• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Bürokratie und Datenschutz gefährden Innovationsstandort Deutschland

17.02.2023

Bürokratie und Datenschutz gefährden Innovationsstandort Deutschland

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat ihr aktuelles Jahresgutachten an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. Das EFI-Gutachten macht deutlich, dass der Druck zur Reformierung der Rahmenbedingungen für Forschung und Innovationen (F&I) kontinuierlich steigt. Der Aufbau einer umfassenden und innovationsförderlichen Datenökonomie wird demnach schon seit Jahren durch die bestehenden Datenschutzregelungen ausgebremst.

Beitrag mit Bild

©ra2 studio/fotolia.com

Die Übergabe steht im Schatten der jüngst bekannt gewordenen Entscheidung des Biotechnologieunternehmens BioNTech, seine Krebsforschung nach Großbritannien zu verlagern. „Lange Zeit haben wir es uns in Deutschland erlaubt, Reformbedarfe im F&I-System mittels Ausgleichszahlungen und Schaffung von teuren Parallelstrukturen auszusitzen. Wenn wir ein attraktiver Forschungsstandort bleiben wollen, müssen wir davon wegkommen“, betont Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ am ZEW Mannheim und stellvertretende EFI-Kommissionsvorsitzende.

Das EFI-Gutachten macht deutlich, dass der Druck zur Reformierung der Rahmenbedingungen für Forschung und Innovationen (F&I) kontinuierlich steigt. Der Aufbau einer umfassenden und innovationsförderlichen Datenökonomie wird demnach schon seit Jahren durch die bestehenden Datenschutzregelungen ausgebremst. Die Bedingungen zur Nutzung von Daten bedürfen einer dringenden Klärung. „Die Bundesregierung sollte ihre geplante nationale Datenstrategie nutzen, um den Zustand der Unsicherheit durch klare und einfache Regelungen zu beenden. Ganz zentral ist dabei eine harmonisierte Auslegung der Datenschutzregelungen über alle Bundesländer hinweg“ fordert Bertschek und ergänzt: „Noch haben wir hier einen Flickenteppich. Das verursacht hohe Kosten und verhindert im schlimmsten Falle Innovationen.“

Bürokratische Hürden blockieren Fördermittel

Dem EFI-Gutachten zufolge sind nicht fehlende Fördermittel, medizinische Infrastrukturen oder Kompetenzen die drängendsten Probleme. Es sind vor allem bürokratische Hürden und defizitäre staatliche Regularien. Diese sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Gesundheitsforschung in Deutschland behindert wird und innovative Verfahren nicht zur Anwendung kommen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist der administrative Aufwand für klinische Studien in Deutschland besonders hoch. So hat BioNTech die Verlagerung seiner Krebsforschung explizit mit forschungsfreundlicheren Rahmenbedingungen in Großbritannien begründet.

Weitere Themen des EFI-Gutachtens 2023 sind die Innovation in einer alternden Gesellschaft, Technologiemärkte sowie die deutsche Raumfahrt zwischen Old und New Space.

Das gesamte Gutachten finden Sie hier.

(Pressemitteilung ZEW vom 15.02.2023)

 


Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123.rf.com

17.11.2025

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung

Beschäftigte in deutschen Unternehmen stehen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) überwiegend positiv entgegen. 49 % blicken mit Neugier darauf, wie KI ihre Arbeit verändern wird (global: 50 %), 26 % empfinden sogar Vorfreude (global: 41 %). Dennoch zeigt sich: Die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden haben im

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung
Meldung

©number1411/fotolia.com

17.11.2025

DAX-Konzerne: Trotz Auto-Krise Gewinn über Vorjahresniveau

Deutschlands Top-Konzerne konnten im dritten Quartal ihren Umsatz insgesamt etwa auf dem Vorjahresniveau halten – trotz der schwächelnden Konjunktur und deutlicher Einbußen im Amerika- und Asiengeschäft. Der Gesamtumsatz der DAX-Konzerne schrumpfte um 0,4 % auf 432 Milliarden Euro – in Nordamerika und Asien wurde allerdings ein Umsatzminus von jeweils 6 % registriert, in Europa hingegen wurde ein

DAX-Konzerne: Trotz Auto-Krise Gewinn über Vorjahresniveau
Meldung

© WrightStudio/fotolia.com

13.11.2025

Optimismus der Wagniskapitalinvestoren kehrt zurück

Im zweiten Quartal 2025 hatte sich die Stimmung der Wagniskapitalinvestoren in Deutschland stark eingetrübt. Nun ist die Laune wieder deutlich gestiegen: Der Geschäftsklimaindikator für den Venture-Capital-Markt legte im dritten Quartal um 18,5 Zähler auf minus 0,3 Punkte zu. Damit liegt er knapp unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Das ergab das

Optimismus der Wagniskapitalinvestoren kehrt zurück

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank