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09.03.2021

Green Bonds: Auf dem Weg zu einem verlässlichen Markt für grüne Anleihen

Autokonzerne auf der Überholspur

© weerapat1003/fotolia.com

Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) stellt in seinem neuen Knowledge Paper den schnell wachsenden Markt für grüne Finanzinstrumente vor. Die Veröffentlichung schildert unterschiedliche Regelwerke zur Emission von Green Bonds, den Weg zu einem einheitlichen EU Green Bond Standard sowie Ansätze, wie die Papiere zu prüfen sind, um die Verlässlichkeit des Markts für grüne Anleihen zu stärken.

Das Thema der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft und deren Finanzierung hat laut des IDW eine breite Öffentlichkeit erreicht. In großem Umfang werden Finanzinstrumente emittiert, die das Label „Green Bond“ tragen. Allein dieses Jahr wird das Volumen weltweit schätzungsweise rund 500 Mrd. € betragen. Gleichzeitig steigen Anzahl und Heterogenität der Emittenten, stellen die Autoren des Knowlege Papers fest.

Einheitliche Green Bond Standards sollen Greenwashing verhindern

In der Praxis haben sich unterschiedliche Regelwerke, sog. Green Bond Standards, entwickelt. Die Anforderungen der bestehenden Regelwerke zur Emission von Green Bonds führen gegenwärtig jedoch zu zahlreichen praktischen Anwendungsfragen. Diese Unklarheiten verstärken die Sorge, dass Emittenten „Greenwashing“ betreiben, sie also Projekte als grün ausweisen, obwohl diese klima- oder umweltschädliche Elemente enthalten oder finanzieren, erklären die Autoren des IDW. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen, arbeitet die Europäische Kommission daran, einen einheitlichen EU Green Bond Standard zu entwickeln. Dieser soll u.a. klare Klassifizierungskriterien für grüne Projekte entsprechend der neuen EU-Taxonomie enthalten und bestimmte externe Prüfungen vorschreiben.

Hohe Heterogenität bei Prüfungs-Standards

Auch die im Zusammenhang mit der Emission von Green Bonds durchgeführten externen Prüfungen weisen derzeit laut des Wirtschaftsprüfer-Verbands eine hohe Heterogenität auf. Dies betrifft vor allem die angewandten (Prüfungs-)Standards einschließlich des Umfangs der durchzuführenden Validierungshandlungen. Dabei wird die Aussagekraft „grüner“ Zertifikate von Institutionen außerhalb des Berufsstands der Wirtschaftsprüfer zunehmend kritisch hinterfragt. Das vorliegende Knowledge Paper stellt daher mögliche Prüfungsleistungen bei der Emission von Green Bonds vor, die das Vertrauen des Kapitalmarkts in die emittierten Produkte stärken können.

Green Bonds zentrales Element einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft

Green Bonds stellen ein zentrales Element der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft dar. Regulatorische Maßnahmen sind daher sorgfältig und unter Berücksichtigung marktwirtschaftlicher Hebel zu entwickeln, fassen die Autoren die Intention des neuen Papiers zusammen. Mit diesem Papier möchte das IDW einen Beitrag zur notwendigen, laufenden Debatte über die Zukunft der Emission von Green Bonds leisten und das Vertrauen in diesen jungen Teil des Finanzmarktes stärken.

Das Knowledge Paper des IDW finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland vom 09.03.2021)


Redaktion

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