13.11.2017

Derivate verbessern das Risiko-Rendite-Profil

Beitrag mit Bild

Derivatebasierte Investmentstrategien liefern einen Mehrwert sowohl für die Renditeoptimierung als auch für die Risikominimierung im Asset Management institutioneller Investoren.

Derivatebasierte Investmentstrategien liefern einen Mehrwert sowohl für die Renditeoptimierung als auch für die Risikominimierung im Asset Management institutioneller Investoren. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie von Union Investment in Zusammenarbeit mit Professor Alexander Szimayer von der Universität Hamburg.

Ziel der Untersuchung war es, die Auswirkungen des Derivateeinsatzes auf das Risiko-Rendite-Profil von Portfolios institutioneller Anleger zu überprüfen. Die Studie beleuchtet die Fragestellung sowohl auf theoretischer als auch auf empirischer Ebene. Der Einsatz von Derivaten kann tatsächlich zu einer Reduzierung des Risikos führen. Bei Investmentfonds konnte die risikoadjustierte Rendite um 0,42 Prozent gesteigert werden, bei gleichzeitiger Reduzierung des systematischen Risikos um 13 Prozent. „Grundsätzlich funktioniert die Risikominimierung mittels Derivaten in allen Marktphasen, auch in Krisenzeiten“, stellt Szimayer fest.

Den Stellenwert dieser Erkenntnisse für Investoren unterstreicht Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment zuständig für institutionelle Kunden: „Im aktuellen Kapitalmarktumfeld können Investoren auf alternative Investmentkonzepte nicht mehr verzichten. Viele dieser Strategien benötigen zur Umsetzung allerdings Derivate wie etwa Optionen, Futures oder Swaps.“

Bei der Risikooptimierung leisten Derivate einen Mehrwert, der bei Investmentfonds bis zu zwei Prozent pro Jahr betragen kann. Grundsätzlich stehen hierfür beim Derivateeinsatz verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Sie reichen von der Vereinnahmung alternativer Risikoprämien etwa aus Volatilität und Liquidität über Arbitrage bis hin zu Timing-Ansätzen. Einen Schwerpunkt der Studie bildet die Frage, inwieweit das Korrelationsrisiko auch dazu genutzt werden kann, eine systematische Risikoprämie zu vereinnahmen. Das Ergebnis: Durch das Schreiben von Multi-Asset-Optionen kann das Korrelationsrisiko tatsächlich eine signifikante Risikoprämie erwirtschaften. Mittelfristig dürften Schindler zufolge daher auch Cross-Assetklassen-Korrelationen ein potenzieller Faktor für alternative Risikoprämien sein.

Investoren mit Derivateeinsatz zufrieden

Wie im Rahmen der Studie ermittelt, greifen inzwischen 60 Prozent der Großanleger in Deutschland bei der Kapitalanlage auf Derivate zurück. Am häufigsten kommen dabei Swaps (80 Prozent) zum Einsatz, gefolgt von Optionen (62 Prozent), Futures (48 Prozent) und Forwards (46 Prozent). Kombinierten Optionsstrategien und exotischen Optionen kommt insgesamt eine deutlich geringere Bedeutung zu. Die Anwendung von Derivaten im Risikomanagement zielt dabei vor allem auf die Absicherung von Marktrisiken ab. Insbesondere Zinsänderungs- und Währungsrisiken werden von mehr als der Hälfte der Derivatenutzer abgesichert. Mit Blick auf die Renditeoptimierung setzen sie vor allem auf die Vereinnahmung von Optionsprämien durch das Schreiben von Optionen (44 Prozent). Darüber hinaus nutzen sie Futures zur Kostenreduktion (39 Prozent). Auffallend ist, dass 31 Prozent der Derivatenutzer die Volatilität als separaten Risikofaktor handeln, um zusätzlich Renditen zu erwirtschaften.

Die Erfahrungen der Anleger, die Derivate im Rahmen ihrer Kapitalanlage nutzen, sind überwiegend positiv. Dies gilt sowohl mit Blick auf die Risikoabsicherung als auch hinsichtlich der Renditeoptimierung. Auf einer absteigenden Bewertungsskala von 1 bis 5 lag der Mittelwert bei der Erfahrung mit der Absicherung verschiedener Risiken zwischen 1,9 und 2,0. Lediglich die Erfahrungen bei der Absicherung des Inflationsrisikos fielen mit einem Mittelwert von 2,8 etwas schlechter aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Bewertung im Bereich der Renditeoptimierung. Bis auf den Bereich der Währungen (2,6) lag der Mittelwert hier durchgängig bei 2,1.

(Pressemitteilung Union Investment vom 08.11.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© eyetronic/fotolia.com

26.03.2025

Ruhiges Auftaktquartal im Emissionsmarkt

Auf dem deutschen Emissionsmarkt verlief das erste Quartal des Jahres 2025 bislang ereignislos: Erstmals seit 2020 verzeichnete die Börse Frankfurt im Auftaktquartal kein Initial Public Offering (IPO). Auch in Sachen Kapitalerhöhungen war der Jahresauftakt auffallend ruhig. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „Emissionsmarkt Deutschland“, für die das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC vierteljährlich die Aktienneuemissionen sowie

Ruhiges Auftaktquartal im Emissionsmarkt
Meldung

© weerapat1003/fotolia.com

25.03.2025

Grüne Finanzierung für KMU: Neuer Standard ebnet den Weg

Am 21.03.2025 veröffentlichte die Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen den Bericht „Streamlining sustainable finance for SMEs“, der Empfehlungen für einen freiwilligen Standard zur Finanzierung des Übergangs zur ökologischen Nachhaltigkeit von KMU enthält. Übergangsfinanzierung leicht gemacht Der freiwillige „SME Sustainable Finance Standard“ soll von Finanzunternehmen verwendet werden, um Kredite oder andere Finanzierungsarten an KMU als nachhaltige

Grüne Finanzierung für KMU: Neuer Standard ebnet den Weg
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

24.03.2025

Finanzinvestoren kaufen wieder häufiger zu

Finanzinvestoren haben im vergangenen Jahr sowohl in Europa als auch in Deutschland wieder mehr Transaktionen durchgeführt: Die Zahl der Investitionen stieg im Vergleich zum Vorjahr europaweit um 5 % von 1.359 auf 1.424, in Deutschland um 2 % von 185 auf 189. Angetrieben wurde das europaweite Marktwachstum durch ein kräftiges Plus in Großbritannien: Die Zahl der Private

Finanzinvestoren kaufen wieder häufiger zu

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank