11.05.2016

Der Strafzins wird zum Normalfall

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Viele Unternehmen müssen Strafzinsen berappen, wenn sie kurzzeitig Geld bei ihrer Bank parken. Dabei geht es um keine Einzelfälle. Laut Bundesbank-Daten ist der Durchschnittszins für Firmeneinlagen erstmals negativ.

Für viele Unternehmen ist es seit einiger Zeit Gewissheit: Es gibt keinen Zins mehr, wenn sie Geld bei der Bank parken. Im Gegenteil: Wenn Firmen kurzfristig hohe Beträge anlegen wollen, müssen sie dafür oftmals Strafzinsen zahlen.
Die Commerzbank beispielsweise berechnet schon seit längerem für mittelständischen Firmenkunden eine „individuelle Guthabengebühr“, falls diese viel überschüssiges Geld bei ihr parken. Auch die Deutsche Bank, Landesbanken und große Sparkassen haben solch negative Einlagenzinsen angekündigt.

Erstmals negativer Zins für Unternehmenseinlagen

Wie weit verbreitet Strafzinsen für Unternehmen mittlerweile sind, zeigen Daten der Deutschen Bundesbank. Im März betrug der Strafzins für frische Einlagen mit maximal einjähriger Laufzeit durchschnittlich 0,03% – und war damit erstmals negativ. Im Februar lag er Zins noch bei plus 0,08%, ein Jahr zuvor noch über 0,1%. Das ermittelte der Berater Barkow Consulting auf Basis von Einlagen in Höhe von insgesamt 15 Mrd. €.

„Negative Einlagenzinsen sind nun wohl kein Einzelfall mehr“, stellt Barkow Consulting fest. Der Berater verweist darauf, dass laut Bundesbank insbesondere großvolumige Transaktionen „zum Ausweis eines negativen Zinses im März“ geführt hätten. Das ist ein Hinweis darauf, dass Banken vor allem hohe Summen mit Strafzinsen belegen.

Grund ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): Kreditinstitute, die überschüssiges Kundengeld bei der Notenbank parken, müssen seit kurzem 0,4% Zinsen an die EZB zahlen, statt für das deponierte Geld etwas zu erhalten. Die Banken versuchen, die Kosten von den Kunden zurückzuholen. Privatkunden sind bislang verschont, bei Unternehmen sieht es anders aus.

(Quelle: Handelsblatt Online vom 09.05.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

Serezniy/123rf.com

24.12.2025

Frohe Weihnachten!

Die CORPORATE FINANCE-Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten! Mögen diese besonderen Tage erfüllt sein von Wärme, Freude und entspannten Momenten im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und die kleinen sowie großen Freuden dieser festlichen Zeit in vollen Zügen zu genießen. Wir

Frohe Weihnachten!
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

23.12.2025

M&A-Boom: Private Equity erreicht neuen Höchststand

Die M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland liegen im Jahr 2025 annähernd auf dem Niveau des Vorjahrs: Insgesamt 1.233 Transaktionen dürften bis zum Jahresende stattfinden – 2024 waren es in Summe 1.205 Deals. Das Transaktionsvolumen wird allerdings mit voraussichtlich rund 118 Milliarden Euro deutlich höher sein als im Vorjahr (2024: rund 101 Milliarden Euro). Grund dafür

M&A-Boom: Private Equity erreicht neuen Höchststand
Meldung

© habrda/ fotolia.com

22.12.2025

Automobilzulieferer: Fast jeder fünfte Betrieb finanziell angeschlagen

Die Automobilindustrie befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation, die Zulieferbetriebe weltweit vor immense Herausforderungen stellt. Laut dem aktuellen Deloitte Supplier Risk Monitor 2025/2026 sind die Risikowerte in fast allen untersuchten Bereichen deutlich gestiegen. Die Analyse von 19 verschiedenen Komponenten-Clustern zeigt: Die finanzielle Situation vieler Zulieferer vor allem in Europa ist prekär, und ein erheblicher Teil

Automobilzulieferer: Fast jeder fünfte Betrieb finanziell angeschlagen
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank