Politikerinnen und Politiker haben bei Start-ups einen schweren Stand. Auf die Frage, welche Politikerin oder welcher Politiker die Interessen von Start-ups am besten vertritt, gibt es vor allem eine Reaktion: Schulterzucken. Zwei Drittel der Start-ups (67%) können dazu keine Angabe machen oder sagen ausdrücklich, ihnen fällt niemand ein. Bei den übrigen liegt allerdings ein Politiker klar vorne: Jede dritte Nennung (33%) entfällt auf den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 200 Tech-Start-ups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Mit deutlichem Abstand (12% der Nennungen) folgt der Start-up-Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums, Thomas Jarzombek (CDU). Unmittelbar dahinter liegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit 11% und Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) mit 9%. Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) erreicht 6%. Jeweils zumindest zweimal genannt wurden noch der Grünen-Co-Vorsitzende Robert Habeck, der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne), der FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas Sattelberger sowie Jörg Kukies (SPD), beamteter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.
Das schlechte Abschneiden der Politikerinnen und Politiker dürfte auch aus einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber der Start-up-Politik von Parteien und Regierung resultieren. So sind 8 von 10 (80%) Start-ups der Meinung, die Politik wolle sich mit Start-ups nur schmücken, habe aber kein wirkliches Interesse an ihren Problemen.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 201 Tech-Start-ups in Deutschland vom 04.03.2021 bis 11.05.2021 online befragt. Die Fragestellungen lauteten: „Welche Politikerin bzw. welcher Politiker in Deutschland vertritt deiner Meinung nach am besten die Interessen von Start-ups?“ und „Inwieweit würdet ihr den folgenden Aussagen zustimmen bzw. nicht zustimmen?“
(Pressemitteilung Bitkom vom 10.08.2021)