• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Fusionskarussell für Handel und Konsumgüter nimmt Fahrt auf

30.05.2017

Fusionskarussell für Handel und Konsumgüter nimmt Fahrt auf

Beitrag mit Bild

Nachdem der Markt für Transaktionen 2016 erneut zugelegt und das Vorkrisenniveau von 2008 erreicht hat, ist mit einem weiteren Anstieg für 2017 zu rechnen.

Nachdem der Markt für Transaktionen 2016 erneut zugelegt und das Vorkrisenniveau von 2008 erreicht hat, ist mit einem weiteren Anstieg für 2017 zu rechnen.

Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie “Consumer & Retail M&A 2017“ zur weltweiten M&A Entwicklung in der Konsumgüter- und Handelsbranche. Die Untersuchung hat mehr als 1.000 internationale Transaktionen von 2005 bis 2017 analysiert sowie Branchen-  und Private-Equity-Manager zu Herausforderungen und Zukunftstrends befragt.

„Für 2017 rechnen wir mit Fusionen und Akquisitionen auf historischem Rekordhoch“ kommentiert Dr. Mirko Warschun, Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney die jüngste Studie der Unternehmensberatung. „Mittelfristig“, so Warschun, „wird sich der M&A Markt zweiteilen: Megadeals für Größenvorteile und erweiterten Marktzugang auf der einen Seite, kleine Übernahmen für Innovationen auf der anderen Seite. Das mittlere Segment wird es dagegen schwer haben.“

Unternehmen investieren großzügig in M&A

Schon 2016 war ein Jahr der Megadeals. Der Studie zufolge wurden in der Branche 2016 Fusionen und Akquisitionen im Wert von 450 Mrd. Dollar abgeschlossen –  das entspricht einer Steigerung um 30 Prozent innerhalb eines Jahres. Am aktivsten waren die USA und Europa, auf die 75 Prozent des weltweiten Transaktionsvolumens entfielen. Dank des Megadeals zwischen dem belgischen Bierbrauer Anheuser-Busch InBev und seinem britischen Rivalen SABMiller führte Europa dieses Jahr sogar mit 45 Prozent vor den USA.

„Die Unternehmen verfügen über viel Cash, haben aber besonders in den reifen Märkten kaum Chancen, aus eigener Kraft signifikant organisch zu wachsen, also investieren sie großzügig in M&A“, kommentiert Warschun die Dynamik. Trotz der Höhenflüge ist Ernüchterung festzustellen. Die Bereitschaft, hohe Preise zu zahlen, hat sich abgekühlt.

Für 2017 ist ein weiterer Anstieg der M&A Aktivitäten zu erwarten, der den historischen Rekord von 502 Mrd. Dollar Transaktionsvolumen knacken könnte. 67 Prozent der Experten sehen den Markt wachsen, nur ein Prozent prognostiziert einen Rückgang. Die Pipeline ist bereits jetzt mit Transaktionen in Höhe von 200 Mrd. Dollar gefüllt, die 2016 nicht abgeschlossen wurden. Hinzu kommen Anfang 2017 angekündigte Megadeals, wie die 50 Mrd. Dollar schwere Fusion des Glasproduzenten Essilor mit dem Brillenhersteller Luxoticca. Während im Bereich Lebensmittel und Getränke mit einer stärkeren Regionalisierung zu rechnen ist, will der Handel mit digitalen Playern sein Geschäftsmodell weiterentwickeln.

Europa bietet attraktive Übernahmeziele

Die Experten erwarten ausgewogenes Wachstum zwischen den Regionen und weiter grenzüberschreitende Transaktionen. Europa biete insbesondere für die Amerikaner angesichts des starken Dollars attraktive Übernahmeziele.

Wachstum werde laut Studie an den beiden Extremen – Größe für Skaleneffekte und kleinere Übernahmen für Innovationen – stattfinden. Stagnation prognostizieren die Autoren dagegen in dem Segment, das für signifikante Größenvorteile zu klein, für innovative Flexibilität und Wendigkeit zu groß ist. Über kleine Innovatoren zu wachsen beschreitet z.B. der sehr aktive Unilever Venture Fonds, der in den vergangenen Jahren 18 Deals getätigt hat. In Deutschland hat nach Tengelmann und Bosch beispielsweise nun auch Henkel einen Venture Fonds an den Start gebracht.

„Getrieben von den Erwartungen ihrer Aktionäre suchen Handels- und Konsumgüterunternehmen mit Hochdruck nach Wachstumschancen durch M&A“, resümiert Warschun. Angesichts politischer Unsicherheiten und nationalistischer Strömungen seien dafür auch ein langer Atem und Risikotoleranz vonnöten.

(Pressemitteilung A.T. Kearney vom 30.05.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank