• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • DIHK-Konjunkturumfrage: 2025 droht drittes Krisenjahr in Folge

13.02.2025

DIHK-Konjunkturumfrage: 2025 droht drittes Krisenjahr in Folge

Laut DIHK-Konjunkturumfrage sehen 60 % der Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ihr größtes Geschäftsrisiko – ein Negativ-Rekord.

Beitrag mit Bild

thodonal/123rf.com

Nach zwei Jahren Rezession droht der deutschen Wirtschaft auch 2025 ein Krisenjahr. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor, an der sich rund 23.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen in Deutschland beteiligt haben.

Für das Gesamtjahr rechnet die DIHK aufgrund der Ergebnisse damit, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 % schrumpfen wird. „Nach 2023 und 2024 steuern wir mit 2025 auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu – die längste Schwächephase in der deutschen Nachkriegsgeschichte“, warnt die DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. „Das ist eine Zäsur und unterstreicht den akuten Handlungsbedarf.“

Indikatoren für Aufschwung bleiben aus

Besorgniserregend ist, dass auch die üblichen Indikatoren für einen Aufschwung ausbleiben – insbesondere Investitionen und Exporte gehen zurück. Besonders in der Industrie ist die Zurückhaltung groß: Nur 22 % der Betriebe planen mehr Investitionen, während fast 40 % sie zurückfahren. „Statt in Innovation und Wachstum zu investieren, konzentrieren sich viele Unternehmen lediglich auf Ersatzinvestitionen – ein klares Alarmsignal für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts“, mahnt Melnikov. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, droht Deutschland eine weitere Deindustrialisierung.“

Aussichten bleiben schlecht

Auch die Exporterwartungen bleiben trüb. 28 % der Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit sinkenden Ausfuhren, nur 20 % dagegen mit steigenden Verkäufen in andere Länder. „Gesunkene Wettbewerbsfähigkeit und zunehmender Protektionismus bedrohen die exportorientierte deutsche Industrie, die bisher immer ein Motor des Wirtschaftswachstums war“, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef und Chefanalyst Volker Treier. „Damit steht das Geschäftsmodell Deutschland vor einer Bewährungsprobe.“

Bei der Geschäftslage zeigt die aktuelle Umfrage keine Bewegung gegenüber dem vergangenen Herbst. 26 % der Unternehmen melden eine gute, 25 % eine schlechte Situation. Besonders düster bleibt die Lage der Industrie. Wie in der Vorumfrage bewerten dort nur 19 % der Betriebe ihre aktuelle Geschäftssituation als gut, während ein Drittel sie als schlecht einschätzt.

Gefangen in einem Teufelskreis

Auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen bleiben zu Jahresbeginn fast unverändert trüb. Ein Drittel der Betriebe rechnet mit einer Verschlechterung. Der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden zwölf Monaten mit einem besseren Geschäft rechnen, steigt nur geringfügig auf 14 %. „Den Betrieben geht die Kraft aus“, sagt dazu Volker Treier. „Während es früher ein Auf und Ab bei der Konjunktur gab, zeigt der Trend mittlerweile seit sieben Jahren nach unten. Das haben wir so noch nie erlebt. Die Wirtschaft ist in einem Teufelskreis aus überbordender Bürokratie, schlechten Rahmenbedingungen, schwacher Nachfrage und hohen Kosten gefangen.“

(DIHK vom 13.02.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

© pichetw/fotolia.com

23.10.2025

Studie zeigt: Warum viele Fintechs scheitern

Kaum ein Markt wurde in den letzten Jahren so gehypt wie die Fintech-Branche. Doch während Milliardeninvestitionen und Nutzerwachstum Schlagzeilen machten, kämpften viele Anbieter mit der Realität: hohe Kosten, geringe Margen und mangelnde Skalierbarkeit. Eine neue Studie liefert nun Antworten auf die Frage, was erfolgreiche Fintechs wirklich anders machen. Die beiden Co-Autoren der Studie, Prof. Dr.

Studie zeigt: Warum viele Fintechs scheitern
Meldung

© Zerbor / fotolia.com

22.10.2025

Jede fünfte Rechnung wird nicht pünktlich bezahlt

In Deutschland werden 22 % der Rechnungen nicht fristgerecht beglichen. 17 % davon werden verspätet bezahlt, 5 % gar nicht. Das zeigt die EOS Studie „Europäische Zahlungsgewohnheiten 2025“, für die 2.200 Finanzmanager aus 11 Ländern befragt wurden. Damit hat sich die Zahlungsmoral in Deutschland verschlechtert: Bei der letzten Erhebung im Jahr 2022 wurden lediglich 14 % der Rechnungen verspätet

Jede fünfte Rechnung wird nicht pünktlich bezahlt
Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

21.10.2025

Grüne Bonds als Katalysator für die grüne Transformation?

Grüne Anleihen sollen Kapital in nachhaltige Projekte lenken – doch erfüllen sie dieses Versprechen? Ein neuer ZEW Policy Brief zeigt: Geben Staaten grüne Anleihen aus, können sie über das Auktionsdesign institutionelle Investoren zu einer nachhaltigeren Ausrichtung bewegen. Auch Banken, die grüne Anleihen anbieten, vergeben im Anschluss vermehrt Kredite mit positivem Klima-Impact. Allerdings zeigen sich die

Grüne Bonds als Katalysator für die grüne Transformation?

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank