• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Deutsche Konzerne wollen seltener Zukäufe tätigen

08.11.2023

Deutsche Konzerne wollen seltener Zukäufe tätigen

Eine weltweite CEO-Umfrage zeigt: Deutsche Unternehmenschefs sind überdurchschnittlich pessimistisch, Inflation ist Hauptsorge deutscher CEOs.

Beitrag mit Bild

©aksanakoval / 123rf

Gerade deutsche Konzerne stellen sich darauf ein, zukünftig immer schwerer ihre hohen Kosten an die Kunden weitergeben zu können: In einer Befragung von 1.200 Vorstandsvorsitzenden weltweit – davon 100 in Deutschland – gaben 35 % der deutschen und 20 % der weltweit befragten CEOs an, dass sie fürchten, die hohen Kosten – etwa für Energie und Rohstoffe – nicht mehr an ihre Kunden weitergeben zu können. Die Folge werden sinkende Gewinne und Margen sein. Ebenfalls besorgt schauen CEOs auf das langsamere Wirtschaftswachstum in Schlüsselmärkten: 22 % der Befragten weltweit und 19 % der deutschen Manager sehen die schwache Konjunkturentwicklung als größtes Hindernis für die Maximierung von Umsatz und Rentabilität im Jahr 2024.

Das sind Ergebnisse des aktuellen CEO-Survey von EY. Basis der Studie ist eine Umfrage unter 1.200 Vorstandsvorsitzenden in Großunternehmen weltweit, davon 100 in Deutschland. Die Befragung fand im Oktober statt.

Konzerne weltweit planen Personalabbau

Angesichts der absehbaren Gewinneinbußen planen Unternehmen weltweit spürbare Einschnitte beim Personalbestand: Weltweit steht bei 36 % der Unternehmen ein Personalabbau auf der Agenda – in Deutschland planen hingegen 26 % der CEOs, die Zahl der Stellen zu reduzieren. Einen Einstellungsstopp soll es bei jedem vierten Unternehmen weltweit (24 %) und 15 % der deutschen Konzerne geben. Statt auf festangestellte Mitarbeiter setzen 38 % der Unternehmen weltweit und 42 % der deutschen Unternehmen zudem verstärkt auf Zeitarbeiter und Stundenkräfte.

Neben den kräftigen Einschnitten beim Personal gehören auch Sparmaßnahmen wie das Aussetzen von Lohnerhöhungen oder die Kürzung von Boni dazu – jeweils von 28 % (weltweit) bzw. 29 % (Deutschland) der Unternehmen plant dies. Keinerlei Sparmaßnahmen im Personalbereich planen gerade einmal 9 % der deutschen Unternehmen und 7 % der Unternehmen weltweit.

Künstliche Intelligenz beeinflusst Beschäftigungsentwicklung

Wie stark Unternehmen weltweit auf KI setzen, zeigt sich auch daran, dass an dieser Stelle nicht gespart wird: 99 % der befragten Großunternehmen weltweit und 97 % der deutschen Konzerne planen aktuell größere Investitionen in generative KI. Diese Investitionen werden in erster Linie durch Umschichtung aus den Technologie- und anderen Budgets getätigt, immerhin 30 % der befragten Unternehmen weltweit finanzieren diese Investitionen ganz oder teilweise durch die Neuaufnahme von Kapital. Zudem planen 46 % der Unternehmen weltweit und 49 % der deutschen Unternehmen, zusätzliches Personal mit KI-Fähigkeiten einzustellen.

Interesse an Zu- und Verkäufen bricht ein

Die deutlich verdüsterten Konjunkturaussichten führen nicht nur zu verschobenen oder ganz abgesagten Investitionen. Auch Zu- und Verkäufe von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen stehen aktuell nur noch bei wenigen Konzernen ganz oben auf der Agenda: Weltweit sinkt der Anteil der Unternehmen, die Fusionen oder Übernahmen planen, im Vergleich zum Frühjahr von 59 auf 35 %, in Deutschland sogar von 62 auf 22 % – der niedrigste Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2010.

Die Studie „EY CEO Survey“ können Sie hier kostenlos bestellen.

(EY vom 07.11.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

10.12.2025

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus

Investor:innen weltweit sehen für die kommenden drei Jahre die größten Anlagechancen im Technologiesektor. Technologie ist für eine große Mehrheit von 61 % das attraktivste Segment, mit großem Abstand vor den anderen Branchen. Auf die Plätze zwei und drei kamen, dicht beieinander, Asset und Wealth Management (25 %) sowie Energie- und Versorgungsunternehmen (24 %). Die in Deutschland

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus
Meldung

pitinan/123rf.com

10.12.2025

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen stehen weiterhin unter erheblichem Druck, ihre Finanzierung sicherzustellen. Trotz einer leichten Entspannung bei den Zinsen bleibt die Kapitalverfügbarkeit aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten ein kritischer Faktor. Das zeigt die aktuelle Deloitte-Studie zum Working Capital Management für die Daten von 180 deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen für die Geschäftsjahre 2018 bis 2024 ausgewertet wurden. Ergänzend wurde

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen
Meldung

©aksanakoval / 123rf

09.12.2025

M&A-Markt erwartet 2026 klaren Aufwärtstrend

Der deutsche M&A-Markt startet mit Zuversicht in das Jahr 2026: Unternehmen, Private-Equity-Firmen und Family Offices rechnen mit einer spürbaren Belebung der Transaktionsaktivitäten. Nach einem Jahr mit weniger, aber deutlich größeren Deals – im Zeitraum Q4 2024 bis Q3 2025 sank die Zahl der Transaktionen um 12 %, während das Gesamtvolumen zugleich um 30 % stieg – wächst

M&A-Markt erwartet 2026 klaren Aufwärtstrend
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank