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06.04.2017

Erfolgreiche Privatplatzierungen laufen der Börse den Rang ab

Autokonzerne auf der Überholspur

Ihren Appetit auf Technologie-Unternehmen befriedigten Tech-Investoren zuletzt jenseits der Börse. Einer Analyse der Investmentbank Bryan Garnier zufolge sank die Zahl der europaweiten Tech-IPOs (Technologie inklusive Medizintechnik, Medien, Telekom) 2016 von 59 auf 52.

Ihren Appetit auf Technologie-Unternehmen befriedigten Tech-Investoren zuletzt jenseits der Börse. Einer Analyse der Investmentbank Bryan Garnier zufolge sank die Zahl der europaweiten Tech-IPOs (Technologie inklusive Medizintechnik, Medien, Telekom)  2016 von 59 auf 52.

Das in diesem Rahmen eingesammelte Kapital verringerte sich im Vergleich zu 2015 um 37% von 10,7 Mrd. auf 6,7 Mrd. Euro. Gleichzeitig stieg die Zahl von Privatplatzierungen im Tech-Bereich von 217 auf 255 und das damit einhergehende Transaktionsvolumen von 8,1 auf 8,3 Mrd. Euro. Damit sammelten Tech-Unternehmen 2016 zum ersten Mal seit 2012 mehr Kapital im Rahmen von Privatplatzierungen als über die Börse ein. Die Zahl der Privatplatzierungen hat sich seit 2012 von 122 auf 255 verdoppelt, das Volumen stieg in diesen fünf Jahren sogar um 160% auf 8,3 Mrd. Euro.

Eine Privatplatzierung und zwei deutsche IPOs unter den Europäischen Top Ten 2016

Die größte private Finanzierungsrunde fand in Deutschland statt: Im April 2016 schloss die Global Fashion Group (GFG) eine Finanzierungsrunde in Höhe von 330 Mio. Euro ab. Darüber hinaus fand sich unter den Top 10 Privatplatzierungen in Europa kein deutsches Unternehmen. Am aktivsten erwies sich Frankreich mit gleich vier großen Privatplatzierungen in Größenordnungen zwischen 100 und 250 Mio. Euro, gefolgt von Großbritannien.

Mit Scout 24 und Trivago schafften es 2016 immerhin zwei deutsche Unternehmen unter die europäischen Top Ten Börsengänge im Tech-Bereich, wobei Trivago hierfür die Nasdaq statt der Deutschen Börse wählte. Am besten vertreten unter den Top Ten IPO-Börsenplätzen war Großbritannien mit drei Börsengängen (AutoTrader, Microfocus und Playtech), gefolgt von Frankreich mit zwei IPOs (ASML und Moneysupermarket). Größter europäischer IPO mit einem Emissionsvolumen von 2,1 Mrd. Euro war im September der Börsengang des dänischen Anbieters von Zahlungslösungen Nets A/S.

Auch in den USA schwächelte der Markt für Tech-IPOs, stattdessen wurden große Börsengänge wie der von AppDynamics in letzter Minute  durch strategische Käufer vereitelt – das Unternehmen wurde zu einer Premiumbewertung von Cisco übernommen.

Mehr Tech-IPOs für 2017 erwartet

Für 2017 erwartet Bryan Garnier wieder eine steigende Zahl von Börsengängen und verweist beispielsweise auf die gut gefüllte Pipeline an der Nasdaq, wo nach dem erfolgreichen Debut von Snap unter anderen IPOs von Spotify und Dropbox anstünden. „Diese Börsengänge könnten als Eisbrecher fungieren, nachdem der IPO von Snapchat eine gemischte Erfolgsbilanz aufweist, die Aktie aber immerhin noch über Ausgabepreis notiert,“ so Greg Revenu, Mitgründer von Bryan Garnier. „Mit sechs bis 12 Monaten Verzögerung dürfte sich dieser Aufschwung dann auch in Europa bemerkbar machen.“  An der Investitionsdynamik in Europa sollten seiner Meinung nach auch Ereignisse wie der Brexit oder die Präsidentschaftswahl in Frankreich wenig ändern. „Der Tech-Sektor ist relativ geschützt, denn er ist vergleichsweise weniger abhängig von politischen Entscheidungstagen als die klassischen Industrien, der Handel oder der Gesundheitssektor.“

Besonders gefragt in Sachen Privatplatzierungen bei institutionellen und strategischen Investoren seien im laufenden Jahr Technologieunternehmen im Automobilbereich, etwa Anbieter von Lösungen für die Elektromobilität oder das autonome Fahren, so die Analysten von Bryan Garnier. Auch die Themen Augmented Reality und Künstliche Intelligenz stehen aktuell hoch im Kurs. Zudem gelten Anbieter von SaaS-Lösungen (Software as a Service) mit starken wiederkehrenden Umsätzen als besonders attraktiv.

(Pressemitteilung Bryan Garnier vom 05.04.2017)


Redaktion

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