Der Index der Nebenwerte feiert heute Jubiläum und wird 25 Jahre alt. Anlegerinnen und Anleger, die in den MDAX investierten, konnten sich über attraktive Erträge freuen. Seit dem Start des Index für mittelgroße Unternehmen vor 25 Jahren am 19.01.1996 hat der MDAX um mehr als 1100 Prozent zugelegt. Der acht Jahre ältere DAX brachte es seither „nur“ auf ein Plus von gut 500 Prozent, erklärt das Deutsche Aktieninstitut.
Der MDAX braucht sich hinter seinem großen Bruder DAX nicht verstecken. Im Januar 1996 mit 2.684 Punkten gestartet, liegt der MDAX unterdessen bei rund 31.000 Punkten. Der Index, der die 60 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen unterhalb der DAX-Werte enthält, hat seit der Auflegung seinen Wert um das 31-fache gesteigert und damit seinen größeren Bruder deutlich hinter sich gelassen. Der DAX bringt es im gleichen Zeitraum „nur“ auf einen Zuwachs auf das 14-fache.
Branchenvielfalt und Innovationskraft
Für das bessere Abschneiden gibt es viele Gründe. Die Vielfalt der repräsentierten Branchen und die Innovationskraft der dort vertretenen Mid Caps zeichnen den MDAX aus. Die Unternehmen im MDAX sind überwiegend kleiner als die Dickschiffe im DAX. Das macht sie flexibler, sie können schneller auf Veränderungen des Umfelds reagieren, stellt das Deutsche Aktieninstitut fest. Eine ganze Reihe zähle zudem zu den Weltmarktführern oder zumindest zu den führenden Anbietern ihrer jeweiligen Branche.
Wermutstropfen im Jubiläumsjahr
Die Freude im Jubiläumsjahr des MDAX ist jedoch getrübt. Nach der DAX-Reform im letzten Jahr werden im September die zehn größten MDAX-Werte in den DAX aufrücken. Dem MDAX steht im Jubiläumsjahr derweil noch eine größere Veränderung bevor. Im Zuge einer Index-Reform wird der DAX im September auf 40 Werte aufgestockt. Der MDAX schrumpft im Gegenzug wieder auf 50 Unternehmen. Durch diese Änderung verliert der MDAX ein Drittel an Marktkapitalisierung und damit drastisch an Bedeutung.
Zukunftsfähiges Reformkonzept für die gesamte Indexfamilie
Damit der MDAX nach der DAX-Reform des letzten Jahres nicht an Attraktivität verliert, muss laut des Deutschen Aktieninstituts jetzt die Überarbeitung der anderen Indizes der DAX-Familie in Angriff genommen werden. Um dies zu verhindern, fordert der Kapitalmarktverband ein zukunftsfähiges Reformkonzept, bei dem die gesamte Indexfamilie in den Blick genommen wird. Nach dem DAX seien auch MDAX und SDAX zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Alle Indizes müssen attraktive Investments bleiben, so die Interessenvertretung der kapitalmarktorientierten Unternehmen, Banken, Börsen und Investoren.
(Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut vom 18.01.2021)