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14.04.2025

Geopolitische Veränderungen zeichnen gemischtes Bild der IPO-Aktivität

Mit den gestiegenen Unsicherheiten in immer weniger vorhersagbaren Märkten ist es für Unternehmen auf dem Weg an die Börse schwerer, das richtige Timing zu finden.

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murrstock/123rf.com

Weltweit blieben die IPO-Märkte im abgelaufenen Quartal trotz der geopolitischen Entwicklungen vergleichsweise stabil. Die Zahl der Erstnotizen lag mit 291 leicht über dem Vorjahreswert von 283. Das Gesamtemissionsvolumen stieg sogar um 20 % auf 29,3 Milliarden US-Dollar (Vorjahr 24,5 Milliarden US-Dollar).

Die IPO-Märkte in den USA und Asien waren im ersten Quartal 2025 deutlich robuster als andere Regionen im Jahresvergleich. In den USA gab es insgesamt 59 Börsengänge, ein Plus von 55 % (38 in Q1 2024). Davon kam mehr als die Hälfte (39) aus dem Ausland. Das Gesamtvolumen erreichte 8,9 Milliarden US-Dollar nach 8,8 Milliarden im Vorjahresquartal. Im asiatischen Raum lag die absolute Zahl an IPOs bei 116 (nach 118 in Q1 2024) auf Vorjahresniveau, das Emissionsvolumen stieg dagegen um 87 % auf 10,9 Milliarden US-Dollar.

Europa rückläufig, China erholt sich

Leicht rückläufig war die Entwicklung in Europa mit 29 Börsengängen (30 in Q1 2024); das Volumen erreichte 4,1 Milliarden US-Dollar nach 6,2 Milliarden in Q1 2024. Der chinesische IPO-Markt erholte sich und liegt über dem Vorjahresniveau mit 49 IPOs und erreichte ein Plus von 41 % beim Volumen (5,7 nach 4,1 Milliarden US-Dollar).

Vom weltweiten Emissionsvolumen von 29,3 Milliarden US-Dollar entfiel ein Viertel auf Technologie-Unternehmen. Der größte Börsengang des laufenden Quartals war das japanische Unternehmen JX Advanced Metals mit rund 3,0 Milliarden US-Dollar. Mit der schwedischen Asker Healthcare Group AB und dem spanischen Unternehmen HBX Group schafften es zwei europäische Firmen unter die Top 10.

Keinen Börsengang aus Deutschland

Im traditionell eher schwachen ersten Quartal gab es keinen Börsengang aus Deutschland. Börsenkandidaten in Deutschland beobachten das Kapitalmarktumfeld, testen das Investorensentiment und adjustieren – wie jüngste Meldungen zeigen – ihre Zeitpläne. Das sind Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY.

„Die globalen Kapitalmärkte erleben derzeit unruhige, und manchmal sogar disruptive Zeiten. Das zeigt sich auch an der seit Jahresbeginn gestiegen Unsicherheit und Volatilität an den Börsen. Angekündigte und bereits eingeführte Zölle durch die neue US-Regierung, Inflationsdruck mit einer abwartenden US-Notenbank und anhaltende geopolitische Spannungen bremsen zuletzt das positive Momentum aus 2024 und die erwartete Besserung des IPO-Sentiments in diesem Jahr“, erklärt Dr. Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY. „In Europa haben viele Aktienindizes im ersten Quartal neue Höchststände erreicht, in Deutschland hat die Wahl Klarheit ergeben und eine neue Regierung dürfte wahrscheinlich wirtschaftsfreundlicher agieren; und auf EU-Ebene zeichnen sich zudem durch die neuen Omnibus-Gesetze erste Deregulierungsschritte ab. Ferner scheint auch der Zinssenkungszyklus der EZB noch nicht am Ende.“

Sein Resümee: „Mit den gestiegenen Unsicherheiten in immer weniger vorhersagbaren Märkten ist es für Unternehmen auf dem Weg an die Börse zunehmend schwerer, das richtige Timing zu finden. Entscheidend dafür ist die Investitionsbereitschaft von Investoren. Eine robuste Unternehmensgeschichte mit Wertsteigerungspotential, ausgewogene Preisvorstellungen und Transaktionsflexibilität durch Börsenfitness sind daher die Erfolgsfaktoren für IPOs im Jahr 2025.“

(EY vom 10.04.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


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