• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Finanzierungen für europäische Start-ups steigen auf Rekordniveau

04.10.2018

Finanzierungen für europäische Start-ups steigen auf Rekordniveau

Beitrag mit Bild

© tashatuvango/fotolia.com

Noch nie haben europäische Start-ups in einem ersten Halbjahr so viel frisches Kapital erhalten wie in diesem Jahr: Die Mittelzuflüsse stiegen um 27 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, die Zahl der Finanzierungsrunden legte immerhin um 19 Prozent auf 1.995 zu.

Trotz des anstehenden Brexits setzen Kapitalgeber weiter vor allem auf britische Jungunternehmen, die insgesamt 3,1 Milliarden Euro erhielten. Deutschland liegt im Ranking mit 2,4 Milliarden Euro auf dem zweiten Rang, gefolgt von Frankreich mit knapp 2,0 Milliarden Euro.

Im europäischen Städteranking liegt London mit 2,0 Milliarden Euro und 297 Finanzierungen weit vorne. Den zweiten Platz belegt wie schon im Vorjahreszeitraum Berlin (1,6 Milliarden Euro bei 123 Finanzierungen) vor Paris (1,4 Milliarden Euro, 197 Finanzierungen).

Auf den Rängen vier und fünf folgen – gemessen am Finanzierungsvolumen – Stockholm und Dublin mit 325 bzw. 281 Millionen Euro. Neben Berlin kann sich mit München auch eine zweite deutsche Stadt unter den europäischen Top-10 platzieren – auf Platz sechs (215 Millionen Euro).

Das sind Ergebnisse des Start-up-Barometers der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie beruht auf einer Analyse der Investitionen in europäische Start-ups. Berücksichtigt werden dabei nur Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.

„Der Aufwärtstrend bei den Risikokapitalfinanzierungen hielt auch im ersten Halbjahr an“, stellt Peter Lennartz, Partner bei EY, fest. „Immer mehr Jungunternehmen erhalten frisches Kapital, die Investitionsbereitschaft der Kapitalgeber bleibt hoch und zunehmend werden auch sehr hohe Summen investiert “. Die Zahl der Finanzierungen mit einem Volumen von 100 Millionen Euro und mehr kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von zehn auf zwölf.

Deutschland im Länderranking auf dem zweiten Platz

„Das europäische Start-up-Ökosystem gewinnt weiter an Stärke“, so Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY in Deutschland, „wobei die drei Top-Standorte Großbritannien, Deutschland und Frankreich mit den Hot-Spots London, Berlin und Paris nach wie vor deutlich vor den übrigen europäischen Ländern bzw. Metropolen rangieren“.

Dabei sieht Lennartz auffallende Unterschiede gerade zwischen der britischen und der deutschen Start-up-Szene: „In Deutschland fließt weiter besonders viel Geld in E-Commerce-Geschäftsmodelle, während in Großbritannien vor allem junge FinTech- und andere Technologie-Unternehmen hohe Summen erhalten“. So war der größte Deal des ersten Halbjahres die Investition von Softbank in das Berliner Online-Gebrauchtwagen-Start-up Auto1 (460 Millionen Euro), die drittgrößte Transaktion war der Börsengang des Berliner Online-Möbelhändlers Home24 (172 Millionen Euro). Auf der anderen Seite des Kanals flossen die höchsten Summen hingegen in zwei FinTechs: Revolut (207 Millionen Euro) und die Atom Bank (169 Millionen Euro).

„Von dem aktuellen Investitionsboom in Deutschland und der hohen Investitionsbereitschaft der Kapitalgeber profitierten zuletzt vor allem junge E-Commerce-Unternehmen. Technologie-Start-ups haben es hingegen nach wie vor schwerer, an frisches Kapital zu kommen“, beobachtet Lennartz.

Er rechnet aber damit, dass Investoren sich nun verstärkt diesem Segment zuwenden werden: „Gerade im FinTech-Bereich ist viel Bewegung, zudem werden Unternehmen aus den Bereichen Software & Analytics inklusive Blockchain und künstliche Intelligenz sowie Mobility immer interessanter, da sie bei der digitalen Transformation traditioneller Industriebranchen helfen können – und somit von den großen Trends Industrie 4.0 und Elektromobilität/Autonomes Fahren profitieren können.“ Lennartz rechnet daher auch für das zweite Halbjahr mit einer sehr regen Investitionstätigkeit in Deutschland und Europa.

(Pressemitteilung EY vom 03.10.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank