Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen dominieren auch die Kapitalmarktprognose des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB. Die Kapitalmarktexperten Alexander Aldinger (BayernLB), Dr. Ulrich Kater (DekaBank), Daniel Lenz (DZ BANK AG), Ulf Krauss (Helaba), Dr. Thomas Meißner (LBBW) und Christian Lips (NORD/LB) erwarten für das Jahr 2020 eine sehr schwache, vereinzelt auch negative Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland. Die BIP-Prognosen für Deutschland liegen zwischen -0,1 und 0,6%. Die Wirtschaftsleistung im Euroraum (Spanne von 0 bis 0,9%) und in den Vereinigten Staaten (Spanne von 1,3 bis 1,6%) wird hingegen für 2020 etwas robuster prognostiziert.
Die Infektionswelle wird die Weltwirtschaft zeitlich begrenzt belasten, erklären die VÖB-Kapitalmarktstrategen gemeinsam. Besonders unterbrochene Lieferketten, rückgängiges Vertrauen der Verbraucher und die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionsentscheidungen würden zu großen Problemen führen. Dennoch sind die Fachleute zuversichtlich, dass ein Abebben der Epidemie auch zur Erholung der Wirtschaft führen wird.
Weitere Interventionen der Notenbanken erwartet
Die bereits angeschlagene Konjunktur und der Corona-Effekt werden nach Ansicht der VÖB-Experten auch die Notenbanken zu weiteren Schritten motivieren. Sie gehen davon aus, dass die US-Notenbank weiter die Zinsen senkt und die Europäische Zentralbank die Geldpolitik erneut lockern wird.
Anleiherenditen auf Talfahrt
Dementsprechend negativ fällt auch die Prognose der VÖB-Institute für die Anleiherenditen aus. Die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen werden auf Sicht von zwölf Monaten von allen Experten im negativen Bereich zwischen -0,4 und -0,2% erwartet. Auch bei US-Staatsanleihen sind die Renditeprognosen verhalten. In zwölf Monaten rechnen die VÖB-Kapitalmarktexperten mit einer Rendite zwischen 1,3 und 1,6% für US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit.
Weitere Informationen zur VÖB-Kapitalmarktprognose finden Sie hier zum Download.
(Pressemitteilung Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands vom 11.03.2020)