Der Wind wird rauher für Unternehmen, die sich einer Betriebsprüfung unterziehen müssen. Die Finanzbehörden prüfen zunehmend intensiv. Vor allem Rückstellungen und Verrechnungspreise stehen dabei im Fokus der Prüfer.
Die Finanzbehörden prüfen deutsche Unter nehmen mit zunehmender Intensität. Das zeigt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. „Die große Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, dass Betriebsprüfungen heute mehr Aufwand bedeuten als vor fünf Jahren“, sagt Dr. Arne Schnitger, Steuerexperte und Partner bei PwC. Besonders hoch sei dieser Anteil mit 77% bei Großunternehmen mit mehr als 500 Mio. € Jahresumsatz. Diese Großunternehmen bekommen zudem häufiger Besuch von den Finanzbeamten: Bei 67% von ihnen fand zum Zeitpunkt der Befragung eine Betriebsprüfung statt. Unter den umsatzschwächeren Unternehmen betrug der Anteil immerhin noch 51%.
Zu den Bereichen, die Finanzbeamte besonders genau prüfen, gehören die Rückstellungen
Vier von fünf Unternehmen berichten, dass die Höhe der Rückstellungen ein Thema bei der letzten Betriebsprüfung war. „Auch Bewertungen von Wirtschaftsgütern und Wertberichtigungen werden weiterhin oft hinterfragt“, berichtet Schnitger.Bei Prüfungen im Bereich der Gewerbesteuer geht es hingegen am häufigsten um die Hinzurechnung von Lizenzzahlungen und Mieten oder Pachten, während die Beamten im Bereich der Umsatzsteuer-Sonderprüfungen am liebsten den Vorsteuerabzug hinterfragen.
Ein weiterer Schwerpunkt sind konzerninterne Verrechnungspreise
Fast 60% der international aufgestellten Unternehmen berichten, dass diese bei der letzten Prüfung im Fokus standen. Zudem zeigt die Befragung, dass die Beamten enger mit Kollegen aus anderen Ländern zusammenarbeiten: Jedes vierte Unternehmen hat während der letzten Prüfung einen Informationsaustausch mit ausländischen Steuerbehörden erlebt.
(Quelle: Pressemitteilung PwC vom 26.11.2015)