Der Trend zur globalen Expansion deutscher Familienunternehmen über strategische Unternehmenskäufe hält ungebrochen an. Trotz des immer härteren Wettbewerbs um geeignete Targets zielen die Unternehmen darauf ab, ihre globale Präsenz zu erweitern, neue Märkte zu erschließen sowie Know-how und Kunden über Zukäufe zu gewinnen.
Die deutsche Wirtschaft lenkt dabei den Blick zunächst auf den Heimatmarkt. Jenseits der Grenzen sind die USA weiterhin Zielland Nummer 1 für Akquisitionen. Hinter dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben Polen und insgesamt die Länder Mittel- und Osteuropas an Attraktivität für Zukäufe gewonnen. Auch Italien bleibt im Visier für Übernahmen. Das Interesse an Asien und China ist dagegen spürbar zurückgegangen. Gleiches gilt für Frankreich, hier bremst das schwierige wirtschaftliche Umfeld die Investitionen.
Die klassischen Industriebranchen Automotive sowie Maschinen- und Anlagenbau liefern sich bei der Anzahl der Transaktionen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Dienstleistungsbereich. Der Erneuerbare Energien-Sektor schließt nach einer Pause in den vergangenen Jahren wieder auf und zieht erneut eine hohe Zahl an Investoren an.
Für die vorliegende Studie hat Rödl & Partner zum vierten Mal in Folge Firmenkunden- und M&A-Berater von Banken und Finanzinstituten weltweit zu den M&A-Aktivitäten deutscher Familienunternehmen im In- und Ausland befragt. Unser Ziel ist es dabei, die Beweggründe und die Vorgehensweise der Unternehmen bei der strategischen Expansion aufzuzeigen und die aktuellen Entwicklungstrends im Markt zu erfassen.
Auch für das laufende Jahr rechnen die meisten Experten mit einem gleichbleibend hohen Niveau an Unternehmenskäufen, knapp ein Viertel der Befragten geht von einer erneuten Zunahme aus. Wie unsere parallel durchgeführte Befragung der mittelständisch geprägten Beteiligungsgesellschaften zeigt, müssen die Familienunternehmen mit starkem Konkurrenzdruck rechnen, wenn sie wachstumsstarke und innovative Unternehmen übernehmen wollen. Denn auch die Private Equity-Häuser haben den deutschen Mittelstand im Fokus – an Kapital für Investitionen mangelt es nicht. Gleiches gilt für strategische Investoren aus Asien und zunehmend auch aus den USA, die auf den europäischen und hier besonders den deutschen Markt drängen. Das treibt die ohnehin schon hohen Kaufpreise und senkt die Chancen, Akquisitionen erfolgreich zum Abschluss zu bringen.
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