am Anfang“, sagt Dr. Thomas Schönfeld, Blockchain Leader bei PwC Deutschland.

Tatsächlich geben 68 % der befragten Führungskräfte an, wenig oder gar nicht mit Blockchain-Technologie vertraut zu sein. In vielen Instituten gibt es zudem noch keine dezidierten Ansprechpartner für das Thema.

Blockchain noch nicht Teil der Geschäftsstrategie

In den kommenden 10 Jahren dürfte die Technologie das Geschäftsmodell der Institute jedoch stark beschäftigen – das bestätigen 63 % der Befragten. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) sehen dies bereits in den kommenden 5 Jahren. Sie erwarten eine mittlere bis extreme Beeinflussung des Geschäftsmodells ihrer Bank durch Blockchain.

Strategisch setzen sich bislang die wenigsten Banken mit der Technologie auseinander. Bei 75 % bildet Blockchain-Technologie keinen Teil der strategischen Ausrichtung. 58 % beschäftigen keine Mitarbeiter, die sich regelmäßig mit dem Thema befassen. 72% weisen der Erforschung der Technologie kein Budget zu, nur 2 % der Unternehmen investieren signifikant.

„Bei vielen Banken ist das Thema Blockchain noch nicht entscheidungsreif. Auch wenn die Relevanz der Technologie erkannt wird, findet sie noch keinen Eingang in die Geschäftsstrategie der Institute. Das muss nun der nächste Schritt sein“, so Dr. Thomas Schönfeld.

IT-Sicherheit und Datenintegrität wichtiger als Zahlungsverkehr

Die größten Potenziale sehen die Führungskräfte in den Bereichen IT-Sicherheit sowie Audit & Datenintegrität. 67 % würden wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich auf Methoden, Tools und Technologien reagieren, die die Informationssicherheit verbessern und Betrug identifizieren. 47 % rechnen mit einer Adaption von verteilten Ledgern für Beglaubigung, Audit, Dokumentation und Datenintegrität, sollten diese an Bedeutung gewinnen.

Deutlich zurückhaltender sind die Erwartungen in den intensiv diskutierten Bereichen Zahlungsverkehr und Wertpapierhandel. So halten nur 36 % der Führungskräfte eine Reaktion ihrer Institute auf auf Peer-to-Peer-Payment-Lösungen für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich. Gleiches gilt für den Handel digitaler Werte, hier sind es 35 %.

Kleine Banken zum Teil schon weiter

Die Relevanz von Blockchain-Technologie schätzen Banken unabhängig ihrer Größe ähnlich hoch ein. Jedoch beschäftigen sich kleinere Banken mit einer Bilanzsumme von unter 1 Mrd. € im Schnitt bereits länger mit der Technologie. 20 % der kleineren Häuser stellen zudem ein eigenes Budget für Blockchain-Projekte bereit, während es bei großen Banken nur 5 % sind.

„Offensichtlich möchten gerade kleinere Häuser als ‚early adopter‘ einen möglichen Zukunftsmarkt erschließen. Sie erhoffen sich Wettbewerbsvorteile, wenn Sie die Technologie früher und besser in die Praxis umsetzen als die Platzhirsche“, so Dr. Thomas Schönfeld.

Für die Befragung „Blockchain in Financial Services“ wurden 150 Führungskräfte der deutschen Finanzindustrie im Januar 2017 befragt.

(Pressemitteilung PwC vom 17.02.2017)


Redaktion

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