16.12.2024

Die wirtschaftliche Lage im Dezember 2024

Die deutsche Wirtschaft befindet sich zum Jahresende unverändert in einer schwachen Ausgangslage, zeigt der Bericht des BMWK.

Beitrag mit Bild

rawpixel/123rf.com

Die deutsche Wirtschaft stagnierte im dritten Quartal gemäß der revidierten BIP-Zahlen des Statistischen Bundesamtes nahezu. Während im Verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe wie auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern Einbußen zu verzeichnen waren, ergaben sich Zuwächse bei den öffentlichen Dienstleistern wie auch bei konsumnahen Dienstleistungsbereichen (Gastgewerbe, Handel). Dies lässt auf nachlassende Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte, nicht zuletzt infolge kräftig steigender Nominal- und Reallöhne schließen. Die erneute Eintrübung jüngster Stimmungsindikatoren und die anhaltenden hohen geo- und innenpolitischen Unsicherheiten lassen eine nachhaltige konjunkturelle Belebung jedoch noch nicht absehen.

Spürbare wirtschaftliche Belebung noch nicht in Sicht

Produktion und Aufträge starteten mit Rückgängen ins Schlussquartal. Die Industriekonjunktur befindet sich weiterhin im Abschwung. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich fiel der Rückgang der Produktion im Produzierenden Gewerbe aber mit -0,4 % nicht mehr so stark wie aus zuvor und die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe konnten hier sogar um 2,7 % zulegen. Gleichwohl deutet die erneute Eintrübung der Stimmungsindikatoren von ifo, S&P Global und ZEW darauf hin, dass derzeit noch nicht von einer nachhaltigen Trendwende in der Industrie auszugehen ist.

Einzelhandel tritt auf der Stelle

Die Lage im Einzelhandel (ohne Kfz) hat sich zuletzt nur wenig verändert. Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) sind im Oktober um 0,5 % ggü. dem Vormonat gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen sie um 2,2 % höher. Private Neuzulassungen von Pkw haben sich nach einem kräftigen Plus im Oktober im November ebenfalls kaum bewegt (+0,3 %). Angesichts zunehmender Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit und anhaltender geopolitischer Unsicherheiten dürfte sich nachhaltige Erholung des Konsumklimas zunächst noch verzögern.

Die wirtschaftliche Schwäche prägt nach wie vor die Entwicklung am Arbeitsmarkt. So ist im Oktober die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt abermals leicht gesunken und die Arbeitslosigkeit im November gestiegen. Gleichzeitig nahm die Kurzarbeit im November deutlich zu. Angesichts der sinkenden Arbeitskräftenachfrage sowie der Ankündigungen zum Stellenabbau im Verarbeitenden Gewerbe ist mit einer Fortsetzung der schwachen Entwicklung am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten zu rechnen.

Inflationsrate steigt leicht auf 2,2 Prozent

Die Inflationsrate ist im November erwartungsgemäß leicht auf 2,2 % gestiegen, im Vormonatsvergleich sind die Verbraucherpreise allerdings um 0,2 % zurückgegangen. Dass die Jahresrate in den letzten beiden Monaten zugelegt hat, ist vor allem auf den wegfallenden Basiseffekt bei Energie sowie bei Pauschalreisen zurückzuführen. Die Inflationsrate lag im Durchschnitt der ersten elf Monate des Jahres ebenfalls bei 2,2 %.

Die Insolvenzzahlen waren im November laut IWH-Insolvenztrend leicht rückläufig, bewegen sich aber weiter auf deutlich erhöhtem Niveau. So wurde im November mit 1.345 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 12,1 % gemeldet, allerdings noch 37,7 % über dem Vorjahresmonat. Auch für die kommenden Monate rechnet das IWH anhaltend hohen Insolvenzfällen, die erkennbar über den Durchschnittswerten der Vorkrisenjahre 2016 bis 2019 liegen

(BMWK vom 13.12.2024 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

10.12.2025

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus

Investor:innen weltweit sehen für die kommenden drei Jahre die größten Anlagechancen im Technologiesektor. Technologie ist für eine große Mehrheit von 61 % das attraktivste Segment, mit großem Abstand vor den anderen Branchen. Auf die Plätze zwei und drei kamen, dicht beieinander, Asset und Wealth Management (25 %) sowie Energie- und Versorgungsunternehmen (24 %). Die in Deutschland

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus
Meldung

pitinan/123rf.com

10.12.2025

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen stehen weiterhin unter erheblichem Druck, ihre Finanzierung sicherzustellen. Trotz einer leichten Entspannung bei den Zinsen bleibt die Kapitalverfügbarkeit aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten ein kritischer Faktor. Das zeigt die aktuelle Deloitte-Studie zum Working Capital Management für die Daten von 180 deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen für die Geschäftsjahre 2018 bis 2024 ausgewertet wurden. Ergänzend wurde

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen
Meldung

©aksanakoval / 123rf

09.12.2025

M&A-Markt erwartet 2026 klaren Aufwärtstrend

Der deutsche M&A-Markt startet mit Zuversicht in das Jahr 2026: Unternehmen, Private-Equity-Firmen und Family Offices rechnen mit einer spürbaren Belebung der Transaktionsaktivitäten. Nach einem Jahr mit weniger, aber deutlich größeren Deals – im Zeitraum Q4 2024 bis Q3 2025 sank die Zahl der Transaktionen um 12 %, während das Gesamtvolumen zugleich um 30 % stieg – wächst

M&A-Markt erwartet 2026 klaren Aufwärtstrend
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank