• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Greenium: Die Grüne Prämie gibt’s nur bei nachhaltigen Neuemissionen

08.07.2021

Greenium: Die Grüne Prämie gibt’s nur bei nachhaltigen Neuemissionen

Beitrag mit Bild

© weerapat1003/fotolia.com

Die Nachfrage nach Unternehmensanleihen für die Finanzierung nachhaltiger Projekte boomt und führt deshalb zu einem Prämienaufschlag gegenüber vergleichbaren konventionellen Papieren. Wie das LBBW Research in einer Untersuchung herausfand, sind die Anleger aber fast nur noch bei Emissionen zu einem Aufschlag bereit. Im laufenden Handel verschwindet das sogenannte Greenium, eine Wortschöpfung aus den Begriffen Green und Premium. Langfristig wird dieser Finanzierungsvorteil an den Anleihemärkten im gleichen Maße wegfallen, in dem grüne Papiere zur neuen Normalität werden, sagen die Autoren der LBBW-Studie voraus.

2021 erwartet das LBBW Research ein Rekordjahr für die Anleihemärkte. Das Emissionsvolumen nachhaltiger ESG-Bonds, mit denen in Umwelt (E für environment), Soziales (S für social) und gute Unternehmensführung (G für governance) investiert wird, soll im laufenden Jahr um 60%auf 150 Mrd. € steigen.

ESG-Marktvolumen und Anzahl der ESG-Bondtypen wächst

Aber nicht nur das ESG-Marktvolumen steigt mit einer noch nie dagewesenen Dynamik. Auch die Zahl der ESG-Bondtypen wächst. Jüngster Neuzugang sind Sustainability-Linked Bonds, bei denen die Rendite an das Erreichen nachhaltiger Unternehmensziele gekoppelt ist. Sie machen inzwischen gut ein Achtel aller neu begebenen ESG-Anleihen aus.

Spread-Unterschied auch bei Social und Sustainability Bonds

Das LBBW Research untersuchte, welchen Einfluss Nachhaltigkeit auf die Preisbildung potenzieller ESG-Neuemissionen im Vergleich zu klassischen Anleihen desselben Unternehmens hat. Bezog sich der Begriff „Greenium“ ursprünglich auf Green Bonds, fanden die beiden Analysten diesen Spread-Unterschied nun auch bei Social und Sustainability Bonds.

Besonders ESG-Neulinge erhalten einen Aufschlag

Ein Greenium ließ sich besonders bei der ersten nachhaltigen Emission eines Unternehmens nachweisen. Jedoch glichen sich die Notierungen am Zweitmarkt genauso regelmäßig wieder an. Langfristig war niemand zu einem Prämienaufschlag bereit. „Debütanten am Kapitalmarkt, die erstmals einen ESG-Bond emittieren, profitieren von ihrem Seltenheitswert. Dieser heizt die Nachfrage zusätzlich an, erklären die Studienautoren. Dies ändere sich jedoch oftmals rasch, sobald aus Debütanten sogenannte Frequent Issuer mit regelmäßig wiederkehrenden Bondemissionen werden. Lediglich bei hybriden Anleihen, die aufgrund ihrer Struktur Fremd- und Eigenkapitalcharakteristika wie sehr lange Laufzeiten oder gewinnabhängige Couponzahlungen aufweisen, weicht das Bild ab. Bei diesen Papieren zahlen die Anleger einen höheren Greenium-Aufschlag, der sich im Vergleich zu Hybridbonds ohne ESG-Merkmal auch nicht verflüchtigt.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung LBBW Research vom 05.07.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© Sergey Nivens/fotolia.com

11.11.2025

Mittelstand hofft auf bessere Geschäfte

Nach einem Dämpfer im September hat sich die Stimmung im deutschen Mittelstand wieder aufgehellt. Im Oktober setzte der Geschäftsklimaindex den Erholungskurs fort, auf dem er sich seit Jahresbeginn befindet. Er legte leicht um 1,3 Zähler zu auf nun minus 14,6 Punkte, wobei die Nulllinie den langjährigen Durchschnitt markiert – die Stimmung bessert sich also, hat

Mittelstand hofft auf bessere Geschäfte
Meldung

©alphaspirit/fotolia.com

10.11.2025

Asset Management verliert an Diversität

Die Asset-Management-Branche steht an einem Wendepunkt: Die Zahl der Bewerbungen von Frauen steigt, doch der Schritt in die Branche gelingt ihnen seltener. Während der Anteil an Bewerbungen von Frauen im Jahr 2024 einen neuen Höchstwert mit 38 % erreicht hat, schaffen nur noch 36 % tatsächlich den Berufseinstieg. Auch der Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft stagniert bei 40 %,

Asset Management verliert an Diversität
Meldung

©NicoElNino/fotolia.com

06.11.2025

Mittelstand beweist Resilienz in schweren Zeiten

Trotz großen konjunkturellen Gegenwinds haben sich die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zuletzt als stabil erwiesen. Die Gesamtumsätze der 3,87 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen stiegen im Jahr 2024 leicht um 2 % auf 5,2 Billionen Euro. Preisbereinigt ergab sich zwar ein leichtes Minus von 1 % – ein Jahr zuvor hatte das Minus aber noch bei 10 %

Mittelstand beweist Resilienz in schweren Zeiten

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank